# taz.de -- Grüne gegen Wirtschaftsministerin: Reiche soll Solarförderung nicht kappen
> Die Grünen pochen auf ein „Recht auf Solar“: Die
> Bundeswirtschaftsministerin dürfe Betreibern von Photovoltaikanlagen die
> Förderung nicht wegnehmen.
IMG Bild: Nicht mehr förderungswürdig: Private Photovoltaikanlagen an einem Haus in Berlin
Berlin taz | Die Grünen fordern [1][Bundeswirtschaftsministerin Katherina
Reiche (CDU)] auf, ihre Pläne für ein Ende der Förderung von privaten
Solaranlagen fallen zu lassen. Die Betreiber:innen sollen nach
Auffassung der Grünen weiterhin einen Anspruch auf eine garantierte
Vergütung des ins Netz eingespeisten Stroms haben, sowie auf einen
unkomplizierten Netzanschluss. Das geht aus dem am Montag veröffentlichten
Forderungspapier „Recht auf Solar! Jetzt!“ der grünen Bundestagsfraktion
hervor.
Ministerin Reiche hat die weitere Förderung von privaten Solaranlagen in
Frage gestellt. Immer wieder signalisiert sie, [2][dass in ihren Augen der
Ausbau der erneuerbaren Energien] zu schnell vorangeht. Sie hat ein
Gutachten zum Stand der Energiewende in Auftrag gegeben, dessen Ergebnis
Grundlage für weitere energiepolitische Entscheidungen sein soll.
Energieexpert:innen fürchten, dass die Ministerin das Gutachten
nutzen wird, um den Ausbau der Erneuerbaren Energien zu drosseln und den
Bau von Gaskraftwerken zu rechtfertigen.
„Die Energiepolitik der schwarz-roten Bundesregierung ist ein Angriff auf
Deutschlands Energiewende“, sagte die grüne Fraktionsvorsitzende Katharina
Dröge. Statt Blockade seien mehr Tempo und ein „Recht auf Solar“
erforderlich. Reiches Äußerungen zum Ende der Förderung privater
Solaranlagen hätten zu einer „massiven Verunsicherung“ bei Bürger:innen,
Handwerker:innen und in der Solarbranche geführt. Schon jetzt werde von
Auftragsrückgängen für Photovoltaikanlagen berichtet. „Wir fordern Reiche
auf, ihre Pläne zu stoppen“, sagte Dröge.
In dem Papier fordern die Grünen einen „Turbo für die Energiewende“ statt
„rückwärtsgewandter Politik der Abhängigkeit von Öl und Gas“. Neben dem
Festhalten an der Förderung privater Solaranlagen verlangen sie von der
Wirtschaftsministerin, einen Masterplan vorzulegen für die schnelle
Verbreitung [3][intelligenter Stromzähler, sogenannter Smart Meter], und
flexibler Stromtarife. So sollen Verbraucher:innen die Möglichkeit
bekommen, dann Energie zu verbrauchen, wenn sie günstig ist – etwa wenn bei
Sonnenschein Solaranlagen viel Strom produzieren. Außerdem soll die
Ministerin dafür sorgen, dass Stromspeicher schneller in den Markt kommen
und ins System integriert werden. Dafür brauche es unbürokratische Regeln
fürs Ein- und Ausspeichern. Die Ampelregierung habe mit ihrer
Speicherstrategie die Grundlage dafür gelegt, nun sei die Ministerin am
Zug. Die Grünen wollen auch einen „Solar-Booster“ für öffentliche Gebäude
wie Kitas, Schulen oder Kliniken.
25 Aug 2025
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## AUTOREN
DIR Anja Krüger
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