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       # taz.de -- Illegale Zigarettenfabrik in Italien: Über 150 Tonnen Fluppen beschlagnahmt
       
       > Die italienischen Behörden haben die größte illegale Produktionsstätte
       > für Tabakwaren in der Geschichte des Landes ausgehoben. Die
       > bunkerähnliche Anlage soll sich unter einem Büroraum befunden haben.
       
   IMG Bild: Zwei Beamte der italienischen Carabinieri an ihrem Auto
       
       Rom afp | In Italien hat die Finanzpolizei [1][die größte illegale
       Zigarettenfabrik] in der Geschichte des Landes entdeckt. Wie die Guardia di
       Finanza am Samstag mitteilte, war die unterirdische Produktionsanlage im
       mittelitalienischen Cassino rund 1.600 Quadratmeter groß und hatte eine
       Produktionskapazität von mehr als sieben Millionen Zigaretten pro Tag. Mehr
       als 150 Tonnen Zigaretten seien dort beschlagnahmt worden.
       
       Die Behörde schrieb von einer Einrichtung im geschätzten Wert von 1,7
       Millionen Euro und rund 900 Millionen Euro Jahreserlös durch den Verkauf
       illegaler Zigaretten. Die Fabrikbetreiber hätten den italienischen Staat
       mutmaßlich um rund 600 Millionen Euro an Steuern betrogen. Bislang sei im
       Zusammenhang mit der entdeckten Fabrik eine Festnahme erfolgt, gegen
       mehrere weitere Verdächtige werde ermittelt.
       
       Der Zugang zu der riesigen Produktionsanlage befand sich laut der
       Finanzpolizei in einer scheinbar fast vollständig leeren Lagerhalle in der
       südöstlich von Rom gelegenen Kleinstadt am Fuße der berühmten
       Benediktinerabtei Montecassino.
       
       In der Halle hätten die Beamten in einem unscheinbaren Karton einen
       „fachmännisch versteckten“ Schaltkasten gefunden, über den sich der Eingang
       zu der Zigarettenfabrik öffnen ließ. Mit dem Schaltkasten wurden demnach
       hydraulische Hebel betätigt, die eine Aluminiumkabine mit einem Büroraum an
       die Oberfläche beförderten. Unter diesem Büroraum befand sich der Zugang zu
       der bunkerähnlichen Fabrikanlage.
       
       Die Guardia di Finanza schrieb in ihrer Mitteilung von einer „regelrechten
       Industrieanlage“, die „nach modernsten technologischen Standards“ erbaut
       worden sei. In drei Produktionslinien wurde demnach der Tabak erst zu
       Zigaretten verarbeitet und diese schließlich verpackt. Die Fabrik war
       demnach unter anderem mit einem Lüftungssystem ausgestattet, das den
       Austritt verdächtiger Abgase verhinderte.
       
       In der Fabrik hätten sich unter anderem eine Werkstatt zur Wartung und
       Reparatur der Maschinen befunden – sowie 18 karge Schlafplätze, Duschen und
       ein Speisesaal für die Arbeiter in der Produktion.
       
       27 Sep 2025
       
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