# taz.de -- Sicherheitsrat beschließt neue Haiti-Mission
Von Katja Maurer
Der UN-Sicherheitsrat hat am Montag beschlossen, die von Kenia geführte
Polizeiunterstützungsmission für Haiti in eine 5.500-köpfige
„Gang-Unterdrückungs-Truppe“ (Gang Supression Force, GSF) umzuwandeln.
Unter Enthaltung von China, Russland und Pakistan ist damit eine
Militarisierung im Kampf gegen die haitianischen Gangs, die mittlerweile
gut bewaffneten paramilitärischen Gruppen gleichen, beschlossene Sache.
Dies sei ein „erster wichtiger Schritt“, um die fortschreitende humanitäre
und Sicherheitskrise in Haiti anzugehen, so der US-Vertreter bei der UNO,
Michael Waltz.
Diese neue Truppe soll, so der Vorschlag der USA und Panamas, von der
Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) geführt werden. Unter ihrer Ägide
stand bereits die letzte große UN-Militärmission Minustah, die von 2005 bis
2017 in Haiti wirkte. Damals ging es um die Bekämpfung zweier bewaffneter
Gruppen, die das Elendsviertel Cité Soleil beherrschten. Heute kontrolliert
das militärische Bündnis Viv Ansamn (Zusammenleben) unter Führung des
ehemaligen Polizeioffiziers Jimmy Chérezier 90 Prozent der Hauptstadt Port
au Prince sowie weitere 30 Provinzstädte.
Die von Kenia geführte Polizeimission ist damit Geschichte. Sie wurde im
Juni vergangenen Jahres mit einem UN-Mandat versehen, konnte aber nie die
geplante Stärke von 2.500 Mann erreichen und war chronisch unterfinanziert.
Es wurden nur 14 Prozent der anvisierten Mittel akquiriert. Letztlich
hielten sich 1.000 kenianische Polizisten in Haiti auf, und es gelang
nicht, die Gangs zu schwächen oder Anführer festzusetzen. Die neue
internationale Kampfgruppe hat nun selbst militärische Befugnisse, darf
Waffen einsetzen und Leute verhaften.
2 Oct 2025
## AUTOREN
DIR Katja Maurer
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