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       # taz.de -- Finanzierung der Verkehrswende: Förderungswirrwarr bremst Ausbau von Bus und Bahn
       
       > Verbände kritisieren das zersplitterte Fördersystem für den
       > Personennahverkehr. Von der Bundesregierung fordern sie eine zügige
       > Reform.
       
   IMG Bild: Ein Bus wird kommen – oder nicht?
       
       Berlin taz | Mit einer neuen Studie kritisieren ver.di und Klima-Allianz
       das „Wirrwarr“ im Finanzierungssystem des öffentlichen Personennahverkehrs
       (ÖPNV) und fordern eine zeitnahe Reform.
       
       Aktuell gebe es eine Vielzahl unterschiedlicher staatlicher
       Finanzierungsinstrumente, mit teilweise widersprüchlichen Bedingungen,
       schreiben die Studienautor*innen. Dass die Finanzierung an der
       Haushaltslage der Kommunen hängt, die oft hoch verschuldet sind, führe zu
       Unterbrechung und Ausfällen beim ÖPNV und dessen Ausbau.
       
       Kernforderungen der bei dem [1][Beratungsunternehmen KCW in Auftrag
       gegebenen Studie] sind ein bundesweiter Investitionsfonds, die verlässliche
       Betriebskostenfinanzierung der Kommunen sowie die Bündelung der
       Finanzierung. Das Ziel müsse sein, mit dem gleichen Geld mehr Angebot und
       Planungssicherheit zu schaffen.
       
       Ein Beispiel für das Einsparpotenzial ist demnach die
       Schülerinnenbeförderung, die bisher oft unnötig parallel zum allgemeinen
       Linienverkehr organisiert werde. „Würde man die Verantwortlichkeiten hier
       bündeln und die Schüler*innenbeförderung in den ÖPNV integrieren,
       würde das Geld und bürokratischen Aufwand einsparen und zusätzlich das
       allgemeine Angebot verbessern“, sagt Jonas Becker, Mobilitätsexperte der
       Klima-Allianz Deutschland zur taz. Das gelte besonders für den ländlichen
       Raum.
       
       ## Mehr Geld für den Ausbau
       
       Neben der Integration der Schüler*innenbeförderung fordern die
       Verbände auch verbindliche Standards zur Sicherung der Mobilität auf dem
       Land und in der Stadt. Ohne Aufstocken der Finanzierung sei das aber nicht
       möglich, heißt es in der Studie. „Die bisherigen Mittel reichen nicht
       einmal aus, um den Status quo zu sichern“, warnen die Autor*innen. Bis 2045
       rechnet die Studie mit einem zusätzlichen Finanzbedarf von 39 bis 54
       Milliarden Euro, um den Ausbau des Angebots, bessere Arbeitsbedingungen und
       eine langfristige Modernisierung zu ermöglichen.
       
       Die Studie liefere einen Finanzierungsvorschlag für Bund und Länder, so die
       Verbände. „Nun liegt es am Verkehrsministerium, den
       [2][Modernisierungspakt] aus dem Koalitionsvertrag umzusetzen“, sagt Becker
       von der Klima-Allianz.
       
       10 Sep 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.kcw-online.de/veroeffentlichungen
   DIR [2] /Verkehrswende/!6112401
       
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   DIR Charlotte Kranenberg
       
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