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       # taz.de -- CIA in Venezuela: Wenig geheime Mission
       
       > US-Präsident Trump autorisiert CIA-Operationen in Venezuela – offiziell
       > gegen den Drogenhandel, womöglich aber zum Sturz der Regierung Maduro.
       
   IMG Bild: Will mit dem CIA in Venezuela durchgreifen: US-Präsident Donald Trump
       
       In der anschwellenden Konfrontation zwischen der US-Regierung und Venezuela
       hat US-Präsident Donald Trump die nächste Eskalationsstufe gezündet. Am
       Mittwoch erklärte Trump, er habe den US-Geheimdienst CIA autorisiert,
       nunmehr auch bewaffnete Aktionen auf dem venezolanischen Festland
       durchzuführen.
       
       In den vergangenen Wochen hatte das US-Militär, das mit mehreren
       [1][Kriegsschiffen vor der Küste Venezuelas] kreuzt, mindestens fünf
       [2][Boote zerstört, die nach US-Angaben Drogenkartellen zugeordnet worden
       seien]. Insgesamt 27 Menschen seien dabei getötet worden.
       
       Jetzt seien die Seewege unter Kontrolle, daher müssten diese Operationen
       auch auf das Festland ausgeweitet werden, sagte Trump – wobei das genaue
       Ziel vage blieb. Innerhalb seiner Regierung gibt es schon lange Kräfte, die
       auch eine militärische Operation zum Sturz der Regierung nicht ausschließen
       oder offen befürworten. Sein Außenminister Marco Rubio, der etwa in der
       Ukraine-Politik vor seiner Berufung ins Amt deutlich andere Positionen
       vertreten hatte als nun im Kabinett, ist in seiner aggressiven Haltung
       gegen die chavistische Regierung in Caracas sich selbst sehr treu
       geblieben. Rubio und CIA-Direktor John Ratcliffe befürworten einen
       US-orchestrierten Staatsstreich, berichtet die [3][Washington Post].
       
       ## 50 Millionen US-Dollar Kopfgeld für Maduro
       
       Trump selbst drückte sich allerdings um die Antwort auf die
       Journalistenfrage, ob er die CIA mit dem Auftrag ausgestattet habe, den
       Sturz von Maduro zu organisieren. Er sei sich allerdings sicher, dass
       Venezuela nun Druck verspüre, sagte er.
       
       Venezuelas durch [4][offenen Wahlbetrug] noch im Amt befindlicher Präsident
       Nicolas Maduro klagte bei einem Fernsehauftritt über Trumps Aussagen. Er
       verglich das Vorgehen mit früheren unter Beteiligung der CIA durchgeführten
       Staatsstreichen in Lateinamerika und anderen Teilen der Welt. Venezuelas
       Außenministerium reagierte „extrem alarmiert“ und nannte Trumps Ankündigung
       eine „schwere Verletzung des Völkerrechts und der Charta der Vereinten
       Nationen“.
       
       Bereits vor einigen Tagen hatte Trumps Justizministerin Pam Bondi das von
       den USA auf Maduro ausgesetzte Kopfgeld auf 50 Millionen US-Dollar
       verdoppelt und Maduro erneut als „Bedrohung unserer nationalen Sicherheit“
       bezeichnet.
       
       Auch die in der vergangenen Woche [5][zur Friedensnobelpreisträgerin
       gekürte venezolanische Oppositionspolitikerin María Corina Machado] hatte
       zumindest in der Vergangenheit durchaus für eine internationale, sprich
       US-geführte, Intervention geworben, um das Maduro-Regime endlich
       loszuwerden.
       
       Ungeachtet der eskalierenden Konfrontation gehen allerdings bislang die
       Abschiebeflüge aus den USA nach Venezuela weiter, derzeit im Durchschnitt
       zwei Flugzeuge pro Woche. Aus Venezuela sind in den letzten Jahren
       insgesamt acht Millionen Menschen geflohen – der wahrscheinlich zahlenmäßig
       größte Exodus aus einem lateinamerikanischen Land jeher.
       
       16 Oct 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /US-Kriegsschiffe-vor-Venezuela/!6107874
   DIR [2] /Konflikt-zwischen-Trump-und-Maduro/!6108873
   DIR [3] https://www.washingtonpost.com/national-security/2025/10/15/trump-cia-venezuela-maduro-drug-cartel/
   DIR [4] /Venezuelas-Linke/!6025089
   DIR [5] /Friedensnobelpreis-fuer-Machado/!6116266
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Bernd Pickert
       
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