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       # taz.de -- Polizeieinsatz bei Anti-Kriegs-Demo: Innenministerium räumt Versäumnisse ein
       
       > Bei der Demo in Köln mit 3.000 Teilnehmern eskalierte die Situation mit
       > der Polizei. Dabei kam es laut Bericht des Innenministeriums zu
       > „Fehlern“.
       
   IMG Bild: Demonstrierende vom Bündnis „Rheinmetall entwaffnen“ protestierten Ende August vor dem Werkstor der Deutz AG
       
       Köln/Düsseldorf dpa/lnw | Bei einem [1][Anti-Kriegs-Marsch] in Köln mit
       gewalttätigen Auseinandersetzungen hat die Polizei laut Innenministerium
       Fehler bei der Versorgung eingekesselter Demonstranten gemacht. Es sei
       kritisch zu bewerten, „dass die Versorgung der eingeschlossenen Personen
       mit Getränken und das Zurverfügungstellen von Toiletten nicht in einem
       angemessenen Zeitrahmen gewährleistet wurde“, heißt es in einem Bericht von
       Innenminister [2][Herbert Reul (CDU)] für den Innenausschuss des Landtags.
       
       Die Polizei hatte zahlreiche Demonstranten mehrere Stunden lang bis in die
       Nacht hinein eingekesselt, um ihre Personalien aufzunehmen.
       Lautsprecherdurchsagen, die Minderjährige aufforderten, sich für eine
       bevorzugte Kontrolle zu melden, kamen dem Bericht zufolge zu spät.
       Insgesamt stellte die Polizei die Identität von 525 Personen fest, darunter
       27 Jugendliche.
       
       An der Demonstration des Bündnisses „Rheinmetall entwaffnen“ und des
       Friedensforums Köln hatten am 30. August rund 3.000 Menschen teilgenommen.
       Laut Polizei gehörten etwa 500 Personen zu einem gewalttätigen Block.
       Einige von diesen hätten sich vermummt, Pyrotechnik gezündet oder
       Polizisten beschimpft und angegriffen.
       
       „Mit Blick auf die Dynamik des Einsatzgeschehens war es situativ
       erforderlich, körperliche Gewalt durch gezielte Faustschläge anzuwenden
       sowie teils den Einsatzmehrzweckstock und Pfefferspray einzusetzen“, heißt
       es in dem Ministeriums-Bericht.
       
       ## Ermittlungen wegen „Körperverletzung im Amt“
       
       Die Veranstalter des Marsches hatten der Polizei im Nachhinein vorgeworfen,
       unverhältnismäßig hart gegen Demonstranten vorgegangen zu sein. Der
       Polizei-Einsatzleiter dagegen hatte das Vorgehen der Bereitschaftspolizei
       als „gerechtfertigt“ bezeichnet.
       
       Bei den Auseinandersetzungen seien 13 Beamte verletzt worden, drei davon
       schwer. Auf Seiten der Versammlungsteilnehmer habe es mindestens neun
       Verletzte gegeben. Die Polizei erstattete bislang 13 Strafanzeigen,
       darunter eine wegen „Körperverletzung im Amt“ gegen einen unbekannten
       Beamten.
       
       Dabei geht es um den Vorwurf der Linken-Bundestagsabgeordneten [3][Lizzy
       Schubert], die als parlamentarische Beobachterin bei der Demo war und nach
       eigenen Angaben von der Polizei attackiert wurde. Die Ermittlungen dazu
       seien aus Neutralitätsgründen an die Bonner Polizei abgegeben worden,
       teilte Reul mit.
       
       11 Sep 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Protestcamp-Rheinmetall-entwaffnen/!6110677
   DIR [2] /Hass-im-Internet/!6096536
   DIR [3] https://www.viernull.de/politik/lizzy-schubert-eine-neue-linke-fuer-duesseldorf-in-berlin/
       
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