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       # taz.de -- Reichweite von E-Autos: Was passiert, wenn der Akku leer ist
       
       > Die Angst, dass ein Stromer zu wenig Reichweite haben könnte, ist laut
       > ADAC unbegründet. Derweil streicht Ford Stellen in Köln – wegen seiner
       > E-Modelle.
       
   IMG Bild: Die Reichweite ist OK, aber der Absatz der Ford E-Modelle Capri bleibt schwach
       
       Berlin taz | Es ist gar nicht so einfach, mit einem E-Auto liegenzubleiben.
       Selbst wenn die Batterie laut Anzeige zu null Prozent geladen ist, bleiben
       die elektrischen Fahrzeuge nicht gleich stehen. Das haben [1][Testfahrten
       des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC)] im oberbayerischen
       Penzing ergeben.
       
       Getestet wurden sechs Modelle: der VW ID.3, das Tesla Model Y, der Kia EV6,
       Volvos EX40 sowie die chinesischen Modelle BYD Seal und Nio EL6. Alle
       wiesen zunächst optisch, mit Text oder Symbol, darauf hin, dass der Akku
       neue Ladung gebrauchen könnte. Wurde die Warnung ignoriert, kamen
       Signaltöne hinzu. Bei leerem Akku blieb keines der Modelle gleich stehen.
       Eine Notfallreserve beförderte die Stromer bei niedrigem Tempo noch rund 15
       bis 20 Kilometer weit. [2][Bei Kälte oder älteren Akkus] könne die Reserve
       allerdings schneller, wenn nicht ganz schwinden, warnt der Autoclub.
       
       „Die oft angeführte Reichweitenangst, mit einem Elektroauto plötzlich
       liegenzubleiben, ist eigentlich unbegründet“, teilt der ADAC mit. Die
       vielen, teils energischen Warnsignale müssten dafür konsequent ignoriert
       werden. Außerdem hätten E-Autos, die der Club 2024 testete, im Durchschnitt
       eine Reichweite von 425 Kilometern. Das ist fast dreimal so viel wie 2014
       und mache „ein ungewolltes Liegenbleiben noch unwahrscheinlicher“.
       
       [3][Hohe Preise an öffentlichen Ladesäulen] und die Suche nach günstigen
       Ladesäulen seien aber eine Herausforderung, sagt Gregor Kolbe,
       Verkehrsexperte beim Verbraucherzentrale Bundesverband. Er fordert „mehr
       Preistransparenz für Ad-hoc- und vertragsbasierte Ladetarife“.
       
       ## Ford Capri und Ford Explorer: zu wenig Absatz
       
       In Deutschland kauften [4][zuletzt immer mehr Menschen E-Autos] –
       allerdings nicht so viele, wie es für eine klimafreundliche Verkehrswende
       nötig wäre. So verkündete am Dienstag auch der Autobauer Ford, dass er am
       Standort in Köln weitere 1.000 Stellen streicht. Weil die Absätze der
       E-Modelle Capri und Explorer hinter den Erwartungen zurückbleiben, soll die
       Produktion dieser Autos ab Januar nur noch in einer Schicht stattfinden.
       
       „Ein schwerer Schlag“, sagte Jochen Ott, SPD-Landtagsabgeordneter in
       Nordrhein-Westfalen – für die Beschäftigten und das Land NRW. Die
       [5][Debatte über ein lascheres Verbrennerverbot] verunsichere die Menschen
       und bremse die E-Autoverkäufe. Stattdessen brauche es ein klares
       politisches Bekenntnis zur E-Mobilität – etwa mit sozialem Leasingangebot
       und Modellen, „die man sich auch mit kleinerem Portemonnaie leisten kann“,
       sagt Ott.
       
       16 Sep 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/elektromobilitaet/e-auto-warnungen-bei-leerer-batterie/
   DIR [2] /Probleme-mit-E-Autos-im-Winter/!5986013
   DIR [3] https://www.vzbv.de/meldungen/hohe-strompreise-oeffentlichen-ladesaeulen-bremsen-e-mobilitaet
   DIR [4] /Automarkt-in-der-EU/!6106647
   DIR [5] /Streit-um-EU-Verbrenner-Aus/!6113620
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Nanja Boenisch
       
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