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       # taz.de -- Energieversorgung: Gasbohrungen vor Borkum durchgewunken
       
       > Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie Niedersachsen hat der
       > Förderung zugestimmt. Die Landesregierung übt daran Klimakritik.
       
   IMG Bild: Luisa Neubauer demonstriert mit Aktivisten von „Fridays for Future“ auf Borkum gegen Gasbohrungen vor der Insel, am 15.7.2025
       
       Berlin afp | Das niederländische Unternehmen One-Dyas darf mit der
       Förderung von klimaschädlichem Erdgas in der Nordsee vor Borkum beginnen.
       Das niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG)
       habe dem von der Firma beantragten Sofortvollzug zugestimmt, [1][erklärte
       die Behörde am Montag]. Damit komme das LBEG dem „überwiegenden
       öffentlichen Interesse an einer sicheren Energieversorgung“ sowie dem
       Rechtsanspruch von One-Dyas nach.
       
       One-Dyas will im deutsch-niederländischen Grenzgebiet Erdgas fördern und
       tut dies laut LBEG im Testbetrieb bereits. Die Gasförderplattform befindet
       sich auf niederländischem Hoheitsgebiet. Die Bohrungen sollen teilweise
       unter dem Meeresboden in deutsches Hoheitsgebiet hineinreichen, weshalb es
       die Zustimmung aus Deutschland brauchte. Die Bundesregierung [2][machte den
       Weg Anfang Juli durch ein Abkommen mit den Niederlanden zur gemeinsamen
       Erdgasförderung im Wattenmeer frei]. Bundeswirtschaftsministerin Katherina
       Reiche (CDU) sprach sich explizit für die Gasförderung aus.
       
       Kritik kommt aus der niedersächsischen Landesregierung. „Niedersachsen will
       bis 2040 klimaneutral werden und setzt zu 100 Prozent auf erneuerbare
       Energie und die Wärmewende“, sagte der Energie- und Klimaschutzminister
       Christian Meyer (Grüne) und verwies auf das vom Landtag beschlossene
       Klimaschutzgesetz. Er widersprach dem Argument des Landesamts, die
       Bohrungen seien wichtig für die Energieversorgung. [3][Die Bundesregierung
       habe die Gasmangellage beendet] und erklärt, dass die Versorgungssicherheit
       gewährleistet sei. Er mache sich hingegen „große Sorgen um den
       einzigartigen Lebensraum Wattenmeer und die mögliche Naturzerstörung durch
       die Gasförderung“, so Meyer.
       
       ## Umweltschützer kündigen Proteste an
       
       Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat Protest gegen das Vorhaben angekündigt.
       Zusammen mit der Klimaschutzbewegung Fridays for Future demonstriere sie
       von Donnerstag bis Sonntag [4][in einem Klimacamp auf Borkum], erklärte die
       Organisation. Auch Klimaaktivistin Luisa Neubauer werde auf Borkum
       erwartet. Für Freitag sei ein Klimastreik am Inselbahnhof geplant.
       
       „Wertvolle Riffe und bedrohte Tiere wie der Schweinswal dürfen nicht zu den
       Opfern fossiler Profitgier werden“, erklärte DUH-Chef Sascha
       Müller-Kraenner. „Wir machen deshalb gemeinsam mit Fridays for Future Druck
       und gehen auch gerichtlich mit der Stadt Borkum und der Bürgerinitiative
       Saubere Luft Ostfriesland gegen die umweltschädlichen Gasbohrungen vor
       Borkum vor.“
       
       1 Sep 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.lbeg.niedersachsen.de/aktuelles/pressemitteilungen/vorhaben-der-one-dyas-b-v-in-der-nordsee-richtbohrungen-und-gasforderung-im-deutschen-sektor-der-nordsee-lbeg-stimmt-beantragtem-sofortvollzug-zu-244473.html
   DIR [2] /CDU-und-SPD-auf-Gas-Kurs/!6097736
   DIR [3] /Drei-Jahre-nach-Beginn-der-Gaskrise/!6097654
   DIR [4] https://fridaysforfuture.de/borkum/
       
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