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       # taz.de -- Reiches Energie-Monitoring: Die simulierte Bremse
       
       > Eine Studie bereitet Argumente gegen das Energiemonitoring des
       > Wirtschaftsministeriums vor. Ministerin Reiche mahnt „Realismus“ an.
       
   IMG Bild: Erneuerbare Energien sind wichtig für die Zukunft
       
       Berlin taz | Wenn sich der Ausbau der erneuerbaren Energien verlangsamt und
       weniger E-Autos und Wärmepumpen verfehlt werden, als von der
       Bundesregierung anvisiert, könnten die Emissionen im Verkehrs- und
       Gebäudesektor bis 2035 um 28 bis 35 Millionen Tonnen CO2 jährlich steigen.
       Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Beratungsinstituts Enervis, die
       von Greenpeace und der Energiegenossenschaft Green Planet Energy in Auftrag
       gegeben wurde und der taz vorliegt.
       
       Mit der Studie will Greenpeace dem Energiemonitoring zuvorkommen, das das
       Bundeswirtschaftsministerium von Katherina Reiche (CDU) [1][beim EWI Essen
       in Auftrag gegeben hat]. Im Monitoring soll der künftige Strombedarf
       Deutschlands geschätzt werden. Kommt das RWI zu dem Ergebnis, dass die
       bisherigen Schätzungen zu hoch ausgefallen waren – [2][weil es zum Beispiel
       mit weniger grünem Wasserstoff, E-Autos und Wärmepumpen rechnet] -, könnte
       das die Ausbauziele von Wind- und Solaranlagen gefährden.
       
       Man müsse ein „Stückchen mehr Realismus“ wagen, sagte Reiche am Montag. Es
       müsse weiter in Erneuerbare investiert werden, aber „wir brauchen eine
       Zeitenwende, wenn Sie so wollen, in der Energiepolitik“. Sophia van Vügt,
       Energieexpertin bei Greenpeace fürchtet ein „fossiles Comeback“ und hält
       dagegen: „Statt die Ziele runterzuschrauben, sollte die Bundesregierung
       alle Anreize auf eine schnelle Elektrifizierung ausrichten.“
       
       Für die Studie hat Enervis ein Szenario mit den aktuellen Ausbauzielen und
       Schätzungen für den Strombedarf verglichen mit Strombedarf-Schätzungen von
       industrienahen Gruppen wie dem Bund der Deutschen Industrie und EnBW. Damit
       wollen die Studienautor*innen dem Energiemonitoring nahekommen, falls
       es den Strombedarf kleinrechnet.
       
       Dabei haben sie auch herausgefunden: Ein langsamerer Ausbau von Wind und
       Solar bei geringerem Strombedarf würde für 79 Prozent Erneuerbaren-Anteil
       am Strommix sorgen, nur drei Prozent weniger als unter den derzeitigen
       Zielen. Aber falls der Verkauf von Wärmepumpen und E-Autos noch anzieht,
       würden jährlich 5,6 Millionen Tonnen CO2 mehr ausgestoßen als unter den
       aktuellen Ausbauzielen.
       
       2 Sep 2025
       
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