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       # taz.de -- Verkehrspolitik in Berlin: Senatorin mit Herz für verzweifelte Parkplatzsucher
       
       > Berlins CDU-Verkehrssenatorin Ute Bonde will sich locker machen bei der
       > Parkraumbewirtschaftung. Parkausweise sollen künftig in mehreren Zonen
       > gelten.
       
   IMG Bild: Benzin in Berlin: Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU, r.) will Autofahrer:innen nicht länger „gängeln“
       
       Berlin dpa/taz | Berliner Autofahrer:innen sollen künftig
       Anwohner:innen-Parkausweise für mehrere Zonen beantragen können. Das sieht
       ein entsprechendes Gesamtkonzept zur Berliner Parkraumbewirtschaftung vor,
       wie jetzt Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) erklärte.
       
       „Ich muss auch berücksichtigen, dass Menschen nicht nur dort parken
       möchten, wo sie wohnen, sondern häufig auch einen bestimmten anderen oder
       zwei bestimmte andere Punkte haben in der Stadt, wo ihr Verkehrsbedürfnis
       sie immer wieder hinführt“, sagte Bonde. Das müsse in einem Gesamtkonzept
       mitbedacht werden.
       
       Aktuell kann in Berlin pro Auto nur ein Anwohner:innen-Parkausweis für eine
       bestimmte Parkzone beantragt werden. Für alle anderen Bereiche mit
       Parkraumbewirtschaftung müssen Parktickets gezogen werden. Der eigentliche
       Sinn der [1][in Berlin vor allem für Innenstadtbereiche eingeführten
       Parkraumbewirtschaftung] ist es, insbesondere über die Tickets die
       Nachfrage nach Stellplätzen bei Nicht-Anwohner:innen zu reduzieren.
       
       Das hält die Senatorin offenkundig für überholte
       autofahrer:innenfeindliche Folklore und will es daher ändern –
       zumindest in bestimmten Fällen, sagte Bonde: „Ich muss das
       Verkehrsbedürfnis für die Bereiche nachweisen, ich kann mir da nicht
       irgendwas einfach aussuchen.“
       
       ## Bei Preiserhöhungen bleibt Bonde vage
       
       Bonde erneuerte dabei ihre Ankündigung, den Jahrespreis für die Parktickets
       deutlich erhöhen zu wollen. „Wenn ich nur das Anwohnerparken nähme, dann
       hielte ich einen Preis von 80 bis 120 Euro pro Jahr für angemessen“, sagte
       sie. [2][Berlin wäre damit im Bundesvergleich immer noch eines der
       Schlusslichter.] Derzeit sind aber gerade mal 10,20 Euro pro Jahr fällig.
       Die jährlichen Gesamtaufnahmen belaufen sich bislang auf lächerliche 2,5
       Millionen Euro.
       
       Wirklich festlegen will sich die Senatorin indes auch nicht. Man müsse eben
       erst mal schauen, was denn das Gesamtkonzept sonst noch so biete, außer dem
       Anwohner:innen-Parken: „Danach muss sich dann der Preis bemessen.“
       
       Das Konzept soll noch im laufenden Jahr vorgestellt werden – „und zwar dann
       zwischen den Regierungsfraktionen abgestimmt“, erklärte Bonde. Eine
       [3][Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung] sei möglich. Das gesamte
       Stadtgebiet zu einer Parkzone zu machen, lehnt Bonde aber ab.
       
       „Es kommt ganz darauf an, wo Parkdruck besteht. In den Außenbezirken, also
       zum Beispiel da, wo ich wohne, da gibt es keinen Parkdruck, null Komma
       null“, berichtete die CDU-Politikerin. Dort brauche es aus ihrer Sicht dann
       auch keine Parkraumbewirtschaftung. „Das wäre nur Gängelung der
       Anwohnerinnen und Anwohner“, warf sich Bonde schützend vor ihre
       Nachbar:innen.
       
       20 Aug 2025
       
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