# taz.de -- Jahrestag des Hamas-Angriffs: Israelis gedenken landesweit der 1.200 Opfer
> An vielen Orten in Israel wird an diesem Dienstag der Toten des 7.
> Oktobers gedacht. Neben der Trauer plagen die Angehörigen noch immer
> viele Fragen.
IMG Bild: Die Eltern von Shiran Slavin besuchen am Jahrestag den Ort des Nova-Musikfestivals, wo Shiran Opfer des Angriffs der Hamas wurde
Tel Aviv taz | Zwei Jahre nach dem beispiellosen Massaker der Hamas im
Süden Israels haben an vielen Orten des Landes Menschen [1][der rund 1.200
Getöteten gedacht]. Auf dem Gelände [2][des Nova-Musikfestivals] legten
trauernde Angehörige am Dienstag um 06:29 Uhr in Erinnerung an den Beginn
des Überfalls nahe der Grenze zum Gazastreifen eine Schweigeminute ein. Die
frühere Tanzfläche ist heute zu einer Gedenkstätte geworden. Fotos an
Stehlen erinnern an die mehr als 370 ermordeten und Dutzende entführte
Festivalbesucher.
Neben dem Schmerz über den Verlust und der Tatsache, dass bis heute
[3][noch 20 lebende Geiseln] wenige Kilometer entfernt im Gazastreifen von
der radikalislamischen Terrorgruppe festgehalten werden, plagen bis heute
Fragen die Familien: „Wo waren unsere Sicherheitskräfte? Wo war der
Staat?“. Das schrieben sie in einem am Vorabend veröffentlichten Text, der
der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu fehlende
Aufarbeitung vorwirft. „Zwei Jahre später haben wir noch immer keine
Antworten.“ Im ganzen Land zeugen Plakate und Aufkleber von Entführten und
gefallenen Soldaten davon, wie sehr der tödlichste Angriff in der
israelischen Geschichte das Land getroffen hat.
Im Hintergrund donnerte während der Zeremonie immer wieder israelisches
Artilleriefeuer auf den Gazastreifen, trotz der laufenden Verhandlungen
über den Friedensplan von US-Präsident Donald Trump in Kairo. Mit dem
Überfall der Hamas begannen auch die bis heute andauernden israelischen
Angriffe auf Gaza, bei denen mehr als 67.000 Menschen getötet und weite
Teile des Palästinensergebiets zerstört wurden.
Am Vortag hatten bereits die Kibbuz-Siedlungen entlang der Grenze in
eigenen Zeremonien an das Massaker erinnert. Im am 7. Oktober weitgehend
zerstörten Nir Oz zeigten Angehörige laut einem Bericht der Times of Israel
Bilder von neun noch immer in Gaza gefangenen Einwohnern. Hamas-Terroristen
hatten damals fast alle Häuser gestürmt und ein Viertel der 400 Einwohner
entführt. Am Abend richteten Angehörige der Geiseln ein traditionelles
Abendessen zum Beginn des Sukkotfestes in Jerusalem vor der Residenz von
Netanjahu aus und forderten ihn auf, ein Abkommen für die Rückkehr der
Geiseln zu erreichen.
Für Dienstagabend ist im Yarkon-Park in Tel Aviv wie bereits im vergangenen
Jahr ein unabhängig von den Gedenkveranstaltungen der Regierung gehaltene
Zeremonie in Gedenken an die Überlebenden und die Opfer des Massakers
geplant. Die staatlichen Zeremonien richten sich nach dem hebräischen
Kalender und finden erst am 16. Oktober statt.
7 Oct 2025
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## AUTOREN
DIR Felix Wellisch
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