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       # taz.de -- Kürzungen bei NPR und PBS: China kann übernehmen
       
       > Den öffentlichen Rundfunk in den USA treffen massive Kürzungen der
       > Regierung. Das werden auch die Menschen zu spüren bekommen, die Trump gut
       > finden.
       
   IMG Bild: Weniger Radio, mehr Trump
       
       Washington AP/AFP/taz | Die US-Regierung streicht bereits bewilligte
       Auslandshilfen sowie Fördergelder für den [1][öffentlichen Rundfunk] im
       Umfang von rund neun Milliarden Dollar (etwa 7,6 Milliarden Euro).
       
       Präsident Donald Trump unterzeichnete am Donnerstag (Ortszeit) ein
       entsprechendes Gesetz. Rund 1,1 Milliarden Dollar waren eigentlich für die
       Gesellschaft Corporation for Public Broadcasting (CPB) vorgesehen, die die
       öffentlich-rechtlichen [2][Sender NPR] und [3][PBS] finanziert, wobei die
       Gelder zumeist an mehr als 1.500 Partnersender in ganz Amerika fließen.
       
       Das Weiße Haus wirft öffentlich-rechtlichen Medien politische
       Voreingenommenheit zugunsten sogenannter liberaler Ideologie und
       Geldverschwendung vor. Der Zorn erzkonservativer Politiker richtet sich vor
       allem gegen NPR und PBS. Abgeordnete aus großen ländlich geprägten
       Wahlkreisen zeigten sich allerdings beunruhigt darüber, welche Folgen die
       Kürzungen am öffentlichen Rundfunk für einige lokale Sender in ihrem Staat
       haben werden. Einige von ihnen würden schließen müssen, warnten sie.
       
       Die Senatorin Lisa Murkowski, eine der wenigen Gegenspielerinnen Trumps in
       den Reihen seiner Republikaner, wies eindringlich auf die Bedeutung der
       Rundfunkstationen etwa für den Katastrophenschutz hin. Die Sender „sind
       nicht nur eure Nachrichten – sie sind eure Tsunami-Warnung, sie sind eure
       Erdbeben-Warnung, sie sind euer Vulkan-Alarm.“
       
       ## Unbehagen ausgelöst
       
       Die Kürzungspläne lösten auch bei etlichen anderen Republikanern Unbehagen
       aus, doch sie unterstützten sie, weil sie sich Trump und dessen Agenda
       nicht entgegenstellen wollten.
       
       Zu Einschnitten bei der Auslandshilfe sagte das Weiße Haus, dass dies
       bisherige Empfängerländer animieren werde, selbst bei humanitären Krisen
       aktiv zu werden.
       
       Die Kürzungen seien zudem im Interesse der amerikanischen Steuerzahler. Die
       Demokraten warnten hingegen vor tödlichen Konsequenzen für Notleidende in
       aller Welt und einem Ansehensverlust der USA durch die Streichung der
       Gelder. Die ausbleibenden US-Hilfen schafften zudem ein Vakuum, das China
       bereitwillig füllen werde.
       
       Bereits am Dienstag hatte die Chefredakteurin von NPR, Edith Chapin, ihren
       Rücktritt angekündigt. In einer E-Mail an die Mitarbeiter:innen teilte
       NPR-Chefin Katherine Maher mit, dass Chapin sie zwei Wochen vor der
       Abstimmung im US-Kongress über die Streichung von Mitteln für den Sender
       über ihre Absicht informiert habe, den Sender zu verlassen.
       
       25 Jul 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.npr.org/
   DIR [2] /NPR-in-Gefahr/!6085514
   DIR [3] https://www.pbs.org/
       
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