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       # taz.de -- Trump gegen Washington, D.C.: Mehr Nationalgarde nach Washington
       
       > Drei republikanische Staaten schicken bis zu 750 weitere
       > Nationalgardisten, um Trumps angeblichen Kampf gegen die Kriminalität zu
       > unterstützen.
       
   IMG Bild: Auch am Bahnhof Union Station hat sich Nationalgarde postiert. Was sie machen soll, bleibt unklar
       
       Berlin taz | Drei republikanisch geführte Bundesstaaten entsenden insgesamt
       bis zu 750 weitere Soldaten der Nationalgarde nach Washington, D. C., um
       dort „Präsident Trump dabei zu unterstützen, Recht und Ordnung in unserer
       Hauptstadt wiederherzustellen“, wie es der Gouverneur von South Carolina,
       Henry McMasters, formulierte.
       
       Auf Trumps Bitte hin will McMasters 200 Nationalgardisten schicken, aus
       Ohio sollen 150 kommen und West-Virginias Gouverneur Patrick Morrissey will
       sogar 300 bis 400 Soldaten entsenden. Sie ergänzen 800 Einsatzkräfte der
       von Trump kontrollierten D. C. National Guard, die bereits seit der
       vergangenen Woche in Washington im Einsatz sind.
       
       Am Montag vergangener Woche hatte Donald Trump [1][in einer denkwürdigen
       Pressekonferenz] im Weißen Haus behauptet, die Hauptstadt versinke in
       Kriminalität, man könne nicht einmal einkaufen gehen, ohne überfallen oder
       ausgeraubt zu werden, und es müsse sofort gehandelt werden. Dabei sinken
       die Kriminalitätsraten in den letzten zwei Jahren auch in der Hauptstadt
       stetig.
       
       Trump hatte auch angekündigt, Washingtons Polizei vollständig unter
       Kontrolle der Bundesregierung zu stellen. Dagegen hatte die Hauptstadt
       allerdings geklagt. Am Freitag kam es zu einer Einigung: Nunmehr soll der
       Leiter der Anti-Drogen-Polizei DEA, Terry Cole, doch nicht die direkte
       Kontrolle über die Hauptstadt-Polizei übernehmen, sondern Anweisungen über
       das Büro des Bürgermeisters erteilen.
       
       ## Bis Samstag 189 Festnahmen in Washington
       
       Was die Nationalgarde in Washington genau machen soll und warum ihr Einsatz
       zwingend erforderlich sein soll, ist noch immer unklar. Bislang haben die
       Nationalgardisten sich vor allem vor Bundesgebäuden und dem Bahnhof Union
       Station positioniert. Sie sollen aber nicht die Befugnis zu Festnahmen
       haben und nach ersten Berichten auch keine Waffen tragen.
       
       Beamte der Bundespolizei FBI, des Heimatschutzministeriums und auch der
       Ausländerbehörde ICE sind in den vergangenen Tagen insbesondere gegen
       Obdachlose vorgegangen. Die nämlich, so hatte es Trump in einer
       Pressekonferenz angekündigt, sollten aus der Stadt geschafft werden, um
       Washington zu „verschönern“.
       
       Bis Samstag, meldet die [2][Washington Post] unter Berufung auf das
       Justizministerium, seien 189 Personen festgenommen worden, darunter 75
       durch ICE. Die mit Tausenden zusätzlicher Kräfte ausgestattete Behörde geht
       seit Trumps erneuter Amtsübernahme [3][landesweit gegen
       Ausländer*innen] vor, die sich mutmaßlich illegal im Land aufhalten.
       Festnahmen durch maskierte Einsatztrupps auf offener Straße oder am
       Arbeitsplatz sind seitdem keine Seltenheit.
       
       Washingtons Schwarze demokratische [4][Bürgermeisterin Muriel E. Bowser]
       beklagte, es sei „unamerikanisch“, US-Soldaten in US-amerikanischen Städten
       für Polizeiaufgaben einzusetzen.
       
       17 Aug 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Washington-DC/!6106731
   DIR [2] https://www.washingtonpost.com/nation/2025/08/16/west-virginia-national-guard-dc-deployment/
   DIR [3] /Trumps-Kalkuel-in-Los-Angeles/!6091977
   DIR [4] /Washington-DC/!6106756
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Bernd Pickert
       
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