# taz.de -- Kinder fragen, die taz antwortet: Warum hat der Himmel verschiedene Farben?
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IMG Bild: Orangeroter Abendhimmel über New York
Berlin taz | Mittags ist der Himmel blau. Morgens und abends dagegen ist er
rötlich oder gelb, orange und manchmal sogar rosa. Der Himmel hat also
verschiedene Farben. Warum ist das so?
Zuerst einmal ist es wichtig zu verstehen, dass die Erdoberfläche von einer
Schicht umhüllt ist, die sich Atmosphäre nennt. In der Atmosphäre befinden
sich kleine Gas- und Wasserteilchen und auch Sauerstoff. Den brauchen wir
Menschen und viele Tiere, um atmen zu können. Die Atmosphäre ist also wie
eine Art Schutzschicht für uns.
Aber was hat das mit den Farben des Himmels zu tun? Wenn wir Sonnenlicht
sehen (nicht direkt in die Sonne gucken, das ist gefährlich!), dann sieht
es erst einmal weiß aus. Doch in Wirklichkeit verstecken sich darin alle
Farben des Regenbogens. Also auch Rot, Orange, Gelb, Grün und Blau.
Außerdem können wir uns das Licht wie eine Welle vorstellen, wie die Wellen
im Meer. Nur viel, viel kleiner und schneller.
Die verschiedenen Farben des Lichts haben unterschiedliche Wellenlängen.
Die Farbe Blau hat die kürzeste Wellenlänge und Rot die längste. Wenn das
Sonnenlicht in die Atmosphäre eindringt, stößt es auf die verschiedenen
Teilchen. Dadurch wird das Licht gestreut, das heißt, die Lichtwellen
werden umgelenkt und in verschiedene Richtungen verteilt. Dabei werden die
blauen Wellen mehr gestreut als beispielsweise die roten. Deswegen sieht
der Himmel blau aus.
Das passiert vor allem mittags, wenn die Sonne genau über unserem Kopf
steht und die Wellen einen kurzen Weg in die Atmosphäre haben. Doch warum
sieht der Himmel auch manchmal so bunt aus? Morgens und abends steht die
Sonne tiefer am Horizont. Das bedeutet, dass das Licht einen längeren Weg
durch unsere Atmosphäre hat. Die langwelligen roten, orange und rosa
Strahlen schaffen es viel einfacher durch die vielschichtige Luft und
kommen bei uns an.
Das Blau hingegen erreicht uns nicht, weil es zu sehr gestreut wird auf
seinem langen Weg. Vom Blau ist nichts mehr zu sehen, weil es
herausgefiltert wird. Stattdessen leuchtet der Himmel rot, rosa und orange.
Die Farben am Himmel hängen also davon ab, wo die Sonne gerade steht und
wie lange die Lichtwellen durch die Atmosphäre reisen müssen.
P. S.: Der Grund dafür, dass Wolken weiß sind, hängt auch mit dem
Sonnenlicht zusammen! Wolken bestehen aus kleinen Wassertröpfchen. Wenn das
Licht auf die Tröpfchen stößt, werden alle Wellen gleichmäßig reflektiert.
Dann sehen Wolken weiß aus.
13 Oct 2025
## AUTOREN
DIR Lisette Habig
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