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       # taz.de -- Verkehrswende bei Pkw: Klingbeil will Kfz-Steuerbefreiung für E-Autos verlängern
       
       > Der Finanzminister kündigt an, strombetriebene Pkw weiter zu begünstigen.
       > Für Donnerstag hat der Bundeskanzler zu einem Autogipfel eingeladen.
       
   IMG Bild: E-Autos sollen von der Kfz-Steuer befreit bleiben
       
       Berlin dpa | Die Bundesregierung will die Kfz-Steuerbefreiung für
       [1][Elektroautos] bis 2035 verlängern. Bundesfinanzminister Lars Klingbeil
       (SPD) sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Damit wir in den nächsten Jahren
       sehr viel mehr Elektroautos auf die Straße bringen, müssen wir jetzt die
       richtigen Anreize setzen. Deshalb werden wir E-Autos weiterhin von der
       Kfz-Steuer befreien.“ Klingbeil kündigte an, er werde dazu einen
       Gesetzentwurf vorlegen.
       
       Nach bisherigem Stand würde die Steuerbefreiung für neu zugelassene reine
       E-Autos ab dem 1. Januar 2026 nicht mehr greifen. Die Regelung soll nun
       aber um fünf Jahre verlängert werden. Durch die Gesetzesänderung soll das
       Halten von reinen E-Fahrzeugen begünstigt werden, die bis zum 31. Dezember
       2030 erstmalig zugelassen werden.
       
       Die maximal zehnjährige Steuerbefreiung soll begrenzt werden bis zum 31.
       Dezember 2035, um einen Anreiz für die frühzeitige Anschaffung eines reinen
       Elektrofahrzeuges zu geben, wie es aus dem Finanzministerium hieß.
       
       Konkret geht es um eine Änderung des Kraftfahrzeugsteuergesetzes. Dem Bund
       entstehen dadurch in den kommenden Jahren Steuermindereinnahmen von bis zu
       mehreren hundert Millionen Euro.
       
       ## Merz lädt zu Autogipfel am Donnerstag
       
       Klingbeil nannte die Kfz-Steuerbefreiung einen Baustein für die Maßnahmen,
       über die am Donnerstag beim „Automobildialog“ beraten werden solle, zu dem
       Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) eingeladen hat. „Wir müssen jetzt ein
       starkes Paket schnüren, um die deutsche Automobilindustrie in die Zukunft
       zu führen und Arbeitsplätze zu sichern. Wir wollen, dass die besten Autos
       weiterhin in Deutschland gebaut werden.“ Die Automobilindustrie sei mitten
       in der Transformation. „Alle wissen, dass die Zukunft elektrisch ist.“
       
       An dem Treffen im Kanzleramt nehmen neben mehreren Bundesministern
       Vertreter von Bundesländern, der Autoindustrie sowie von Gewerkschaften
       teil. Die Autobranche hat mit einer Absatzflaute, Konkurrenz aus China und
       dem Wandel zur E-Mobilität zu kämpfen. Dazu kommt der Zollstreit mit den
       USA. Viele Unternehmen fahren einen Sparkurs und bauen Stellen ab.
       
       ## Autoverband warnte vor Rückschritt für E-Mobilität
       
       Die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie, [2][Hildegard Müller],
       hatte gefordert, die Koalition müsse schnellstmöglich die Verlängerung der
       Kfz-Steuerbefreiung für reine Elektrofahrzeuge bis 2035 sicherstellen – wie
       im Koalitionsvertrag zugesagt. „Die Steuerbefreiung hat sich als wirksamer
       Kaufanreiz für Elektrofahrzeuge bewährt, würde jedoch für Neuzulassungen ab
       1. 1. 2026 nicht mehr greifen – mit erheblichen Folgen für den weiteren
       Hochlauf der E-Mobilität bei Pkw und Nutzfahrzeugen.“
       
       Ein Sprecher Klingbeils hatte vor mehr als einer Woche gesagt, die
       Umsetzung der im Koalitionsvertrag angekündigten Verlängerung der
       Kfz-Steuerbefreiung werde aktuell geprüft.
       
       Beim „Autogipfel“ könnte die Regierung weitere Maßnahmen auf den Weg
       bringen. So ist im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD von einem
       „Programm für Haushalte mit kleinem und mittlerem Einkommen“ die Rede, um
       den Umstieg auf klimafreundliche Mobilität gezielt zu unterstützen. Ein
       solches [3][„Social-Leasing-Programm“] gibt es in Frankreich. Dabei geht es
       um eine staatliche Förderung für das Leasing von E-Autos.
       
       6 Oct 2025
       
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