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       # taz.de -- Erinnerungskultur am 9. November: Wie geht Gedenken heute?
       
       > Die Erinnerung an den Holocaust droht zu verblassen. Wie KZ-Gedenkstätten
       > das mithilfe von TikTok, neuen Perspektiven und Workshops verhindern
       > wollen.
       
   IMG Bild: Margitta Steinbach hat einen Teil ihrer Vorfahren im Holocaust verloren. Jetzt kämpft sie für eine würdevolle Aufarbeitung
       
       Daniel Molchanov steht vor 22 Schülerinnen und Schülern. „Wann wurde das
       erste KZ in Deutschland eröffnet?“, fragt der Guide die Jugendlichen, bevor
       er sie über das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Sachsenhausen
       führt. „1920“, sagt ein Schüler, „1939“ vermutet eine Mitschülerin. „Das
       war im März 1933 in Oranienburg“, stellt Molchanov klar. Ein Jahr später
       wurde es geschlossen, 1936 entstand dann am Ortsrand das KZ Sachsenhausen.
       „Was machte man im KZ?“, will Molchanov weiter wissen. „Arbeiten“,
       antwortet ein Schüler. „Es war Zwangsarbeit“, präzisiert der Guide, „unter
       mörderischen, oft tödlichen Bedingungen.“
       
       Vier zehnte Klassen einer weiterführenden Schule aus einer
       brandenburgischen Kleinstadt sind an diesem Vormittag mit dem Bus
       angereist. Die Namen der etwa 15-Jährigen bleiben anonym wie auch der
       Schulort. So ist es mit der Direktorin vereinbart. Es ist Ende September,
       das Wetter ungemütlich, immerhin regnet es nicht. An dieser Schule ist der
       Besuch der [1][Gedenkstätte] Sachsenhausen Teil des Fachs Politische
       Bildung und damit verpflichtend. Pro Klasse steht ein Guide bereit.
       
       Wie vermittelt man Jugendlichen, die nicht viel mehr wissen, als dass
       Hitler und seine Gefolgsleute Verbrecher waren, etwas von der Perfidie und
       Grausamkeit eines komplexen Lagersystems, das Andersdenkende,
       Andersaussehende, Andersliebende, Andersglaubende als „unwertes Leben“
       kategorisierte Menschen einsperrte, quälte, umbrachte?
       
       Guide Daniel Molchanov zeigt ihnen, was nach der Ankunft im Lager
       passierte: die Ausgabe von Häftlingskleidung und -nummer; er erklärt die
       interne Hierarchie anhand der verschiedenfarbigen Winkel, je nach
       politischer, religiöser, nationaler, sozialer oder rassifizierender
       Zuschreibung. Zwei Stunden dauert seine Führung, die ausgewählte Stationen
       ansteuert: die Station Z mit Gaskammer und Krematorium, die als Messlatte
       getarnte Genickschussanlage, Krankenrevier, Bordell. Molchanov weist auf
       die von Neonazis im Jahr 1992 in Brand gesteckte Baracke jüdischer
       Häftlinge, die als Mahnzeichen stehenblieb.
       
       Wie bei den KZ Dachau oder Auschwitz steht in Sachsenhausen der Schriftzug
       „Arbeit macht frei“ im schmiedeeisernen Torgatter, das Zutritt zum
       ehemaligen Häftlingslager gewährt. Nur zwei der Originalbaracken aus Holz
       sowie zwei weitere teilrekonstruierte sind erhalten geblieben, einige
       Wirtschaftsgebäude, Wachtürme und die Lagermauer. Das eigentliche
       KZ-Gelände wirkt karg, fast kahl. Außerhalb waren die Kommandantur mit
       kleinem Privatzoo, das SS-Truppenlager und die „Inspektion der
       Konzentrationslager“ untergebracht. Wer die 20 Minuten vom Bahnhof zur
       Gedenkstätte läuft, kommt vorher an kleinen Einfamilienhäusern vorbei, in
       denen die SS-Offiziere des Kommandanturstabes und der KZ-Inspektion mit
       ihren Familien wohnten.
       
       Sachsenhausen war kein Massenvernichtungslager wie Auschwitz oder
       Treblinka. Als KZ nahe Berlin, das als erstes vollständig neu errichtet
       wurde, hatte es Modellcharakter. Von hier aus gründete die SS neue
       Konzentrationslager, probierte, was aus menschlicher Arbeitskraft
       rauszuholen war, feilte am Lagersystem. Mehr als 200.000 Menschen waren in
       den Jahren 1936 bis 1945 in Sachsenhausen inhaftiert. Sie wurden ermordet,
       misshandelt, versklavt, für medizinische Experimente missbraucht, zu
       Sexarbeit gezwungen, von hier in die Vernichtungslager deportiert.
       Zehntausende starben in Sachsenhausen.
       
       Lässt sich 80 Jahre nach Ende des Nationalsozialismus Heranwachsenden noch
       vermitteln, was hier Ungeheuerliches geschehen ist? Wo knüpft man an, was
       für neue Formate braucht es, die sich jenseits der bekannten
       ikonografischen Bilder und Narrative bewegen? Es gibt fast keine Zeitzeugen
       oder -zeuginnen mehr, die in Schulen von ihrem Schicksal berichten können.
       Ist das ein Bruch in der deutschen Gedenkkultur? Muss sie sich anders, neu
       aufstellen?
       
       „Noch während meines Studiums wurde uns als gesichertes Wissen vermittelt,
       dass mit dem Ende der Zeitzeugenschaft das Interesse am Nationalsozialismus
       stirbt“, sagt Axel Drecoll, der seit 2018 die Gedenkstätte Sachsenhausen
       leitet. „Das Gegenteil ist richtig.“ Der Historiker, Jahrgang 1974,
       empfängt in seinem Büro, das in der ehemaligen „Inspektion der
       Konzentrationslager“ untergebracht ist. Heute befindet sich in dem
       Verwaltungsbau neben der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten auch das
       Oranienburger Finanzamt.
       
       Wider Erwarten sei „ein neues Interesse an der NS-Geschichte“ zu bemerken,
       sagt Axel Drecoll, was damit zu tun haben könnte, dass die dritte und
       vierte Generation sich unbefangener der Vergangenheit nähern kann. In der
       praktischen Arbeit der Gedenkstätte aber sei ein Großteil der Gäste ohnehin
       nie mit Zeitzeug:innen in Berührung gekommen. „Die Gedenkstätte hat in
       den vergangenen Jahrzehnten große Anstrengungen unternommen, die
       Erfahrungen der Überlebenden mit musealen Mitteln wie Zeitzeugeninterviews
       und biografischen Darstellungen lebendig zu halten.“
       
       Vor drei Jahren beschloss die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, zu
       der neben Sachsenhausen auch das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück
       gehört, eine umfassende Modernisierung der Gedenkstätte und die
       Überarbeitung der Dauerausstellung. Sie wird als nicht mehr zeitgemäß
       empfunden. Das ist neuen Ansätzen bei der Aufarbeitung der NS-Zeit
       geschuldet, aber auch den Möglichkeiten der Digitalisierung und nicht
       zuletzt den drängenden politischen Problemen unserer Zeit. „Bei
       rechtsextremen Narrativen sind wir gefragt, um kritisches Nachdenken
       anzuregen“, sagt Gedenkstättenleiter Axel Drecoll. „Kuratorisch sollten wir
       mehr Gegenwartsbezug herstellen. Damit retten wir die Demokratie nicht,
       aber wir können ein lautes und vernehmliches Nein von uns geben.“
       
       KZ-Gedenkstätten als Orte der Gewalt, der Willkür, des Todes, kommt in der
       Aufarbeitung eine besondere Bedeutung zu. Sie bewahren die Erinnerung,
       dokumentieren die Verbrechen, helfen zu kontextualisieren. Sie sind
       zugleich Orte der Begegnung, des Austauschs, auch der internationalen
       Forschung, geben Überlebenden und ihren Nachfahren die Möglichkeit zu
       trauern. Und den Regierenden die Möglichkeit, bei offiziellen Anlässen und
       Gedenktagen Kränze niederzulegen. Ob sie mit dem Herzen dabei sind, weiß
       man nicht.
       
       „Wir dürfen nicht vergessen, dass zu den Gedenkveranstaltungen nach wie vor
       Angehörige kommen“, sagt Axel Drecoll, der bei diesen Anlässen Reden halten
       muss. „Gedenken ist Ritual, das lebt vom Ritus, von der Wiederkehr. Ich
       erlebe das nicht als erstarrt, sondern als etwas sehr Lebendiges.“
       
       ## Verbockte Entnazifizierung
       
       Es hat bis in die 1980er Jahre hinein gedauert, dass Gedenkfeiern zur
       Staatssache wurden. Die Nachkriegsgesellschaft der BRD verbockte die
       Entnazifizierung, verschleppte die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit,
       entzog sich dem offiziellen Gedenken. Es waren die Überlebenden und
       Angehörigen der Ermordeten, die in ehemaligen KZ für erste Mahnmale und
       Ausstellungen sorgten. Erst in den 1990er Jahren wurden aus Gedenkstätten
       auch Dokumentationszentren und Forschungsstätten.
       
       Mit der deutschen Einheit stellte sich die Frage, was mit den ehemaligen
       Konzentrationslagern auf DDR-Gebiet geschehen sollte, die zwischen 1945 und
       1950 zu sowjetischen Speziallagern wurden. Buchenwald und Sachsenhausen
       zählen zu diesen Einrichtungen mit einer doppelten Gewaltgeschichte. Ab
       Ende der 1950er Jahre wurden sie zu nationalen Mahn- und Gedenkstätten
       erklärt, die vorrangig den kommunistischen Widerstand würdigten. Jüdisches
       Leid wurde ignoriert. In der Bundesrepublik wurde 1999 vom Bund ein
       offizielles Gedenkstättenkonzept beschlossen, das 2008 erneuert wurde und
       das Erinnern an die Opfer des Stalinismus und der SED-Diktatur mitumfasst.
       
       Beim derzeitigen Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (CDU) ist nun ein
       neues Konzept in Arbeit. Weimer hat angekündigt, dass er die Idee seiner
       Amtsvorgängerin Claudia Roth (Grüne), den deutschen Kolonialismus und die
       Geschichte der Einwanderungsgesellschaft inhaltlich in eine Neukonzeption
       einzubeziehen, ablehnt. Roths Vorschlag hatte für Aufregung gesorgt, in der
       Politik, in den Feuilletons, in den Gedenkstätten: Stellt man damit nicht
       die Präzedenzlosigkeit des Holocaust in Frage? Oder sollte man gerade
       historische Kontinuitäten und Brüche herausarbeiten? Roths Konzept fiel
       durch, wurde überarbeitet und nach dem Bruch der Ampelkoalition nicht mehr
       verabschiedet.
       
       „Der Kolonialismus ist ein Verbrechen gewesen, das dringend mehr
       Aufmerksamkeit braucht“, sagt Axel Drecoll dazu. „Nur ist es ein Thema
       eigenen Rechts. Es hat andere Voraussetzungen als die Aufarbeitung der
       nationalsozialistischen Diktatur.“ Dazu gehöre, dass es kaum Tatorte in
       Deutschland gebe, das verbrecherische System nicht von einer Diktatur im
       Inland ausgeübt worden sei und zeitlich bis ins preußische Königreich
       zurückreiche. „Man muss mit Nachdruck dafür Sorge tragen, dass der
       Kolonialismus aufgearbeitet wird. Wenn es dafür ein eigenes Konzept gibt,
       fände ich das sinnvoll.“
       
       Die Konzeption aus dem Hause Weimer, so viel weiß man schon, spricht sich
       für den Erhalt der historischen Orte, einen Ausbau der Digitalisierung und
       des pädagogischen Bereichs aus. Eine Kabinettsbefassung im November sei
       „angestrebt“, lässt seine Pressestelle mitteilen.
       
       ## 52 „Vorfälle“ und knappe Ressourcen
       
       Die 1961 am Ort des ehemaligen KZ Sachsenhausen eröffnete Gedenkstätte
       (damals DDR) gehört seit 1993 zur Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten,
       die halb vom Bund und halb vom Land Brandenburg finanziert wird. „Ich will
       nicht verhehlen, dass wir in einer Zeit der politischen Verunsicherung und
       knappen Ressourcen leben“, sagt Stiftungsdirektor Axel Drecoll. Durch die
       Zunahme von Rechtsextremismus, Geschichtsrevisionismus und Antisemitismus
       seien für die Gedenkstätten finanzielle und personelle Ressourcen
       erforderlich, mit denen sie adäquat auf die neuen Herausforderungen
       reagieren können.
       
       52 „Vorfälle“ wurden laut Pressestelle 2024 in der Gedenkstätte
       Sachsenhausen und Umfeld registriert. Dazu gehören Karten, die die
       Besucher:innen nicht mit ihrem Feedback, sondern mit antisemitischen,
       israelfeindlichen oder rechtsextremen Inhalten beschrieben haben. Außerdem:
       Sachbeschädigung, rassistische Beleidigungen, Propagandadelikte, Schmäh-
       und Hassmails. Im Jahr davor waren es 21 „Vorfälle“ weniger. Selten lässt
       sich verfolgen, wer dahintersteckt. Das Gästebuch einer Sonderausstellung
       wurde deswegen 2024 aus dem Verkehr gezogen. Für 2025 sind 32 „Vorfälle“
       registriert worden. Stand: Anfang Oktober.
       
       Vertreter*innen der AfD werden von der brandenburgischen Stiftung nicht
       zu Gedenkveranstaltungen eingeladen.
       
       „Angriffe und Pöbeleien treffen nicht alle Gedenkstätten gleichermaßen“,
       sagt Drecolls Kollege Oliver von Wrochem, Leiter der KZ-Gedenkstätte
       [2][Neuengamme] bei Hamburg. Auch in Neuengamme verzeichnet man seit zwei
       Jahren verstärkt israelfeindliche und antisemitische Schmierereien sowie
       Äußerungen, die vor allem als Einträge in den Besucherbüchern zu finden
       waren. Diese ließen sich nicht eindeutig einer bestimmten Gruppe zuordnen.
       Dennoch blieben die rechtsextremen oder neonazistischen Vorfälle dominant,
       sagt von Wrochem.
       
       Der Historiker ist Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der KZ-Gedenkstätten.
       „Erschreckend ist das Ausmaß an Übergriffen und Schmierereien vor allem in
       Ostdeutschland“, sagt er. Besonders betroffen ist die Gedenkstätte
       Buchenwald in Thüringen, wo die AfD bei der Landtagswahl stärkste Kraft
       wurde. Doch seit der Pandemie sind laut von Wrochem auch westdeutsche
       Gedenkstätten verstärkt betroffen. Eine gemeinsame Kriminalstatistik gibt
       es nicht.
       
       Wäre es unter diesen Umständen nicht eine gute Idee, Pflichtbesuche für
       Schulen in KZ-Gedenkstätten zu fordern? Axel Drecoll von der Gedenkstätte
       Sachsenhausen ist skeptisch. „Zum einen könnten wir eine intensive
       pädagogische Betreuung personell wie strukturell gar nicht leisten, zum
       anderen finde ich, dass Zwang eine schlechte Überschrift für eine
       freiheitliche Form der Geschichtsvermittlung ist.“
       
       Innovative Konzepte haben sie in Sachsenhausen viele in der Schublade. Vor
       allem [3][Mitmachformate] kommen gut an, gerade bei jungen Leuten. Wie der
       musikpädagogische Workshop „Musik macht Geschichte“, in dem sich unter
       anderem mit Liedern beschäftigt wird, die im KZ entstanden sind. Oder
       Digitales wie der Tiktok-Kanal oder die [4][App] „Den Dingen auf der Spur“,
       die die Gedenkstätte Sachsenhausen gemeinsam mit Buchenwald konzipiert hat.
       Erkundet werden können darin einzelne Objekte: Ein Holzschuh, eine
       Armbinde, eine Häftlingsmarke, die etwas über den Alltag im Lager verraten
       und die Schüler:innen so spielerisch auf den Besuch der Gedenkstätte
       vorbereiten.
       
       Das Problem ist, dass gerade die innovativen und digitalen Formate meist
       drittmittelfinanziert und auf drei Jahre begrenzt sind, berichten die
       Mitarbeiter:innen aus der pädagogischen Abteilung. So gelingt die
       Neuausrichtung einer großen Institution wie der Gedenkstätte nur sehr
       langsam. 43 festangestellte Mitarbeiter:innen arbeiten in
       Sachsenhausen, viele davon nur in Teilzeit oder auf limitierten
       Projektstellen. Hinzu kommen die vielen Freien wie Daniel Molchanov.
       
       Und es gibt hohe Kosten. Allein der Erhalt der Bausubstanz verschlingt viel
       Geld und verlangt weitere Investitionen. 60 historische Bauwerke verteilen
       sich auf dem Gelände. Aber auch die Personal-, Dienstleistungs- und
       Energiekosten sind enorm gestiegen. „Ohne dass unsere Infrastrukturprobleme
       gelöst werden, können wir die Antworten, die wir in Bezug auf die Gegenwart
       und Zukunft vielleicht schon haben, nicht umsetzen“, sagt Axel Drecoll.
       
       Der Gedenkstättenleiter sieht gerade im Bereich des Digitalen große
       Chancen, junge Leute zu erreichen und mit ihnen zu interagieren. „Wir
       wollen die Korrespondenz von virtuellem Raum und topografischem Ort
       stärken“, erklärt er. „Wir haben zum Beispiel einen Medientisch in der
       Ausstellung zur Geschichte der KZ-Inspektion, die mit großem bürokratischen
       Aufwand das KZ-System steuerte. Dort kann ich mir Fallakten angucken, die
       Täterhandeln beschreiben, und ich kann Signaturen entschlüsseln.“ So ließe
       sich ein sprödes Dokument spannend analysieren: Was steckt hinter der
       grünen Unterschrift und was hinter dem kleinen Kreuz eines sogenannten
       „Euthanasiearztes“? „Man kann das selbst erforschen“, sagt Drecoll fast
       enthusiastisch. „So lernt man: Spurenlesen.“
       
       Ein Dokument zeigt etwa, dass die Bestrafung eines Häftlings in der
       KZ-Inspektion beantragt werden musste, durch zahlreiche Hände ging und mit
       Unterschriften versehen wurde, bis am Schluss ein SS-Arzt bestätigte, dass
       die angeordneten 25 oder 50 Stockschläge ordnungsgemäß erteilt wurden.
       
       493.000 Menschen haben die KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen im vergangenen
       Jahr besucht, davon kamen etwa 32 Prozent aus dem Ausland. An diesem
       Herbsttag wandern deutsche Schulklassen sowie japanische, italienische und
       spanische Touristengruppen über das Gelände. Es gibt nicht eine große
       Ausstellung, sondern 13 dezentral angeordnete Einzelausstellungen, die bei
       den jeweiligen Stationen angedockt sind.
       
       In zwei Stunden ist das nicht zu schaffen. Daniel Molchanov steht mit
       seiner Schulgruppe auf dem einstigen Appellplatz und zieht ein historisches
       Foto aus seinem Jutebeutel. Darauf zu sehen sind endlose Reihen von
       Häftlingen in Sträflingskleidung beim Appell. Es liegt Schnee, sie tragen
       Stiefel, Wintermäntel. Vom Wachturm, aus der Zentralperspektive
       aufgenommen, suggeriert das Foto Macht, Überwachung, Ordnung, aber auch
       Ordentlichkeit. Ob den Schüler:innen etwas auffalle?
       
       „Ein Propagandafoto“, erklärt Molchanov. Dieser Punkt ist ihm wichtig. Die
       meisten Fotos, die das Leben im KZ dokumentieren, stammten von SS-Leuten,
       seien aus Täterperspektive aufgenommen. Sie beschönigen oder sie
       erniedrigen bewusst. Wintermäntel hätten die Lagerinsassen keine besessen.
       Molchanov hält eine Zeichnung hoch, die abgemagerte, zerlumpte Gestalten
       vor einer Barackenwand zeigt. Ein Häftling hat sie angefertigt.
       
       Die Bilddokumentation ist in den letzten Jahren in den Fokus der
       Ausstellungsmachenden geraten. Schließlich haben bestimmte Bildnarrative
       unser kollektives Bewusstsein tief geprägt: Das Lagertor von Auschwitz, die
       halbtoten Menschen bei der Befreiung der Lager, das Zusammentreiben von
       Gruppen im Ghetto wie Vieh, die Massengräber. Ging es lange Zeit darum, die
       Gräueltaten der Nationalsozialisten zu dokumentieren, ist man heute dazu
       übergegangen, mit weniger Bildern und anderen Quellen zu arbeiten.
       Häftlinge besaßen keinen Fotoapparat, an Stift und Papier zu gelangen, war
       schwer. Trotzdem gibt es sie: die Lieder oder Gedichte aus den Lagern.
       
       Wer aber hat das Recht an den Aufnahmen? Wer darf die Propagandabilder der
       NS-Leute zeigen und was lösen sie bei Angehörigen oder Nachfahren aus?
       
       Bei Margitta Steinbach waren es: Bestürzung, Schock, Wut, Trauer. Die
       50-jährige Sintiza aus Berlin erzählt, wie sie sich vor ein paar Jahren das
       erste Mal in einer Ausstellung in Halle zum Schicksal der mitteldeutschen
       Sinti und Roma dem Bild einer Tante gegenübersah, die sie großgezogen
       hatte. Sie begann zu recherchieren, sich zu engagieren, gründete den Verein
       [5][Menda Yek], der die Geschichte ihrer Vorfahren aufarbeitet.
       
       „Wie waren die Ausstellungsmacher an diese Fotos gekommen“, habe sie sich
       gefragt, erzählt Steinbach. „Wie kann das sein, dass mir nicht bekannte
       Menschen im Namen der Wissenschaft Zugriff auf unsere Daten oder Bilder
       haben, ohne dass wir davon wissen? Unsere Familien haben nie etwas
       zurückbekommen. Wir besitzen keine Fotos unserer Angehörigen, die im
       Nationalsozialismus ermordet wurden.“
       
       ## Hinterbliebene überarbeiten Ausstellung
       
       Erst 1982 erkannte die Bundesrepublik Sinti und Roma als Verfolgte des
       NS-Regimes an. Etwa 500.000 Menschen, von den Nationalsozialisten als
       „Zigeuner“ bezeichnet, wurden ermordet. Im KZ trugen sie einen schwarzen
       Winkel. Finanzielle Entschädigung und moralische Wiedergutmachung mussten
       sich ihre Hinterbliebenen hart erkämpfen, die gesellschaftliche Ausgrenzung
       und amtliche Diskriminierung hielt nach 1945 an.
       
       Als 2004 die Ausstellung „Sinti und Roma im Konzentrationslager
       Sachsenhausen“ eröffnet wurde, war dies die erste große Ausstellung in
       einer deutschen KZ-Gedenkstätte. Sie richtete ihr Augenmerk auf die
       Praktiken der „Rassenhygienischen und kriminalbiologischen
       Forschungsstelle“ (RHF), die zwischen 1938 und 1945 auch in Sachsenhausen
       ihre pseudoanthropologischen Forschungen an Sinti und Roma betrieb. Es sind
       drastische Ausstellungsstücke, darunter Polizeifotos,
       Haarbestimmungstafeln, Vermessungsdaten und Gesichtsabdrücke, die man den
       Verfolgten unter Zwang abnahm.
       
       Und es sind Objekte mit einer besonderen Geschichte. Sie befanden sich
       jahrzehntelang im Archiv der Universität Tübingen, weil eine
       Wissenschaftlerin des RHF ihre Karriere dort nach Kriegsende ungehindert
       fortsetzen konnte. Erst die Besetzung des Archivs im Jahr 1981, organisiert
       von der Bürgerrechtsbewegung unter Romani Rose, erzwang die Überführung der
       „NS-Rasseakten“ ins Bundesarchiv.
       
       An einem Freitag im Oktober treffen wir Margitta Steinbach vor dem Eingang
       zu einer der zwei Holzbaracken, wo groß und mit gelber Schrift ein Plakat
       verkündet: „[6][Wir intervenieren]: Kritische Perspektiven auf die
       Ausstellung Sinti und Roma im Konzentrationslager Sachsenhausen.“ Die
       Intervention ist Teil der Dauerausstellung zum Themenkomplex „Medizin und
       Verbrechen“ im ehemaligen Krankenrevier. Steinbach hat an der Intervention
       mitgewirkt. Auch Mareike Otters und Katja Anders, Mitarbeiterinnen der
       Gedenkstätte, sind vor Ort, da am Nachmittag eine Führung durch die
       Ausstellung stattfindet. Die Frauen umarmen sich, der Kontakt ist herzlich.
       
       Otters und Anders haben in der Gedenkstätte die Intervention mit initiiert.
       Otters ist Historikerin, Anders Erziehungswissenschaftlerin, sie arbeiten
       in der Ausstellungs- beziehungsweise Pädagogikabteilung. „Wir spürten das
       Bedürfnis nach einer anderen kuratorischen Praxis“, sagen sie. Zu dieser
       neuen kuratorischen Praxis gehört, dass in Zusammenarbeit mit dem
       „Bildungsforum gegen Antiziganismus“ Workshops stattfanden, in denen
       Wissenschaftler:innen sich mit Aktivist:innen zusammengesetzt
       haben und die Ausstellung auf ihre Sprache, ihre Exponate und auf das, was
       nach 1945 geschah, abgeklopft haben.
       
       2004, als die Ursprungsausstellung entstand, ging es der Gedenkstätte
       darum, Öffentlichkeit herzustellen, Präsenz zu zeigen. Doch jede
       Ausstellung kommt in die Jahre, auch diese. „Heute gibt es neue
       Erkenntnisse und Ansätze der Vermittlung“, sagt Margitta Steinbach. Die
       Auseinandersetzung mit belasteten Begriffen ist intensiver, sensibler
       geworden.
       
       Das „Z-Wort“ taucht überraschend oft auf und ist deswegen mit gelben
       Streifen überklebt. „Muss man es so oft benutzen?“, fragt Steinbach,
       während wir durch die Gänge laufen. Neue Bild-Text-Tafeln liefern
       historische Kontextualisierung, verfolgen die Karrieren der NS-Täter:innen,
       beschreiben die prekäre wirtschaftliche Situation der Überlebenden nach dem
       Krieg. Mit einem Teil der Fotos hat Steinbach nach wie vor Probleme.
       „Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass es keine selbstbestimmten Fotos
       waren“, sagt sie.
       
       Die „Intervention“ ist ein Pilotprojekt, das partizipative Format für die
       Gedenkstätte erstmalig –und von großer Bedeutung. Denn nicht nur im Umgang
       mit neuen Generationen braucht es frische Konzepte, sondern auch im Umgang
       mit den betroffenen Gruppen, ihren bis in die vierte Generation
       traumatisierten Nachfahren. Margitta Steinbach hat die Gedenkstätte lange
       gemieden. „Das war ein Spuk für mich“, sagt sie. „Wir haben in unserer
       Kindheit nicht viel darüber gesprochen. Es war immer ein Schmerz spürbar.“
       Auf Klassenfahrt nach Bergen-Belsen ließ ihre Mutter sie nicht mitfahren.
       
       Steinbach ist dankbar, dass die Gedenkstätte diesen Prozess zugelassen hat.
       „Die Gedenkstätten sind für die Mehrheitsgesellschaft geschaffen worden,
       nicht für uns Angehörige und Nachfahren. Wir wünschen uns Zugang zu
       Forschung und Wissenschaft.“ Es gab anfangs unterschiedliche Perspektiven
       bei der Zusammenarbeit, sagen alle und betonen: „Wir haben uns angenähert.“
       
       Für die Pädagogin Katja Anders bleiben solche Ausstellungen eine schwierige
       Gratwanderung: „Wie kann man die Objekte als Zeugnisse rassistischer
       Verfolgung zeigen, ohne den ihnen innewohnenden Rassismus zu
       reproduzieren“, fragt sie. „Wie vermeide ich, dass die Opfer erneut
       entwürdigt werden?“
       
       Im Fall der Masken, die man den inhaftierten Sinti und Roma mit
       Flüssigkunststoff abgenommen hat, entschied sich die Interventionsgruppe
       nur in den Fällen, wo die Nachfahren ausfindig gemacht und befragt werden
       konnten, diese zu zeigen. Und zwar hinter einem weißen Vorhang verborgen.
       Wer will, kann diesen geschützten Raum betreten. Margitta Steinbach will
       nicht. „Es erschüttert mich jedes Mal bis ins Mark“, sagt sie. „Für mich
       ist das eine Konfrontation mit dem Trauma, das der Völkermord in unseren
       Familien hinterlassen hat und das bis heute auch in mir wirkt.“
       
       Guide Daniel Molchanov steuert diesen Teil der Ausstellung mit den
       Schüler:innen nicht an. Dafür reicht der vorgegebene Zeitrahmen nicht.
       Es geht um die Basics des Nationalsozialismus. „Was war die SS?“, fragt
       Molchanov, als die Gruppe auf dem ehemaligen Appellplatz steht. Schweigen,
       Kopfschütteln. „Das wissen sie nicht“, sagt die Lehrerin. „SS steht für
       Schutzstaffel“, erklärt der Guide. 1925 von Hitler als Leibgarde gegründet,
       wurde sie zur mächtigsten Organisation des NS-Regimes ausgebaut.
       
       Das KZ Sachsenhausen war ein Modell- und Schulungslager für die SS, sie
       unterhielt eigene Wirtschaftsbetriebe, herrschte über Leben und Tod.
       „Dort“, zeigt Molchanov, „stand der Galgen“, wo demonstrativ Hinrichtungen
       durchgeführt wurden. Er zeigt auch die „Schuhprüfstrecke“, auf der die
       Inhaftierten für die Schuh- und Ersatzstoffindustrie rund um den
       Appellplatz auf unterschiedlichem Grund Materialien probelaufen mussten.
       Das Schuhläufer-Kommando war ein Todeskommando, viele überlebten die Tortur
       nicht.
       
       Eine Schülerin sagt hinterher: „Ich finde gut, dass der Besuch der
       Gedenkstätte für uns eine Pflichtveranstaltung ist.“
       
       „Der Alltag im Lager weckt das Interesse der Jugendlichen am ehesten“, sagt
       Daniel Molchanov im Nachgespräch. Mit seinen 23 Jahren ist der Student der
       Politikwissenschaft nicht so viel älter als die Brandenburger
       Schüler:innen. Molchanov wuchs in Moskau auf, wanderte 2022 nach Israel aus
       und absolvierte in Sachsenhausen 2023 ein Freiwilliges Soziales Jahr.
       Seither studiert er in Berlin und ist zertifizierter Guide.
       
       „Ich erlebe viel Unwissen, auch Gleichgültigkeit“, sagt er. Krasse negative
       Vorfälle habe er bisher „nicht viel“ mitbekommen. „Nur dumme Fragen.“
       Manche Jugendliche seien auch interessiert. „Jede Führung ist anders. Es
       hängt oft von der Vorbereitung und dem Engagement der Lehrkräfte ab.“
       
       Ob diese ihren Schüler:innen den [7][Instagram]- oder Tiktok-Kanal
       (@keine.erinnerungskultur) von Susanne Siegert ans Herz legen würden?
       „Alles was du in der Schule nicht über Naziverbrechen lernst“ steht
       provozierend über Siegerts Accounts. Passen Tiktok und Naziverbrechen
       überhaupt zusammen, lassen sich in kurzen und schnellen Videos
       Informationen über NS-Gräueltaten aufbereiten?
       
       Es geht erstaunlich gut. Unter den Schlagworten „Opferzahlen“, „Arbeit
       macht frei“, „Deserteure“, „Mein Uropa“ oder auch „Merz’ Nazigroßvater“
       erläutert sie in schneller Bild- und Wortfolge Hintergründe, zeigt
       historische Fotos, Dokumente, Interviewausschnitte, benennt Quellen und
       ihre eigenen Zugänge. Sie führt Politiker vor, die schräge historische
       Vergleiche machen, und bezieht Position gegen die Vereinnahmung der
       Gedenkkultur durch die Politik bei offiziellen Anlässen. Oder von Margot
       Friedländer, als sich anlässlich ihres Todes viele Promis mit der
       Holocaust-Überlebenden und Zeitzeugin zeigten.
       
       Siegert ist keine studierte Historikerin, das betont sie, sie produziert
       ihre Videos und moderiert ihren Account selbst. Dabei ist sie so
       erfolgreich, dass sie zum Erscheinen ihres erstes Buchs Anfang November
       ihren Job aufgegeben hat, um auf Lesetour zu gehen. In „Gedenken neu
       denken“ stellt sie Überlegungen an, wie man dem offiziellen
       „Gedächtnistheater“ entgeht, ein Begriff, den sie „dankbar“ von dem
       Soziologen Y. Michal Bodemann übernommen hat. Gedenkfeiern wie am 8. Mai
       oder 9. November seien für viele Deutsche zu einem hohl gewordenen Ritual
       und einer moralischen Entlastung von Schuld geworden. Für Siegert ist
       dagegen „die Aufarbeitung des Nationalsozialismus kein abgeschlossenes
       Kapitel“. Es gelte, neue Formate finden, die konkret nach der deutschen
       Täterschaft fragen.
       
       Was sie damit meint, erklärt die 33-Jährige der taz im Videocall nach
       Leipzig. So habe sie vor Kurzem ein Video über die Bücherverbrennung
       gemacht. „Da hatte ich dann diesen Satz im Skript: Die Nazis haben Bücher
       verbrannt – und das stimmt ja auch“, erzählt sie. „Aber das ist halt super
       abstrakt und im Grunde eine Leerformel. Was man stattdessen sagen kann,
       ist, dass die deutsche Studentenschaft die Bücher verbrannt hat. Es waren
       Studierende, die so begeistert waren vom Nationalsozialismus und die dann
       auch vom Regime unterstützt wurden. Darum geht es: klare Worte zu finden.“
       
       Siegert sieht ihre Arbeit als Ergänzung zur offiziellen Gedenkarbeit. Junge
       Menschen nicht erschrecken, nicht überfordern, nicht langweilen – dies
       könnte man als Siegerts Maxime sehen. Sie Initiative ergreifen lassen, ihr
       historisches und familienbiografisches Interesse wachkitzeln. Und das ist
       offenbar hoch. Die Gedenkstätte Neuengamme bietet halbjährlich Workshops
       zur Familienrecherche in der NS-Zeit an, die sehr gefragt sind.
       
       Siegert wirbt dafür, kleinere, noch unbekannte Tatorte in der eigenen
       Region zu erforschen. Vor einigen Jahren recherchierte sie die Geschichte
       des KZ-Außenlagers Mühldorfer Hart in der Nähe ihres bayrischen
       Heimatortes. Damit begann ihre Laufbahn als Content Creatorin. Außenlager,
       hat sie dadurch gelernt, entsprächen oft nicht unserer Vorstellung von
       einem KZ. Das waren oft Firmen, die KZ-Häftlinge beschäftigten, das waren
       Produktionsstätten der SS, Arbeitskommandos außerhalb der KZ.
       
       Nach dem Krieg waren viele Außenlager zerstört oder verfielen. Was dazu
       führen kann, dass die bekannten NS-Icons fehlen, sagt Siegert. „Das kann zu
       Irritationen oder Enttäuschungen führen.“ Darum sei es wichtig, genau
       hinzugucken, die Bilder, die wir alle im Kopf hätten, zu hinterfragen.
       
       Die Schulgruppe aus Brandenburg, die Daniel Molchanov herumgeführt hat,
       wirkt erschöpft. „Noch Fragen?“ Keine. Der Bus wartet. Die Jugendlichen
       haben eine Blatt mit zehn Arbeitsaufträgen bekommen, die von einfachen
       Wissensfragen bis zu kleineren Recherchen reichen: „Zähle Betriebe aus der
       Umgebung des KZ auf, die Zwangsarbeiter beschäftigt haben.“ Oder:
       „Beschreibe das Menschenbild eines Häftlings und das eines Aufsehers,
       beschreibe deine Vorstellung von beiden …“ Ob sie darüber miteinander auf
       der Rückfahrt reden werden?
       
       8 Nov 2025
       
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