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       # taz.de -- Kampf gegen Drogenhandel: Venezuela will Kriegsschiffe einsetzen
       
       > Kriegsschiffe sollen in die Karibik und andere Gewässer entsandt werden.
       > Der Schritt erfolgt vor dem Hintergrund wachsender Spannungen mit der
       > US-Regierung.
       
   IMG Bild: Normalerweise steht die venezolanische Marine nur auf standby, aber wahrscheinlich bald in hoheitlichem Auftrag zur See unterwegs, hier im Bild ein Flottenversorgungsschiff
       
       Caracas ap/afp | Im Kampf gegen den Drogenhandel will Venezuela
       Kriegsschiffe in die Karibik und andere Gewässer entsenden. Das kündigte
       Verteidigungsminister Vladimir Padrino López am Dienstag (Ortszeit) an.
       Padrino erklärte, die Schiffe würden sowohl im Golf von Venezuela als auch
       in den „territorialen Gewässern“ des Landes in der Karibik patrouillieren.
       In einem Instagram-Video ergänzte er, dass rund 15.000 Soldaten an
       Einsätzen zu Land und zu Wasser beteiligt seien, um gegen „bewaffnete,
       terroristische Drogenhandelsgruppen an der Grenze zu Kolumbien“ vorzugehen.
       
       Der Schritt erfolgt vor dem [1][Hintergrund wachsender Spannungen mit der
       US-Regierung], nachdem diese drei Kriegsschiffe in die Region verlegt
       hatte. Der Einsatz der Lenkwaffenzerstörer ist Teil von US-Präsident Donald
       Trumps Bestreben, das Militär gegen Kartelle einzusetzen, die er für den
       [2][Zustrom von Fentanyl] und anderen illegalen Drogen in die USA sowie für
       die Gewalt in einigen US-Städten verantwortlich macht.
       
       In einer weiteren Mitteilung am Dienstag erklärte Padrino, dass im
       Nordosten Venezuelas Werften entdeckt und stillgelegt wurden, in denen
       Boote und Halbtaucher für den Drogenschmuggel nach Europa und Nordamerika
       gebaut werden sollten.
       
       Trump wirft Venezuelas linksnationalistischem Machthaber Nicolás Maduro
       vor, das mächtige Kokain-Drogenkartell „Cártel de los Soles“ (Kartell der
       Sonnen) anzuführen. Das Kartell hat laut US-Justizministerium über zwei
       Jahrzehnte hinweg Hunderte Tonnen Drogen in die USA geschmuggelt und damit
       Hunderte Millionen Dollar verdient. Im vergangenen Monat setzte Washington
       das Kartell auf die US-Liste ausländischer „Terrororganisationen“.
       
       „Venezuela ist sauber, frei vom Drogenhandel“, sagte Maduro am Montag im
       Fernsehen. In seinem Land gebe es weder Koka-Pflanzen noch eine
       Kokain-Produktion. Innenminister Cabello erklärte, die Regierung bekämpfe
       „Drogenkartelle an allen Fronten“.
       
       ## Trump verdoppelt Kopfgeld auf Maduro
       
       US-Präsident Trump hatte in der vergangenen Woche den Druck auf Maduro
       erhöht und drei mit Raketenabwehrsystemen ausgestattete Kriegsschiffe des
       Typs „Aegis“ vor die venezolanische Küste geschickt. Medienberichten
       zufolge plant Washington zudem, 4000 Marinesoldaten in die Region zu
       entsenden. Maduro kündigte daraufhin an, 4,5 Millionen Miliz-Kämpfer zu
       mobilisieren.
       
       Vor rund zwei Wochen hatte Washington ein auf Maduro ausgesetztes Kopfgeld
       auf 50 Millionen Dollar (rund 43 Millionen Euro) verdoppelt – laut
       US-Angaben handelt es sich dabei um das höchste jemals von den USA
       ausgesetzte Kopfgeld. Im Januar war bereits ein Kopfgeld in Höhe von 25
       Millionen Dollar festgelegt worden.
       
       Venezuela hatte 2019 die diplomatischen Beziehungen zu den USA abgebrochen,
       nachdem die US-Regierung Maduros Wahlsieg nicht anerkannt hatte. Die
       Opposition und zahlreiche Staaten warfen Maduro damals Wahlfälschung vor.
       Washington belegte Caracas zudem mit Sanktionen und verhängte ein
       Öl-Embargo gegen das südamerikanische Land.
       
       27 Aug 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/venezuela-mobilisierung-usa-100.html
   DIR [2] /US-Handelspolitik-unter-Donald-Trump/!6090884
       
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