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       # taz.de -- Alternativer Nobelpreis: Hilflos und alternativlos
       
       > Ganz kurz für ganz große Aufmerksamkeit sorgen die Alternativen
       > Nobelpreise. Sie bieten Menschen eine Bühne, die darum kämpfen, die Welt
       > zu retten.
       
   IMG Bild: Der gemeinhin als alternativer Nobelpreis bezeichnete Right Livelihood Award
       
       Es hat schon etwas Tröstliches, dieses wiederkehrende Ritual: Jedes Jahr im
       Herbst werden die Alternativen Nobelpreise verliehen, an Menschen, die sich
       um das Gute kümmern auf der Welt: [1][Umweltschutz], Menschenrechte, so
       etwas. Das ist in diesen Zeiten schon etwas wert, angesichts der täglichen
       Dosis Krieg und Verderben und AfD, angesichts von Dürren und Überflutungen
       und all dem zum Trotz verschobener Klimaziele und Verbrennerverbote.
       
       Und da kommen dann die [2][Alternativen Nobelpreise] daher und erinnern uns
       kurz daran, dass eine bessere Welt vielleicht nicht möglich ist, aber dass
       immer noch Menschen bereit sind, dafür zu kämpfen. Die diesjährigen Preise
       gehen unter anderem an Menschen, die in Sudan erste Hilfe organisieren, wo
       es keine staatlichen Strukturen mehr dafür gibt. Und an die taiwanische
       Digitalaktivistin Audrey Tang, die auch mal Digitalministerin ihres Landes
       war und dort mit der Eigenheit aufgefallen sein soll, keine Befehle
       erteilen zu wollen.
       
       In Zeiten, in denen der Präsident der USA lauthals nach dem
       Friedensnobelpreis kräht und gleichzeitig seine Generäle auf einen „Krieg
       im Innern“ gegen alles, was aus seiner [3][MAGA]-Sicht irgendwie links ist,
       einschwört: Da sind Anlässe wie der Alternative Nobelpreis auch eine
       Gelegenheit der Selbstvergewisserung. Es gibt sie noch, die progressiven
       Kräfte, auch wenn sie gerade niedergebrüllt werden.
       
       Was auch stimmt: Die Alternativen Nobelpreise halten uns ganz hübsch den
       Spiegel vor, wie es um die Aufmerksamkeitsökonomie für [4][Bürgerkriege in
       Afrika] und Umweltaktivist*innen auf den untergehenden Inseln in
       Ozeanien bestellt ist: nämlich schlecht. Das sieht man schon daran, dass es
       einen Anlass wie den Alternativen Nobelpreis braucht für Zeitungsseiten und
       Kommentare, die sich mit dem Umstand befassen, dass die Probleme dieser
       Welt riesig sind, aber sich viel zu wenig Menschen darum kümmern (oder die
       Falschen, siehe Trump).
       
       Die Verleihung der alternativen Nobelpreise ist in dem Sinne zweierlei: ein
       Ausdruck unserer Hilflosigkeit und dennoch alternativlos.
       
       1 Oct 2025
       
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       ## AUTOREN
       
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