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       # taz.de -- Valneva-Aktien fallen um 20 Prozent: US-Behörde stoppt Valneva-Impfstoff gegen Chikungunya-Fieber
       
       > Die US-Arzneimittelbehörde FDA setzt die Zulassung für einen Impfstoff
       > gegen das Chikunguya-Fieber aus. Grund sind schwerwiegende
       > Nebenwirkungen.
       
   IMG Bild: Die FDA setzt die Zulassung für einen Impfstoff des französischen Herstellers Valneva gegen das Chikunguya-Fieber aus
       
       Frankfurt rtr | Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat die Zulassung für den
       [1][Chikungunya]-Impfstoff Ixchiq des französischen Herstellers Valneva
       ausgesetzt. Grund für den Schritt der Behörde seien vier neue Berichte über
       schwerwiegende Nebenwirkungen, teilte das Unternehmen am Montag mit. Die
       Aussetzung gelte mit sofortiger Wirkung. Valneva müsse den Verkauf und die
       Auslieferung des Impfstoffs gegen das Chikungunya-Fieber in den USA
       umgehend einstellen. Die Aktie des Unternehmens brach daraufhin um fast 20
       Prozent ein.
       
       Die Entscheidung kommt nur wenige Wochen, nachdem die FDA eine andere
       Richtung eingeschlagen hatte. Noch Anfang August hob die Behörde eine zuvor
       empfohlene Anwendungspause für Personen ab 60 Jahren wieder auf. Die
       jetzige Aussetzung basiert dem Unternehmen zufolge auf vier neuen
       Krankheitsfällen, die außerhalb der USA auftraten. Drei der Betroffenen
       seien zwischen 70 und 82 Jahre alt, ein Fall sei bei einer 55-jährigen
       Person aufgetreten. Valneva erklärte, die Symptome entsprächen den bereits
       bekannten Risiken, die in den Warnhinweisen aufgeführt seien.
       
       Valneva-Chef Thomas Lingelbach erklärte, das Unternehmen bleibe dem Ziel
       verpflichtet, den Zugang zu dem Impfstoff zu erhalten. Dies sei angesichts
       der „weltweit zunehmenden Bedrohung durch Chikungunya“ nötig. Valneva prüfe
       die finanziellen Auswirkungen einer möglichen dauerhaften Rücknahme der
       US-Lizenz, ändere seine Umsatzprognose aber vorerst nicht. Im ersten
       Halbjahr 2025 trug Ixchiq 7,5 Millionen Euro zu den gesamten
       Produktumsätzen von 91 Millionen Euro bei.
       
       Auch die europäische Arzneimittelagentur EMA hatte sich zuvor mit der
       Sicherheit des Impfstoffs befasst. Mitte Juli hob sie eine vorläufige
       Beschränkung für Menschen ab 65 Jahren auf, mahnte jedoch zur Vorsicht. Die
       Prüfung war nach 28 Berichten über schwere Nebenwirkungen eingeleitet
       worden, die in drei Fällen zum Tod führten. Die EMA argumentierte jedoch,
       der Nutzen für ältere Menschen überwiege die Risiken, da diese Gruppe bei
       einer Infektion besonders gefährdet sei.
       
       Ixchiq ist der erste Impfstoff gegen das Chikungunya-Fieber, der sowohl in
       den USA als auch in Europa zugelassen wurde. Er nutzt eine abgeschwächte
       Form des Virus, um eine Immunreaktion hervorzurufen. [2][Das
       Chikungunya-Virus wird hauptsächlich von Mückenarten der Gattung Aedes
       übertragen, zu denen auch die Tigermücke gehört]. Die Krankheit kann hohes
       Fieber, Gelenkschmerzen und langanhaltende Beschwerden verursachen.
       
       25 Aug 2025
       
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