# taz.de -- Neuer Nationaler Sicherheitsrat: Erderhitzung? Egal!
> Die Bundesregierung hat ein neues Gremium: den Nationalen Sicherheitsrat.
> Vor allem ein zentraler Bereich deutscher Sicherheitspolitik fehlt
> jedoch.
IMG Bild: Nationaler Sicherheit ist die Klimakatastrophe egal
Berlin taz | Die Bundesregierung hat am Mittwoch die Einrichtung eines
Nationalen Sicherheitsrates beschlossen. Das Gremium soll die
Sicherheitspolitik der Bundesregierung koordinieren und auf akute Krisen
schnell reagieren können. Außerdem soll es eine langfristige
Sicherheitsstrategie erarbeiten. Nicht mit dabei im ressortübergreifenden
Rat ist das Umwelt- und Klimaministerium. Expert*innen aus diesem
Bereich sind vorerst ebenfalls nicht einbezogen.
„Auch Extremwetter, Brände, Stürme, Überschwemmungen sowie die [1][fehlende
Hitzeresilienz von Städten und Einrichtungen der Daseinsvorsorge] bei
klimawandelbedingt steigenden Temperaturen sind reale Gefahren“,
kritisierte die energiepolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion,
Nina Scheer. Der neue Sicherheitsrat bedarf deshalb laut Scheer
Nachsteuerung.
Auch die Umweltorganisation Germanwatch warnte davor, „die Klimakrise als
eine der größten sicherheitspolitischen Bedrohungen unserer Zeit
auszuklammern“. Risiken durch Extremwetterereignisse, die durch die
Klimakrise deutlich vergrößert werden, seien auch in Deutschland hoch, was
die Ahrtal-Flut 2021 mit 135 Todesopfern zeige.
„Der Zusammenhang zwischen Klima und Sicherheit ist schon lange in der
deutschen Politik etabliert und wissenschaftlicher Standard“, kommentierte
Vera Künzel, Klimaanpassungs-Expertin bei Germanwatch.
## Weitere können „anlassbezogen“ hinzugezogen werden
Selbst [2][der Bundesnachrichtendienst (BND) befand in einem Bericht Anfang
dieses Jahres] die Klimakrise für eine der fünf großen externen
Bedrohungen für Deutschland. BND-Präsident Bruno Kahl erklärte sie für
ähnlich gefährlich wie der Terrorismus oder ein „aggressiv-expansives“
Russland.
Den Vorsitz des Nationalen Sicherheitsrats hat der Bundeskanzler, also
Friedrich Merz (CDU). Mitglieder sind außerdem Vertreter*innen aus der
Ministerien für Finanzen, Justiz, Verteidigung, Digitales, Wirtschaft,
[3][Entwicklung], Inneres und Äußeres sowie der Chef des Kanzleramts.
Weitere Mitglieder der Bundesregierung können „anlassbezogen“ hinzugezogen
werden, ebenso externe Expert*innen, Vertreter*innen internationaler
Organisationen oder der EU.
28 Aug 2025
## LINKS
DIR [1] /Hitzewelle-im-Juni/!6096071
DIR [2] /Bericht-ueber-globale-Erwaermung-/!6065414
DIR [3] /Ministerium-als-Sparkandidat/!6071060
## AUTOREN
DIR Leila van Rinsum
## TAGS
DIR Schwerpunkt Klimawandel
DIR Sicherheitspolitik
DIR Bundesregierung
DIR Reden wir darüber
DIR Social-Auswahl
DIR klimataz
DIR Schwerpunkt Klimawandel
DIR Schwerpunkt Klimawandel
DIR Schwerpunkt Klimawandel
DIR Rekordhitze
## ARTIKEL ZUM THEMA
DIR Reiches Energie-Monitoring: Die simulierte Bremse
Eine Studie bereitet Argumente gegen das Energiemonitoring des
Wirtschaftsministeriums vor. Ministerin Reiche mahnt „Realismus“ an.
DIR Extreme Waldbrände: Spanien in Flammen
Es brennt in zahlreichen Regionen: Das Feuer hat Tote gefordert, mehr als
20.000 Menschen mussten zudem evakuiert werden.
DIR Zugunglück in Baden-Württemberg: Auslöser war wohl Erdrutsch nach Starkregen
Starkregen hat den Unfall in Baden-Württemberg verursacht, vermutet die
Polizei. Die Bahn sieht sich zunehmend Extremwetterereignissen ausgesetzt.
DIR Hitzewelle im Juni: 1.500 Tote durch Klimawandel
Die extremen Temperaturen im Juni wurden deutlich gefährlicher, weil sich
die Erde weiter erhitzt. Betroffen ist vor allem eine bestimmte Gruppe.