# taz.de -- Trumps Handelszoff: USA und China verlängern Pause im Zollstreit
> Beide Seiten hatten höhere Zölle bis Dienstag ausgesetzt. Nun wurde diese
> Vereinbarung für weitere 90 Tage verlängert.
IMG Bild: Präsident Donald Trump (l.) und der chinesische Präsident Xi Jinping während eines Treffens am Rande des G20-Gipfels
Washington dpa | Die eigentlich vorgesehenen höheren [1][Zölle] im Handel
zwischen den USA und China bleiben zunächst ausgesetzt. US-Präsident Donald
Trump unterzeichnete ein Dekret, das eine weitere Verschiebung bis zum 10.
November um 00.01 Uhr (Ortszeit Washington) vorsieht. Auch das Pekinger
Handelsministerium bestätigte kurz darauf die neue Frist.
Die [2][Vereinigten Staaten] beabsichtigten, weiterhin Gespräche mit China
zu führen, um Ungleichgewichte im Handel auszuräumen, hieß es in dem
Dekret. „Alle anderen Elemente des Abkommens bleiben unverändert“, schrieb
Trump auf seiner Plattform Truth Social. Der US-Präsident sprach von einem
Aufschub von 90 Tagen.
Seit April hatten die USA die Einfuhrzölle auf chinesische Waren
schrittweise auf bis zu 145 Prozent erhöht. China reagierte mit Gegenzöllen
von bis zu 125 Prozent und verhängte Exportkontrollen auf strategisch
wichtige Rohstoffe. Im Mai einigten sich beide Seiten in Genf auf eine
90-tägige Aussetzung der neuen Zölle. Im Juni folgten weitere Gespräche in
London.
Ende Juli kamen dann Delegationen der beiden größten Volkswirtschaften der
Welt in Stockholm zu neuen Gesprächen über ihren Zollkonflikt zusammen –
allerdings ohne Ergebnis. Beide Seiten ließen damals nach zweitägigen
Handelsgesprächen offen, ob die Aussetzung noch einmal verlängert wird. Die
bisherige Pause wäre an diesem Dienstag ausgelaufen.
## Streit um Rohstoffe und KI-Chips
Die nun verkündete Verlängerung vermeidet erst einmal eine Eskalation der
Handelsstreitigkeiten. Zu einem späteren Zeitpunkt könnten sich die
Präsidenten Trump und Xi Jinping treffen. Ein direktes Gespräch der beiden
Staatschefs gilt als entscheidend, um über technische Details hinaus
politische Leitlinien abzustecken.
Die Spannungen zwischen den beiden Ländern gehen dabei weit über die Frage
von Zöllen hinaus. Washington wirft China vor, bestimmte Rohstoffe gezielt
zurückzuhalten. Peking wiederum kritisiert die US-Exportkontrollen für
Halbleiter und KI-Chips, die chinesischen Unternehmen den Zugang zu
moderner Technologie erschweren.
Am Montag war allerdings ein ungewöhnlicher Deal zwischen Trump und
US-Chipherstellern bekannt geworden, [3][nach dem diese wieder bestimmte
KI-Chips nach China liefern dürfen] – sofern sie die Regierung mit 15
Prozent an den Umsätzen beteiligen.
Trotz der harten Töne sendeten zuletzt beide Regierungen Signale der
Annäherung. China zeigte sich offen für Fortschritte. In einem Leitartikel
der staatlichen Volkszeitung, dem Sprachrohr der Kommunistischen Partei,
hieß es, Peking sei bereit, mit Washington substanzielle Fortschritte zu
erzielen. China setze weiter auf einen konstruktiven Dialog.
Anders als viele andere Staaten [4][reagierte China auf die von den USA
unter Trump eingeführten Strafzölle von Anfang an mit unmittelbaren
Gegenzöllen]. Peking verzichtete auf einseitige Zugeständnisse und setzte
stattdessen konsequent auf entsprechende Vergeltungsmaßnahmen.
12 Aug 2025
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