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       # taz.de -- Regierung gegen Wohnungsnot: Spanien streicht mehr als 50.000 illegale Ferienwohnungen
       
       > Die Linke will, dass Deutschland sich ein Vorbild an Spanien nimmt: Dort
       > geht die Regierung gegen illegale Ferienwohnungen auf Onlineplattformen
       > vor.
       
   IMG Bild: „Geh' nach Hause, Tourist“: Protestmarsch gegen Massentourismus in Barcelona vom Juni 2024
       
       Berlin/Madrid dpa | Die Partei [1][Die Linke] fordert, dass Deutschland
       nach dem Vorbild Spaniens in Großstädten gegen [2][die Vermietung von
       Wohnungen an Tourist*innen über Plattformen wie Airbnb] eindämmt. Die
       kurzzeitige Überlassung der selbst genutzten Wohnung sei okay, sagte
       Parteichef Jan van Aken am Montag in Berlin. Nicht in Ordnung sei es
       hingegen, wenn Wohnraum ausschließlich kommerziell an Feriengäste vermietet
       werde.
       
       Im Visier hat er nach eigenen Worten sogenannte Superhosts – bei ihnen sei
       klar, dass dort ausschließlich Touristen unterkämen. „Wir müssen da ran“,
       sagte van Aken. Die Wohnungsämter benötigten mehr Personal zur Kontrolle.
       Und bei Plattformen müsse es einen automatischen Datenabgleich geben.
       Gingen die ausschließlich als Ferienwohnung genutzten Objekte zurück in den
       Mietmarkt, werde sich die Lage in den Ballungsräumen schnell ändern, sagte
       der Parteichef.
       
       Die spanische Regierung hatte am Wochenende mitgeteilt, sie wolle mehr als
       53.000 illegale Ferienwohnungen von den Onlineplattformen streichen lassen.
       Diese Wohnungen würden bald dem regulären Wohnungsmarkt zugeführt, kündigte
       Ministerpräsident Pedro Sánchez am Wochenende an.
       
       Der Politiker erklärte, das Vorhaben sei Teil einer Strategie seiner
       linksgerichteten Regierung, Wohnraum wieder seiner eigentlichen Funktion
       zuzuführen, illegale touristische Vermietungen einzudämmen und die
       Lebensqualität in den Städten zu verbessern.
       
       ## Proteste gegen Wohnungsmangel
       
       Spanien [3][erlebt eine Wohnungsnot], die von Jahr zu Jahr schlimmer wird.
       Die Mieterverbände und andere Organisationen machen unter anderem die immer
       größer werdende Zahl der Ferienwohnungen dafür verantwortlich. Laut
       Behörden werden Wachstumsraten von bis zu 15 Prozent jährlich registriert.
       
       Im April hatten Zehntausende im ganzen Land unter dem Motto „Machen wir dem
       Geschäft mit dem Wohnraum ein Ende“ gegen die Wohnungsnot protestiert. Die
       Demonstrant*innen forderten ein Ende von Immobilienspekulationen, mehr
       sozialen Wohnungsbau und ein Ende der Umwandlung von Wohnraum in
       Ferienwohnungen. Auch gegen Massentourismus wird in dem beliebten
       Urlaubsland immer wieder protestiert.
       
       15 Sep 2025
       
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