# taz.de -- Rechtsextremismus in Brandenburg: Woidke steht hinter Spremberger Bürgermeisterin
> Eine Brandenburger Bürgermeisterin warnte vor Rechtsextremen.
> Ministerpräsident Woidke springt ihr bei, aber sieht ein gesamtdeutsches
> Problem.
IMG Bild: „Das Problem ist größer als Spremberg“: Dietmar Woidke (SPD), Ministerpräsident von Brandenburg
Berlin taz | Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) stellt
sich im Kampf gegen Rechtsextremismus in Brandenburg hinter die Spremberger
Bürgermeisterin: „Es ist richtig und mutig, dass Christine Herntier in so
offener Art und Weise die rechtsextremistischen Umtriebe in ihrer
Heimatstadt thematisiert“, sagte Woidke.
Christine Herntier, Sprembergs parteilose Bürgermeisterin, [1][hatte vor
einer Bedrohung durch Rechtsextremisten in ihrer Stadt gewarnt und zum
gemeinsamen Kampf dagegen aufgerufen]. In der Ansprache ihres Amtsblatts
klagte Herntier Mitte Juli über Schmierereien, Sachbeschädigung und
„Verherrlichung von Adolf Hitler mitten in der Stadt“. Gleichzeitig zeigte
sie sich beeindruckt vom zivilgesellschaftlichen Engagement in den
Kirchengemeinden und Schulen.
Anlässlich der Verlegung mehrerer Stolpersteine und eines Theaterstücks vor
Ort erinnerte Herntier an die NS-Vergangenheit. „Es wurde weggesehen,
weggehört, weggeschaut. Die Folgen sind bekannt.“ Mit Blick auf die erneute
Bedrohung durch rechte Gruppen formulierte Herntier den Wunsch: „Ich hoffe
für Spremberg, dass wir aus der Sprachlosigkeit herausfinden.“
## Woidke: Rechtsextremismus bedroht Zukunft
Woidke stellte sich im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur nun hinter
die Bürgermeisterin. „Das Problem ist aber größer als Spremberg, es ist ein
Problem unserer Gesellschaft [2][in ganz Brandenburg] und in ganz
Deutschland“, sagte der SPD-Politiker.
Im Kampf gegen Rechtsextremismus sieht Woidke dringenden Handlungsbedarf.
„Wenn Menschen, die sich für ihre Heimat einsetzen, bedroht werden, sich in
Teilen nicht mehr trauen, auf die Straße zu gehen, weil sie körperlich oder
verbal Anfeindungen ausgesetzt sind, ist ein Punkt erreicht, wo wir
dringend handeln müssen“, sagte Woidke der Deutschen Presse-Agentur. „Es
ist wichtig, die Menschen davon zu überzeugen, dass Extremismus die Zukunft
unserer Heimat sowie unseren Wohlstand und unsere Freiheit bedroht“, so der
Ministerpräsident.
An diesem Montag besuchte Woidke gemeinsam mit Bundeswirtschaftsministerin
Katherina Reiche (CDU) das Braunkohlekraftwerk Schwarze Pumpe in einem
Ortsteil von Spremberg. In der Lausitz befindet sich Deutschlands
zweitgrößtes Kohleindustriegebiet. Bis 2038 soll die Braunkohleförderung
allerdings deutschlandweit auslaufen. [3][Die Lausitz ist schon jetzt durch
Wegzug und Arbeitslosigkeit belastet]. Expert*innen erwarten, dass sich
die Situation vor Ort durch den Kohleausstieg weiter verschärft. (mit dpa)
4 Aug 2025
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## AUTOREN
DIR Jannik Grimmbacher
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