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       # taz.de -- Fast Fashion: 200 Fußballstadien voll Kleidermüll – so viel werfen wir weg
       
       > Müllberge aus Mode sind inzwischen sogar aus dem All erkennbar. Um das
       > Problem einzudämmen, bedarf es des Aufbaus einer Kreislaufwirtschaft.
       
   IMG Bild: Kleidermüll vor einem Sammelcontainer in Leipzig: sieben bis zehn Mal tragen, dann weg damit
       
       Berlin dpa | Jahr für Jahr landen weltweit rund 120 Millionen Tonnen
       Kleidung im Müll. Das sei genug, um mehr als 200 Fußballstadien bis obenhin
       zu füllen, schreibt die Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG)
       in einer neuen Analyse zur Textilwirtschaft.
       
       Ein Großteil der [1][weggeworfenen Kleidung] wurde demnach kaum genutzt: Im
       Schnitt tragen Käufer ein Kleidungsstück laut BCG nur sieben bis zehn Mal,
       [2][bevor sie es wegschmeißen].
       
       80 Prozent des Kleidermülls lande anschließend auf Deponien oder werde
       direkt verbrannt. 12 Prozent werden wiederverwendet. Und nur ein Prozent
       des Kleidermülls werde zu neuen Fasern recycelt. Viele Kleidungsstücke
       bestünden weiterhin aus Mischgeweben, die sich mit heutigen Verfahren kaum
       trennen und wiederverwerten lassen.
       
       ## Kleiderabfall kostet Branche Milliarden
       
       Die verschwindend geringe Recyclingquote sei einerseits ein gewaltiges
       ökologisches Problem, so BCG. Denn mehr als 90 Prozent der CO2-Emissionen
       der Modebranche entfielen auf die Gewinnung und Verarbeitung neuer
       Rohstoffe. Andererseits sei sie für die Branche auch ein
       betriebswirtschaftliches Dilemma, denn der Materialwert der Kleiderabfälle
       liege bei geschätzten 150 Milliarden US-Dollar (129,3 Mrd Euro) jährlich.
       
       Der Aufbau einer Kreislaufwirtschaft in der Textilbranche sei daher keine
       Zukunftsvision, sondern ein Gebot der ökologischen und ökonomischen
       Vernunft, so BCG. Es brauche keine Einzelinitiativen, sondern branchenweite
       Lösungen, um recycelte Materialien leichter verfügbar für Hersteller und
       Konsumenten zu machen. Als Beispiele nennt BCG etwa vereinfachte
       Rücknahmesysteme, neue Sortiertechnologien oder auch chemisches Recycling,
       um Mischgewebe besser verarbeiten zu können.
       
       ## Müllberge aus dem Weltall zu sehen
       
       Geht es so weiter, könnte der [3][jährliche Müllberg] bis 2030 auf mehr als
       150 Millionen Tonnen wachsen. Das wäre dann genug, um 260 Fußballstadien zu
       füllen. Im Norden Chiles türmen sich Kleiderberge laut BCG schon heute so
       hoch, dass sie selbst aus dem All zu erkennen sind.
       
       12 Aug 2025
       
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