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       # taz.de -- Drohnenalarm am Münchner Flughafen: Ein Armutszeugnis für die CSU
       
       > Die CSU ist sicherheitspolitisch so auf Migration fixiert, dass sie
       > Gefahren wie Drohnen außer acht lässt. Dieses Unvermögen kann Putin nur
       > freuen.
       
   IMG Bild: Ein Drohnen-Verboten-Schild allein reicht für die Flugsicherheit nicht aus
       
       Vor anderthalb Jahren haben Aktivisten der [1][Letzten Generation den
       Münchner Flughafen mit einer Sitzblockade auf dem Rollfeld blockiert], weil
       sie auf die Klimakrise aufmerksam machen wollten. Sie konnten sich sicher
       sein, dass sie damit den Hass des halben Landes auf sich ziehen würden und
       dass sich die bayerische CSU große Mühe geben würde, den Unmut gegen die
       „Klimachaoten“ noch zu steigern. Wer hätte gedacht, dass es dieselbe CSU
       ist, die andere Gefahren für einen sicheren Flugbetrieb am Heimatflughafen
       völlig unterschätzt hat.
       
       Es ist bekannt, dass die CSU die Migrationspolitik einst als „Mutter aller
       Probleme“ identifizierte. Für diese Partei sind die Worte Sicherheit und
       Immigration weiterhin miteinander verknüpft. Da kann es schon mal
       passieren, dass andere Fragen der Sicherheitspolitik hintenüberfallen.
       
       So wie jetzt. Die Frage, was über die mutmaßliche [2][Drohnensichtung am
       Münchner Flughafen] bekannt, ist schnell beantwortet: nichts. Es gibt keine
       Fotos, keine Radarbilder, nur die vage Äußerung, dass „etwas“ gesehen
       wurde. Es scheint tatsächlich so, als ob die Luftsicherung des zweitgrößten
       deutschen Flughafens auf dieser Informationsgrundlage operieren müsste.
       Dass dort Profis am Werk sind, für die die Sicherheit des Flugverkehrs an
       erster Stelle steht, davon kann man ausgehen. Doch für die CSU, die die
       Ordnung liebt, ist es ein Armutszeugnis, dass die Sicherheitsbehörden hier
       so im Nebel stochern müssen.
       
       Dieser Befund hat einen Beigeschmack, der auf ein anderes Problem deutet.
       Wer auf einer dürren Informationsgrundlage harte Reaktionen gegenüber
       Russland fordert, macht sich gleichfalls zum Propagandainstrument des
       Kreml. Für Putin und seine Schergen ist es ein gefundenes Fressen, wenn
       Länder wie Deutschland ihr eigenes Unvermögen mit umso lauteren Rufen nach
       harten Reaktionen kaschieren.
       
       Allein dass man Russland einen solchen [3][Akt der Destabilisierung]
       zutraut, wird dort als Erfolg gesehen werden – der dazu noch völlig gratis
       daherkommt.
       
       5 Oct 2025
       
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