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       # taz.de -- herzensort: Neben dem Pflaster liegt der Strand
       
       Es mag idyllischere Strände geben. Das Brummen der Autos auf der
       angrenzenden, nicht gerade wenig befahrenen Straße begleitet das Rauschen
       der Wellen. Die Sicht nach rechts und links ist etwas eingeschränkt durch
       die teils recht hohen grauen Häuserfassaden. Statt Palmen säumt eine
       Steinmauer den Strand.
       
       Aber all das ist genau richtig so. Am Stadtstrand von Marseille gehen
       Verkehrs- und Meeresrauschen ineinander über. Der Blick ist sowieso nur
       aufs Meer gerichtet, und an der Steinmauer kann man sich wunderbar
       anlehnen, viel besser als an einem Palmenstamm.
       
       Jetzt, in den Monaten September und Oktober, ist es hier besonders schön.
       Dann liegen vor allem Einheimische am Strand. Kleine Gruppen von jungen
       Menschen mit Musik und Picknick, Pärchen mit einer Flasche Wein und
       Einzelne auf ihrem kleinen Handtuch mit einem Buch in der Hand. Am frühen
       Abend kommen noch welche von der Arbeit, nehmen ein paar Schwimmzüge. Es
       gibt weder private Liegen noch viel Kommerz. Einfach Sand und Meer, nur
       wenige Busstationen vom alten Hafen, dem Zentrum der Stadt, entfernt.
       
       Clarissa Hofmann
       
       27 Sep 2025
       
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   DIR Clarissa Hofmann
       
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