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       # taz.de -- Petition für Familienreservierung: Hoffen auf Einsicht bei der Bahn
       
       > Derzeit läuft eine Petition für die Rückkehr der Familienreservierung.
       > Die neue Bahnvorständin sollte sich einen Ruck geben.
       
   IMG Bild: Wer mit Kindern im vollbestzten ICE reist, wieß einen Sitzplatz zu schätzen
       
       Pünktliche Züge sind was Feines. Ebenso saubere Bahnhöfe. Wobei
       Taubenscheiße und volle Mülleimer dann wenigstens an einem Ort versammelt
       sind, den man qua Bestimmung ohnehin möglichst schnell wieder verlassen
       will. Hier schließt sich der Kreis zum pünktlichen Zug. Sauberkeit und
       Pünktlichkeit sind Punkte, die Verkehrsminister Patrick Schnieder in seiner
       jüngst angekündigten Agenda für zufriedene Kunden auf der Schiene umsetzen
       will.
       
       Was die Bahn bislang nicht will: die im Juni abgeschaffte
       [1][Sitzplatzreservierung für Familien wieder einzuführen]. Das hat dem
       Bahnvorstand nun eine Protestpetition eingebracht; knapp 130.000 Menschen
       hatten Stand Dienstag eine Eingabe des ökologischen Verkehrsclubs VCD
       unterschrieben.
       
       Familien wollen sich setzen können – und andere Fahrgäste unterstützen das
       für gewöhnlich. Wer schon mal in einem vollen ICE unterwegs war, wo es
       keinen fest definierten Platz für das Kind und sein Spielzeug gab, weiß
       das. Nun entfallen laut Bahn im Jahr 2024 nur rund 5 Prozent (oder 6,7
       Millionen) aller Reservierungen im Fernverkehr [2][auf eine
       Familienreservierung, bei der nur zwei Sitzplätze zu je 5,20 Euro bezahlt
       werden mussten], aber bis zu drei weitere gratis dazugebucht werden
       konnten. Man kann es aber auch so sehen: Es ist schon erstaunlich, wie viel
       Unmut die Bahn bereit ist, auf sich zu nehmen für ein vergleichsweise
       geringes Einsparpotenzial.
       
       Ob die Bahn angesichts einer Petition ihren Widerstand aufgibt? Wohl kaum,
       da müsste schon ein bisschen mehr Revolution auf dem Bahnsteig passieren.
       Denn tatsächlich scheint es ja auch rund 6,6 Millionen Familien, die die
       Petition nicht unterschrieben haben, keinesfalls zu stören, dass sie
       inzwischen deutlich mehr zahlen müssen – nämlich jeden Platz für jedes Kind
       einzeln. Zu wünschen wäre es trotzdem, dass der neue Bahnvorstand – seit
       Ende September mit Evelyn Palla an der Spitze – mehr Verstand beweist als
       der alte. Denn so viel Taubenkacke kann man gar nicht vom Bahnsteig kehren,
       um dieses Signal von Familienunfreundlichkeit und Rücksichtslosigkeit
       wieder vergessen zu lassen.
       
       7 Oct 2025
       
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