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       # taz.de -- Mindestens zehn Tote: Proteste gegen Blockade von Onlinenetzwerken in Nepal
       
       > Bei Protesten in der Hauptstadt Nepals gegen die Blockade von
       > Onlinediensten wurden zehn Menschen getötet. Die Polizei setzt Tränengas
       > und Wasserwerfer ein.
       
   IMG Bild: Demonstranten stoßen mit der Polizei zusammen, nachdem sie Barrikaden vor dem Bundesparlament durchbrochen haben
       
       Kathmandu afp | Bei Demonstrationen gegen eine von der Regierung verhängte
       Blockade von [1][Onlinenetzwerken] in Nepal sind nach Angaben der Polizei
       mindestens zehn Menschen getötet worden. Weitere 87 Menschen seien verletzt
       worden, sagte der Polizeisprecher Shekhar Khanal am Montag der
       Nachrichtenagentur AFP. Die Polizei war zuvor mit Tränengas und
       Wasserwerfern gegen Demonstranten in der Hauptstadt Kathmandu vorgegangen.
       
       Tausende Menschen hatten dort demonstriert und dabei auch die Korruption im
       Land angeprangert. Als sich die Demonstranten dem Parlament näherten, griff
       die Polizei ein, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten.
       
       Polizeisprecher Khanal bestätigte, dass „Tränengas und Wasserwerfer“
       eingesetzt worden seien, „nachdem Demonstranten in den Sperrbereich
       eingedrungen waren“. Auf Seiten der Polizei sowie der Demonstranten seien
       viele Menschen verletzt worden. Eine Vertreterin eines Krankenhauses in der
       Nähe der Demonstration sagte, die Notaufnahme sei voll mit Menschen, die
       bei den Zusammenstößen verletzt worden seien.
       
       Das Ministerium für Kommunikation und Informationstechnologie hatte am
       Donnerstag die Blockade von 26 Onlinediensten, darunter Facebook, Youtube
       und X, angekündigt. Seit Freitag konnten die Plattformen nicht aufgerufen
       werden.
       
       Die [2][Regierung in Nepal] hatte bereits in der Vergangenheit beliebte
       Onlinenetzwerke gesperrt. Im Juli blockierte sie den Zugang zum
       Onlinedienst Telegram. Sie begründete den Schritt mit der angeblichen
       Zunahme von Onlinebetrug und Geldwäsche. Im August vergangenen Jahres wurde
       eine neunmonatige Blockade von [3][Tiktok] aufgehoben, nachdem die
       Plattform sich bereit erklärt hatte, die Vorschriften in Nepal einzuhalten.
       
       8 Sep 2025
       
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