# taz.de -- UN-Kulturorganisation: USA treten erneut aus der Unesco aus
> Nach seinem Amtsantritt stellte US-Präsident Trump die US-Beteiligung an
> verschiedenen Organisationen der Vereinten Nationen infrage. Nun kommt
> der Vollzug.
IMG Bild: Das UNESCO Hauptquartier in Paris, die USA sind erneut aus der Organisation ausgetreten
Washington/Paris dpa | Nur zwei Jahre nach ihrem Wiedereintritt treten die
USA erneut aus der UN-Kulturorganisation Unesco aus. Die Unesco
konzentriere sich auf eine Agenda, die „im Widerspruch zu unserer „America
First“-Außenpolitik steht“, teilte das US-Außenministerium zur Begründung
mit. „Die Entscheidung der Unesco, den „Staat Palästina“ als Mitgliedstaat
zuzulassen, ist höchst problematisch“, hieß es weiter. Das Außenministerium
behauptete, dass dies zur Verbreitung israelfeindlicher Rhetorik innerhalb
der Organisation beigetragen habe. Der Austritt werde mit Ende 2026
wirksam.
Bereits Anfang des Jahres hatte US-Präsident Donald Trump ein Dekret
unterzeichnet, das die Beteiligung der USA an mehreren Organisationen der
Vereinten Nationen (UN) infrage stellt. Unter anderem sollte dabei die
Mitgliedschaft bei der Unesco überprüft werden.
Die USA waren zuletzt schon einmal Ende 2018 aus der Unesco ausgetreten und
hatten als Grund eine aus ihrer Sicht israelfeindliche Haltung der Unesco
genannt. Davor hatten die USA sich 1984 bereits einmal aus der Organisation
zurückgezogen. Als Gründe gaben sie damals eine antiwestliche Politisierung
und ineffiziente Führung an. [1][Erst 2023 kehrten die USA zurück.]
Die Arbeit der Unesco stand in den vergangenen Jahren immer wieder im
Schatten von Streit vor dem Hintergrund des Nahostkonflikts. Nach der
Aufnahme der Palästinensergebiete in die Organisation hatten die USA 2011
ihre Zahlungen an die Unesco gestoppt – dabei sind sie auch aktuell der
größte Beitragszahler vor China und Japan. Insofern trifft der Rückzug der
USA die Kulturorganisation empfindlich.
Die Unesco ist vor allem für die Listen [2][des Weltkulturerbes] bekannt.
Doch die Organisation mit rund 2.000 Mitarbeitern und einem dreistelligen
Millionen-Etat ist in vielen weiteren Feldern aktiv – von Bildung über
Biosphärenreservate bis hin zu Gleichberechtigung. Ihr Auftrag ist es,
durch Förderung der internationalen Zusammenarbeit in Bildung,
Wissenschaft, Kultur und Kommunikation zur Erhaltung des Friedens und der
Sicherheit beizutragen. Derzeit sind 194 Staaten Mitglied der Unesco, die
ihren Sitz in Paris hat. Deutschland trat der Unesco 1951 bei.
Früheren Angaben der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen nach
fehlten der Unesco durch den Austritt der USA jährlich 22 Prozent für den
ordentlichen Haushalt: Zwischen 2011, als die USA im Zuge der
Mitgliedschaft der [3][Palästinensergebiete] die Zahlung ihrer
Pflichtbeiträge einstellten, und dem Austritt 2018 sammelte sich demnach
ein Fehlbetrag von rund 612 Millionen US-Dollar an.
22 Jul 2025
## LINKS
DIR [1] /USA-planen-Rueckkehr-in-die-Unesco/!5940490
DIR [2] /Schlafen-in-der-Bauhaus-Stadt-Dessau/!5970954
DIR [3] /Schwerpunkt-Nahost-Konflikt/!t5007999
## TAGS
DIR Unesco
DIR Schwerpunkt USA unter Trump
DIR Donald Trump
DIR Jeffrey Epstein
DIR US-Demokraten
DIR Ägypten
## ARTIKEL ZUM THEMA
DIR Risse in der Pro-Trump-Bewegung: Der Kampf um MAGA
Nach Jahren des Personenkults geht es nun darum, was MAGA jenseits von
Trump bedeutet. Mit der nächsten Wahl werden sich die Konflikte verstärken.
DIR Bürgermeisterwahl in New York: Der Anti-Trump
Zohran Mamdani ist jung, muslimisch, sozialistisch. Wie hat der frisch
gekürte Bürgermeisterkandidat der Demokraten die New Yorker von sich
überzeugt?
DIR Ägypten gegen Kirche: Streit ums Kloster im Sinai
Wem gehört das Land rund um das seit Jahrhunderten bewohnte
Katherinenkloster im Sinai? Laut einem ägyptischen Gericht dem Staat – doch
es hagelt Kritik.