# taz.de -- Deal mit Nvidia und AMD: Trump kassiert bei Chip-Exporten nach China
> Die US-Regierung lockert laut Medien ihre Ausfuhrkontrollen für
> Chiphersteller – aber nur mit Gegenleistung. Sie sackt 15 Prozent der
> Einnahmen ein.
IMG Bild: Jensen Huang, Präsident und CEO der Nvidia Corporation, auf einer Messe. Sein Unternehmen darf wieder KI-Chips nach China liefern
Washington/Berlin dpa/taz | Die US-amerikanischen Halbleiterproduzenten
haben Medienberichten zufolge einem ungewöhnlichen Deal mit US-Präsident
Donald Trump zugestimmt, um wieder KI-Chips nach China liefern zu dürfen:
Die Hersteller Nvidia und AMD drücken künftig bei Verkäufen von
Halbleitern, die für die Ausführung von [1][Künstlicher Intelligenz] (KI)
optimiert sind, einen Anteil von 15 Prozent an die US-Regierung ab. Von der
Vereinbarung [2][berichteten zunächst die Financial Times] und danach auch
große US-Zeitungen.
Die Vereinigten Staaten wollen China im Wettrennen bei der KI-Entwicklung
bremsen. Trumps Regierung hatte im Frühjahr die Regeln für
Halbleiter-Verkäufe an das Land weiter verschärft. Dadurch konnte der
KI-Chip-Marktführer Nvidia eine Zeit lang nicht einmal seine speziell für
den chinesischen Markt abgespeckten H20-Systeme dorthin liefern.
Der Konzern rechnete dadurch mit einer Milliardenbelastung. Nvidia-Chef
Jensen Huang redete auf die US-Regierung ein. Im Juli kündigte sie
schließlich an, wieder Lieferungen abgeschwächter Chips für Künstliche
Intelligenz nach China zu erlauben.
Medienberichten zufolge wurden trotzdem wochenlang keine Lizenzen gewährt –
bis zum vergangenen Freitag. Zuvor habe sich Nvidia-Chef Huang am Mittwoch
im Weißen Haus mit Trump getroffen und der 15-Prozent-Abgabe an die
US-Regierung zugestimmt, [3][schrieb die New York Times].
## Auch Biden wollte Chinas Halbleiter-Zugang einschränken
Den Fortschritt von Chinas Künstlicher Intelligenz durch schlechteren
Zugang zu Hightech-Chips zu bremsen, ist allerdings nicht erst seit Donald
Trumps zweiter Amtszeit als US-Präsident Strategie der Vereinigten Staaten.
Die US-Regierung unternahm auch schon unter Trumps Vorgänger Joe Biden
Schritte in diese Richtung – sehr zum Missfallen der betroffenen
Unternehmen.
Diese kritisieren das Vorgehen als Eigentor für die USA. Nvidia
beispielsweise argumentiert, dadurch werde China nur eigene Technologien
entwickeln, was neue Konkurrenten für US-amerikanische Unternehmen auf dem
Weltmarkt bedeute.
Vor der US-Blockade im Frühjahr schätzten Analysten, dass Nvidia in diesem
Jahr H20-Chips im Wert von mehr als 20 Milliarden US-Dollar (17,14
Milliarden Euro) nach China verkaufen werde – und damit noch 3 Milliarden
mehr als im Vorjahr, als 17 Prozent des Gesamtumsatzes aus dem
China-Geschäft kamen. Im Fall von AMD liegen die Schätzungen aktuell bei 3
bis 5 Milliarden Dollar.
11 Aug 2025
## LINKS
DIR [1] /Schwerpunkt-Kuenstliche-Intelligenz/!t5924174
DIR [2] https://www.ft.com/content/cd1a0729-a8ab-41e1-a4d2-8907f4c01cac
DIR [3] https://www.nytimes.com/2025/08/10/technology/us-government-nvidia-amd-chips-china.html
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