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       # taz.de -- Podcast „Behind the Bastards“: Hören, hassen, Haltung zeigen
       
       > Wer sind die schlimmsten Menschen der Geschichte? Und wie sind so böse
       > geworden? Damit beschäftigt sich der Podcast „Behind the Bastards“.
       
   IMG Bild: Ein Beispiel für das „pure Böse“? Der mysogyne Ultramaskulinist Andrew Tate wird von rumänischen Gendarmen eskortiert
       
       Ob der Mensch ganz grundsätzlich gut oder böse ist, ist wohl eine der
       ältesten Fragen der Menschheitsgeschichte. Ob das Individuum gut oder böse
       ist, das ist wohl recht subjektiv. Meistens. Denn es gibt auch Menschen,
       für die wirklich niemand Sympathien hegen kann. Zumindest niemand, der
       nicht selbst von triefendem Hass gegen andere geprägt ist.
       
       Mit diesen nahezu objektiv bösen Menschen, also den richtigen Arschlöchern,
       den Übelsten der richtig Üblen, beschäftigt sich der englischsprachige
       Podcast [1][„Behind the Bastards“]. Die Faszination am Bösen hat im True
       Crime schon längst ihre Ausdrucksform gefunden. Podcast-Host Robert Evans
       blickt aber seltener auf Serienmörder, sondern vielmehr auf
       gesellschaftlich und politisch bedeutende Inkarnationen des, nun ja,
       vermeintlich Bösen.
       
       Neben teils bizarren Geschichten wie Saddam Husseins Vergangenheit als
       Autor trashiger Liebesromane liefert „Behind the Bastards“ vor allem gut
       recherchierte Zeugnisse menschenfeindlicher Ideologien und Biografien. Wie
       sind tyrannische Diktatoren, korrupte CEOs und faschistische Fußballer zu
       den Menschen geworden, die sie sind? Von Andrew Tate, Pete Hegseth und P.
       Diddy in der Gegenwart zu historischen Figuren wie Adolf Eichmann oder
       Henry Kissinger, all ihre Untaten werden unter die Lupe genommen und mit
       einer politischen Analyse unterfüttert.
       
       Robert Evans und seine Gäste scheren sich dabei nicht um Objektivität. Sie
       hassen die Personen, deren Biografien sie besprechen. Doch genau die
       Kombination aus knallharter Subjektivität und klarer antifaschistischer
       Haltung macht die Gespräche aus. Während es manchmal schwerfällt, sich zu
       entscheiden, ob man angesichts der berichteten Grausamkeiten weghören
       möchte oder ob genau diese eben so faszinieren, entwickeln die
       Podcaster*innen kluge Analysen zu autoritären Entwicklungen in
       Vergangenheit und Gegenwart.
       
       4 Sep 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.iheart.com/podcast/105-behind-the-bastards-29236323/?pname=www.behindthebastards.com&sc=dnsredirect
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Jonas Kähler
       
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