# taz.de -- Künstliche Intelligenz bei Meta: Meine Daten? Nicht für die KI
> Eine Umfrage zeigt: Nutzer:innen von Facebook und Instagram wollen
> ihre Daten nicht mit einer KI teilen. Mutterkonzern Meta widerspricht.
IMG Bild: Meta ist scharf auf die Daten der Nutzer:innen
Berlin taz | Darf der Big-Tech-Konzern [1][Meta] seine Künstliche
Intelligenz (KI) mit den eigenen persönlichen Daten von Instagram und
Facebook trainieren? Nein, findet mit 66 Prozent die Mehrheit der Befragten
in einer Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts Gallup im Auftrag der
Datenschutz-NGO Noyb. Nur 7 Prozent der Befragten möchten ihre Daten gerne
für das KI-Training hergeben.
Dennoch könnte auch ein Teil derer, der die eigenen Daten nicht für die KI
zur Verfügung stellen möchte, unfreiwillig dabei sein: Meta, der
Mutterkonzern von Facebook und Instagram, hat vor einigen Wochen damit
begonnen, die Daten standardmäßig für das KI-Training zu verwenden. Wer das
nicht will, hätte vorab aktiv via Online-Formular widersprechen müssen. Ein
[2][Versuch der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfale]n, die Nutzung
vorerst zu stoppen, war im Mai im Eilverfahren gescheitert.
Im Training landen beispielsweise Posts und Kommentare von erwachsenen
Nutzer:innen. Die Informationen über die Datennutzung waren nach Erinnerung
der befragten Nutzer:innen recht diskret. In der Umfrage gab jeweils
weniger die Hälfte der Facebook- und Instagram-Nutzer:innen an, sich an
eine entsprechende Information zu erinnern.
Meta widersprach auf Anfrage den Vorwürfen: „Letztes Jahr haben wir mehr
als zwei Milliarden In-App-Benachrichtigungen und E-Mails an die Menschen
in Europa verschickt, um zu erklären, was wir machen und dass sie
widersprechen können“, erklärte ein Sprecher des Konzerns. Noyb würde „das
Gesetz falsch auslegen und damit die Gefahr eingehen, Innovationen zu
behindern und Verbrauchern und Unternehmen den Zugang zu den neuesten
Technologien zu verwehren“. Wie viele Nutzer:innen von ihrem
Widerspruchsrecht Gebrauch gemacht haben, beantwortete Meta nicht.
## Daten bleiben drin
Das Problem ist nicht nur die umstrittene Rechtsgrundlage für die
Datennutzung. Sondern auch ihre Endgültigkeit: Denn bei anderen
Datenverarbeitungen kann man in der Regel auch noch im Nachhinein
widersprechen, sodass die persönlichen Daten dann gelöscht werden. Doch
einmal ins KI-Training gegebene Daten lassen sich zwar noch aus dem
Trainingskorpus löschen. Aus der damit trainierten KI können sie aber nicht
wieder entfernt werden. Das führt schon jetzt zu Problemen für die Konzerne
und die Nutzenden. So laufen bereits Verfahren, in denen Betroffene
beklagen, dass ein KI-Chatbot falsche persönliche Daten über sie generiert
hat.
„Meta ist sich vermutlich bewusst, dass niemand seine Social-Media-Daten
hergeben will, damit es einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen
KI-Firmen erhält“, kritisiert Max Schrems, Gründer und Vorsitzender von
Noyb. Anstatt um eine Einwilligung zu bitten und gegebenenfalls ein „Nein“
als Antwort zu erhalten, stelle das Unternehmen seine wirtschaftlichen
Interessen über das Recht auf Datenschutz von mindestens 274 Millionen
EU-Nutzer:innen.
8 Aug 2025
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## AUTOREN
DIR Svenja Bergt
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