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       # taz.de -- Inselprotest gegen Gasförderung: 800 wollen kein „Bohrkum“
       
       > Sie wollen keine Erdgasförderung in der Nordsee: Laut Fridays for Future
       > protestieren mehrere hundert Menschen gegen Bohrungen in der Nordsee.
       
   IMG Bild: Auf Borkum wollen Aktivist:innen erneut gegen die Erdgasförderung in der Nordsee nahe der Insel demonstrieren
       
       Borkum afp/epd/taz | Rund 800 Menschen haben am Freitag nach Angaben von
       „Fridays for Future“ auf Borkum gegen Gasbohrungen des niederländischen
       Konzerns One-Dyas vor der Nordseeinsel protestiert. „Wir erhalten sehr viel
       Unterstützung von den Insulanerinnen und Insulanern“, sagte
       Mitorganisatorin Nele Evers. Die Polizei sprach von bis zu 400
       Teilnehmenden an dem Demonstrationszug über die Insel und der Kundgebung am
       Strand. Der Protest sei bislang „sehr friedlich“ verlaufen, sagte eine
       Polizeisprecherin der Nachrichtenagentur AFP.
       
       Schon seit Donnerstag und noch bis Sonntag treffen sich Umweltschützerinnen
       und Umweltschützer zu einem [1][von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und der
       Klimabewegung Fridays for Future organisierten Klimacamp] auf der Insel.
       Daran nehmen etwa 200 Klimaschützer*innen teil.
       
       Ihren Streik begannen die Aktivisten am Freitagmittag am Inselbahnhof mit
       mehreren Rednern – wie aus Bildern im Onlinedienst Instagram hervorging,
       sprach dort auch die Klimaaktivistin Luisa Neubauer. Laut Polizei zogen die
       Teilnehmenden dann mit Gesang durch die Stadt Borkum zum Strand, wo noch
       eine Abschlusskundgebung stattfinden sollte.
       
       [2][Der niederländische Gaskonzern One-Dyas will rund 23 Kilometer vor
       Borkum Erdgas fördern.] Dazu sollen unterhalb des Meeresbodens Bohrungen
       vom niederländischen Hoheitsgebiet aus auf deutsches Territorium erfolgen.
       Am Montag hatte das niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und
       Geologie die Richtbohrungen genehmigt, um die Versorgungssicherheit
       Deutschlands nicht zu gefährden.
       
       ## Koalition in Niedersachsen streitet über Gasförderung
       
       „Die Gasbohrungen vor Borkum sind überflüssig, dreckig und katastrophal
       klimaschädlich“, sagte Mitorganisatorin Evers. „Diese Bundesregierung
       wirtschaftet in die Tasche von dreckigen Gaskonzernen, anstatt Menschen vor
       immer mehr Katastrophen zu schützen. Wir brauchen endlich einen Plan für
       den konsequenten Gasausstieg!“ Die Campagnen-Plattform Campact hat derweil
       eine Online-Petition mit dem Titel [3][„Erdgasförderung vor Bo(h)rkum?“
       Nicht mit uns!“] gestartet, bei der am Freitag bereits 110.000 Menschen
       unterschrieben hatten.
       
       Die Deutsche Umwelthilfe versucht gemeinsam mit der Stadt Borkum und der
       Bürgerinitiative Saubere Luft Ostfriesland seit Jahren mit zahlreichen
       Klagen vor Gericht, das umstrittene Projekt zu verhindern. Zuletzt hatte
       sich auch Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) gegen die
       Förderung von Gas und Öl aus der Nordsee ausgesprochen.
       Landeswirtschaftsminister Grant Tonne (SPD) hingegen ist dafür.
       
       5 Sep 2025
       
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