URI: 
       # taz.de -- Neue Visabestimmungen in den USA: 15.000 US-Dollar Kaution für die Einreise
       
       > Die Trump-Regierung plant, dass Touristen und Geschäftsleute aus
       > bestimmten Ländern bald eine Kaution für den Erhalt eines US-Visums
       > hinterlegen müssen.
       
   IMG Bild: Visum? Nur gegen Kaution. So beschließt es derzeit die Trump-Regierung
       
       Washington taz | Die USA wollen die Einreisebestimmungen weiter
       verschärfen: Laut dem US-Außenministerium sollen Touristen und
       Geschäftsleute aus bestimmten Ländern in Zukunft eine Kaution von bis zu
       15.000 Dollar hinterlegen, um ein Visum zu erhalten. Dies geht aus einer
       Mitteilung hervor, die am Dienstag im Bundesregister der USA veröffentlicht
       werden soll.
       
       Das Außenministerium plant demnach ein 12-monatiges Pilotprogramm, welches
       die Einreise in die USA für viele Menschen deutlich erschweren und für
       manche sogar unmöglich machen wird. Laut diesem Programm müssen Menschen,
       die aus Ländern mit unzureichenden Sicherheitskontrollen kommen und bei
       denen eine Tendenz bestehe, dass Visumsinhaber die Länge ihres
       Amerika-Aufenthalts überschreiten, in Zukunft eine Kaution hinterlegen. Sie
       kann 5.000, 10.000 oder 15.000 Dollar betragen und ist dann Vorraussetzung
       für den Erhalt eines Visums.
       
       Das Pilotprogramm soll 15 Tage nach der offiziellen Veröffentlichung
       starten. Welche Länder von dieser Auflage genau betroffen sein werden, ist
       noch nicht bekannt. Eine Liste der Länder soll jedoch spätestens mit dem
       Start des Programms veröffentlicht werden.
       
       Deutsche Staatsbürger wird diese Entscheidung nicht betreffen. Deutschland
       und viele andere europäische Länder sind Teil des Visa-Waiver-Programms,
       welches die Einreise in die USA für geschäftliche oder touristische Zwecke
       für bis zu 90 Tage ermöglicht. Insgesamt 42 Länder sind Teil dieses
       Programms.
       
       ## Die Kaution soll bei Ausreise erstattet werden
       
       Pläne für ein Kautions-Programm gab es bereits in der Vergangenheit. Unter
       anderem während der ersten Amtszeit von [1][US-Präsident Donald Trump].
       Aufgrund der bürokratischen Hürden und wohl auch dem möglichen Schaden, den
       ein solches Programm für das Ansehen der USA in der Welt hätte, wurde
       bisher davon abgesehen.
       
       Das US-Außenministerium argumentiert dagegen: Sollte der Reisende alle
       Auflagen erfüllen und vor dem Ablauf des [2][Visums] die USA wieder
       verlassen, dann wird der Kautions-Betrag zurückerstattet.
       
       Es ist ein weiterer Versuch der Trump-Regierung, die Einreise aus
       bestimmten Ländern zu reduzieren. Erst vergangene Woche verkündete das
       Außenministerium, dass Menschen, die sich um eine Verlängerung ihres Visums
       bewerben, in Zukunft zusätzlich zu den erforderlichen Dokumenten auch ein
       persönliches Interview durchlaufen müssen. Dies war in der Vergangenheit
       nur in Ausnahmefällen vorgesehen.
       
       ## Einreisestopp, Visaverbote, „Integritätsgebühr“
       
       Auch Präsident Donald Trumps massives „Big Beautiful Bill“-Gesetzespaket,
       das vor einiger Zeit im Kongress verabschiedet wurde, enthält eine
       Verordnung dazu: Sie erlaubt es der Einwanderungsbehörde, eine sogenannte
       „Integritätsgebühr“ von mindestens 250 Dollar pro Visum zu verlangen.
       
       Erst im Juni verhängte die US-Regierung einen [3][Einreisestopp für
       Menschen aus zwölf Nationen.] Gegen sieben weitere Nationalitäten wurden
       Visaverbote verhängt. Auch versucht die Trump-Regierung, ein Programm, das
       Einwanderern und Flüchtlingen aus Risikoländern einen temporären Aufenthalt
       in den USA gewährt, zu beenden. Menschenrechts- und
       Flüchtlingsorganisationen haben Klage gegen die Verordnungen eingereicht.
       
       5 Aug 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Neue-Staatsanwaeltin-in-Washington/!6101897
   DIR [2] /Hochschulen-unter-Trump/!6095307
   DIR [3] /Travel-Ban-in-den-USA/!6092375
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Hansjürgen Mai
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt USA unter Trump
   DIR Reiseland USA
   DIR Visum
   DIR Einwanderung
   DIR GNS
   DIR Washington D.C.
   DIR Schwerpunkt USA unter Trump
   DIR Schwerpunkt Klimawandel
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Neue Staatsanwältin in Washington: Loyal zu Trump als Einstellungskriterium
       
       Jeanine Pirro ist die neue oberste Staatsanwältin in Washington. Vorher war
       sie Moderatorin bei Fox News. Wie passend für eine Karriere unter Trump.
       
   DIR FAQ zum Deal zwischen Trump und der EU: Wer zieht hier wen über den Tisch?
       
       Die Einigung im Handelsstreit lässt viele Fragen offen. Klar ist: Dem Klima
       wird sie schaden. Wie es weitergehen könnte, dazu kursieren bizarre Ideen.
       
   DIR Klimavisa für Tuvaluer: Die Vertreibung aus dem Inselparadies – mit geopolitischen Folgen
       
       Dem Inselstaat Tuvalu im Pazifik droht binnen weniger Jahrzehnte der
       Untergang. Rund 80 Prozent der Bevölkerung haben nun ein Visum für
       Australien beantragt.