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       # taz.de -- Trumps Vorgehen in Washington: Kampf um die absolute Macht
       
       > Kurzfristig könnte man Trumps Einsatz der Nationalgarde in Washington als
       > Ablenkungsmanöver in der Causa Epstein verstehen. Doch es geht um viel
       > mehr.
       
   IMG Bild: Ablenkung oder Strategie des Sieges, das bleibt zu klären
       
       Donald Trump hat sich das nächste Schlachtfeld für seinen Kampf um absolute
       Macht ausgesucht. Entgegen jeder Datengrundlage behauptet der US-Präsident,
       die Hauptstadt Washington, D. C., sei fest in der Hand von Verbrechern und
       es benötige [1][den Einsatz der Nationalgarde und die Entmachtung der
       lokalen Polizei] durch den Bund, um die Stadt zu „befreien“, von
       Kriminellen, Obdachlosen und „Abschaum“.
       
       Natürlich ist es wahr, dass alle größeren Städte der USA ein Problem mit
       Kriminalität haben. Das Versprechen von mehr Sicherheit kommt grundsätzlich
       immer gut an. Trumps Ankündigungen bei der absurden Pressekonferenz vom
       Montag haben damit allerdings erkennbar überhaupt nichts zu tun – sind die
       Kriminalitätsraten doch seit zwei Jahren sinkend und nicht im Ansteigen,
       wie Trump behauptet.
       
       Kurzfristig ließe sich vermuten, Trump wolle einfach die nächste Nebelkerze
       zünden, um von dem nicht enden wollenden Rumoren über die [2][Causa Jeffrey
       Epstein] und seine Verwicklung abzulenken. Aber das ist zu kurz gedacht. Es
       geht um den Einsatz staatlicher Gewalt gegen politische Gegner.
       
       US-Großstädte sind liberaler als der ländliche Raum, sie sind fast alle von
       Demokrat*innen regiert, und sie sind potenzielle Widerstandsnester
       gegen Trumps faschistisch-autoritären Staatsumbau. Politisch wird Trump
       dort niemanden überzeugen – viel einfacher ist es, die Machtfrage direkt
       militärisch zu stellen. Das war so, als Trump Militär nach Los Angeles
       schickte, das gilt jetzt für Washington, D. C., und ist für weitere Städte
       angekündigt. Was Trump an Instrumentarien auspacken könnte, sollte in New
       York tatsächlich im November [3][der linke Demokrat Zohran Mamdani] zum
       Bürgermeister gewählt werden, mag man sich gar nicht ausdenken.
       
       Die Methode, zur angeblichen Bekämpfung einer herbeifantasierten Krise
       sämtliche Machtbefugnisse zu überschreiten, ist arg durchschaubar. Wenn
       auch dann nichts passiert, wenn alle die Lüge erkennen, hat Trump sein Ziel
       erreicht.
       
       12 Aug 2025
       
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