# taz.de -- Europas Rolle nach Alaska-Gipfel: Sanktionen reichen nicht
> Europas Spitze reist mit Selenskyj zu Trump – gut so. Für ein Ende des
> Blutvergießens sollte Europa aber auch seine Kontakte zu China nutzen.
IMG Bild: Geben Selenskyj in Washington Begleitschutz: Marcon, Starmer und Merz
Friedrich Merz, Emmanuel Macron, Keir Starmer und Ursula von der Leyen –
[1][sie sind Teil der europäischen Prätorianergarde, die im Weißen Haus
einen erneuten verbalen Anschlag auf Wolodymyr Selenskyj], wie im Februar
geschehen, verhindern soll. Es ist ein gutes Signal, dass die europäischen
Spitzenpolitiker den ukrainischen Präsidenten diesen Montag nach Washington
begleiten. Denn sie haben jene ukrainischen Interessen im Blick, die Donald
Trump nur allzu gern für einen billigen Deal mit Putin verraten möchte.
Russland ist eben eine Großmacht, und die Ukraine ist es nicht, so
formulierte es Trump kürzlich bei Fox News.
Oberste Priorität der Europäer sollte sein, dass Trump Putin nicht über die
Köpfe der Ukrainer hinweg Dinge verspricht, die allenfalls Teil einer
Verhandlungslösung sein sollten, bei der die Ukraine mitredet. Ferner muss
sich die europäische „Koalition der Willigen“ bewusst werden, was sie denn
eigentlich will. Wie könnte sie nach der Unterzeichnung eines etwaigen
Abkommens zu dessen Überwachung und zum Schutz der Ukraine beitragen?
Sicherheitsgarantien dieser Art werden nötig sein, weil man mittlerweile
weiß, wie wenig wert Putin seine Unterschrift auf einem Blatt Papier ist.
Aktuell deutet jedoch nicht viel darauf hin, dass Putin ernsthaft an
Verhandlungen interessiert ist, die in einem für die Ukraine akzeptablen
Ergebnis münden könnten. Europa muss sich deshalb auch überlegen, wie es
den Druck auf Russland erhöhen kann. Ein mögliches 19.
[2][EU-Sanktionspaket] wird hier nicht reichen. Ein großzügig geschnürtes
Waffenpaket für die Ukraine könnte Putin schon eher beunruhigen.
Und schließlich sollte Europa auch seine Kontakte nach China nutzen, damit
die Führung in Peking für Verhandlungen Druck auf Putin ausübt. Denn obwohl
China Russland in seinem Krieg unterstützt, hat Xi Jinping kein echtes
Interesse an seiner Fortdauer – dafür aber an einer Öffnung der
Handelswege. Den Weg nach Peking nicht anzutreten, wäre daher töricht.
17 Aug 2025
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