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       # taz.de -- momentaufnahmen: Wenn die einen laut und die anderen lauter sind
       
       Ich stehe am Eingang des Grüneburgparks in Frankfurt. Links von mir
       schreien Klimaaktivist*innen aus dem [1][System Change Camp]: „CDU
       Rassistenpack“. Rechts von mir versucht eine CDU-Politikerin, sich mit
       einer neongrünen Trillerpfeife Gehör zu verschaffen. Sie steht hier bei
       einer Infoveranstaltung gegen das Klimacamp. Neben ihr hält eine Frau ein
       Plakat mit Fotos von den israelischen Geiseln in die Höhe. Einer der
       Vorwürfe gegen die Klimaaktivist*innen: Antisemitismus. Doch dabei bleibt
       es nicht: „Aus Naturschutzsicht falsch!“, sagt ein Mann vom Grünflächenamt.
       „Frankfurt geht unter!“, ruft ein anderer. „Die sind doch friedlich!“, eine
       Frau am Rand. „Was fordern die Aktivisten denn?“, fragt eine Journalistin.
       „Ausreden lassen!“, schreit die CDU-Frau.
       
       „Wie im Kindergarten hier“, murmelt die Frau neben mir belustigt. Und von
       der Camp-Seite her schallt es: Say it loud! Say it clear! Refugees are
       welcome here!“
       
       So wie die Liveversion einer Twitter-Kommentarspalte fühlt sich die
       Situation hier am Park an. Viel Meinungschaos, wenig Fokus und Zuhören.
       Eher eine vertane Chance auf Verständigung. Charlotte Kranenberg
       
       30 Aug 2025
       
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