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       # taz.de -- Tischtennis-EM der Teams: Auf Mission
       
       > Die deutschen Frauen gehen selbstbewusst als Titelverteidigerinnen in die
       > Tischtennis-EM der Teams. Der Mix aus Erfahrung und Frische stimmt.
       
   IMG Bild: Ihr gehört sowieso die Zukunft: Juniorenweltmeisterin Annett Kaufmann
       
       Die Frauen haben durchaus etwas zu verlieren. Doch das Problem sind die
       Männer: So könnte man die Lage des Deutschen Tischtennisbundes vor der
       Europameisterschaft der Teams im sonnigen Zadar in Kroatien zusammenfassen.
       Während die Frauen-Auswahl des DTTB seit Sonntag nicht weniger als ihren
       Titel verteidigen muss, spielen die Männer nicht nur gegen ihre
       Vergangenheit, sondern auch um die Zukunft.
       
       Einfacher ausgedrückt: Das deutsche Männertischtennis hat bereits viel
       [1][von der einstigen Dominanz in Europa] eingebüßt und kriselt auf
       zugegeben noch immer gutem Niveau vor sich hin. Die Zukunft scheint aber
       den Frauen zu gehören.
       
       Und das kommt so: Die amtierende Juniorinnenweltmeisterin heißt [2][Annett
       Kaufmann] und ist in der Weltrangliste nicht einmal die beste Deutsche,
       sondern nur die viertbeste. Sabine Winter, diesmal die Teamkapitänin, hat
       mit ihren 33 Jahren einiges an Erfahrung, hat sich aber im vergangenen
       Herbst selbst noch einmal neu herausgefordert: Sie spielt seitdem mit einem
       Anti-Belag und klettert erstaunlicherweise die Weltrangliste wieder nach
       oben.
       
       ## Qualität in der Breite
       
       Mia Griesel, Dritte bei der Juniorinnen-WM, ist das Nesthäkchen im Team;
       Nina Mittelham soll sich wieder zur alten Stärke spielen, nachdem sie lange
       an Rückenproblemen laborierte. Dazu sind mit Yuan Wan und Xiaona Shan
       etablierte Kräfte im Team. Einzig Ying Han, Siegerin des European Top 16
       Turniers nach ebenfalls langer Verletzungspause, muss zu Hause bleiben: Sie
       benötigte wohl eine Wettkampfpause.
       
       Insofern stehen die Zeichen gut für die Deutschen. Zwar wird es nahezu
       unmöglich sein, den Durchmarsch zu wiederholen, den sie 2023 bei der EM
       hingelegt haben: lauter 3:0-Siege bis einschließlich des Finales, dabei in
       unterschiedlicher Aufstellung. Die Konkurrenz – vor allem die Rumäninnen,
       auch Frankreich und Schweden – schläft schließlich nicht. Aber der
       Teamgeist ist da, und wenn das beim Tischtennis entscheidende Momentum
       kommt, kann es weit gehen für die DTTB-Auswahl. Und das Beste ist: Niemand
       wird böse sein, wenn sie es nicht schaffen. Auch das wird bei den Männern
       anders sein.
       
       Los geht es mit der Vorrunde, wo Serbien und die Ukraine keine großen
       Herausforderungen darstellen sollten. Danach folgen ab Achtelfinale
       K.-o.-Spiele. Bis zum vielleicht glorreichen Ende.
       
       12 Oct 2025
       
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