# taz.de -- Bootsunglück vor Jemen: Mindestens 68 Migranten gestorben
> Vor der Küste Jemens ist am Sonntag ein Boot gekentert. Von den 157
> Passagieren konnten bisher nur 12 gerettet werden.
IMG Bild: Ein Schlauchboot am griechischen Strand (Symbolbild): Jemen ist für viele Migranten eine Station ihrer Fluchtroute
Dubai afp | Nach dem Untergang eines Bootes mit Migranten an Bord vor der
Küste des Jemen ist die Zahl der Todesopfer nach UN-Angaben auf mindestens
68 gestiegen. An Bord des gekenterten Boots hätten sich 157 Menschen
befunden, nur zwölf davon seien bislang gerettet worden, erklärte der für
den Jemen zuständige Vertreter der Internationalen Organisation für
Migration (IOM), Abdusattor Esoev, am Montagmorgen. Die anderen Passagiere
würden weiterhin vermisst.
Am Sonntagabend hatten jemenitische Sicherheitskräfte noch von mindestens
27 gestorbenen Menschen und mehr als hundert Vermissten berichtet. Nach
Angaben aus Polizeikreisen war das Boot auf dem Weg zur Küste der
südjemenitischen Provinz Abjan. Demnach leiteten die Sicherheitsbehörden
der Provinz einen großangelegten Sucheinsatz ein, „um die Leichen einer
großen Zahl äthiopischer Migranten zu bergen“. An mehreren Stränden seien
bereits Leichen angespült worden.
Der Jemen ist trotz eines seit 2014 andauernden Bürgerkriegs und einer
verheerenden humanitären Lage [1][Ziel vieler Migranten aus afrikanischen
Ländern], die auf der Suche nach Arbeit auf der arabischen Halbinsel sind.
Sie hoffen, vom Jemen aus nach Saudi-Arabien oder in andere reiche
Ölstaaten zu gelangen. [2][Viele Migranten stranden jedoch im Jemen.]
Die Migrationsroute durch die Meerenge Bab Al-Mandab zwischen Dschibuti am
Horn von Afrika und dem Jemen gilt nach Angaben der Internationalen
Organisation für Migration (IOM) als [3][eine der gefährlichsten weltweit].
Sie wird vor allem von Menschen aus Äthiopien genutzt, die vor Kämpfen
zwischen Regierungstruppen und Rebellen fliehen. Im vergangenen Jahr kamen
laut der IOM mehr als 60.000 Migranten im Jemen an.
4 Aug 2025
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