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       # taz.de -- Proteste in Serbien gehen weiter: Zusammenstöße bei regierungskritischen Protesten
       
       > In Serbiens zweitgrößter Stadt geraten Gegner und Anhänger der Regierung
       > sowie die Polizei aneinander. Proteste gab es auch an anderen Orten.
       
   IMG Bild: Dieses Videostandbild von N1 Serbie zeigt ohne Ortsangabe Zusammenstöße zwischen Regierungsgegnern und -anhängern am Dienstag
       
       Belgrad afp | Im Norden Serbiens ist es bei Protesten gegen Korruption zu
       Zusammenstößen zwischen [1][Anhängern] und Gegnern der Regierung von
       Präsident Aleksandar Vucic gekommen. Die beiden Gruppen bewarfen sich in
       der Stadt Novi Sad am Mittwochabend gegenseitig mit Leuchtraketen und
       anderen Gegenständen, woraufhin die Bereitschaftspolizei eingriff, wie
       örtliche Medien berichteten.
       
       Auch in anderen Teilen des Landes fanden Demonstrationen gegen Vucics
       Serbische Fortschrittspartei (SNS) statt, die meisten davon vor örtlichen
       Parteizentralen. In der Hauptstadt Belgrad waren vor dem Parlament
       zahlreiche Polizeibeamte im Einsatz, während sich Anhänger beider Lager
       beschimpften und mit Gegenständen bewarfen.
       
       [2][In Serbien kommt es seit Monaten regelmäßig zu heftigen Protesten]
       gegen die Regierung und die im Land herrschende Korruption. Auslöser der
       Protestwelle war der Einsturz des Bahnhofsvordachs von Novi Sad am 1.
       November 2024, bei dem 16 Menschen ums Leben kamen.
       
       Der Hauptbahnhof der zweitgrößten Stadt Serbiens war erst im Juli 2024 nach
       dreijährigen Renovierungsarbeiten wieder voll in Betrieb gegangen.
       
       Bei den durch das Unglück ausgelösten Protesten ging es zunächst um die
       Ursachen des Einsturzes, später richteten sich die vor allem von
       Studierenden getragenen Kundgebungen gegen die Regierung und die weit
       verbreitete Korruption im Land. An der bisher größten Demonstration
       beteiligten sich Mitte März rund 300.000 Menschen.
       
       ## Weiter Rücktritt von Präsident Vucic gefordert
       
       Am Dienstagabend war es bereits vor dem Parteibüro der SNS in der Stadt
       Vrbas etwa 100 Kilometer nordwestlich von Belgrad zu Zusammenstößen
       zwischen vermummten Männern und Demonstrierenden gekommen. Einige der
       Maskierten waren mit Schlagstöcken bewaffnet.
       
       Aufnahmen in Onlinediensten und im Fernsehen zeigten, wie Steine und
       Flaschen geworfen wurden. In anderen Videos war zu sehen, wie offenbar
       regierungsnahe Vermummte Feuerwerkskörper auf die Demonstranten warfen.
       
       Die anhaltenden Proteste führten zum [3][Rücktritt von Ministerpräsident
       Milos Vucevic]. Präsident Vucic hat die Proteste immer wieder als vom
       Ausland gesteuert bezeichnet.
       
       14 Aug 2025
       
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