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       # taz.de -- Klimajournalismus im Krieg: Zwischen Krieg und Klimakrise
       
       > Die Journalistinnen Rawan Ezzedine aus dem Libanon und Reham Abbas aus
       > Sudan finden, Klimageschichten müssen auch in Kriegszeiten erzählt
       > werden.
       
       „Ich denke, wenn der Krieg im Sudan nicht genug Aufmerksamkeit durch die
       Politik bekommt, dann hilft vielleicht die Umweltperspektive dabei, dass
       diese Geschichten aus dem Sudan die Welt erreichen“, sagt die sudanesische
       Journalistin Reham Abbas. Trotz des blutigen Machtkampfs, der seit 2023
       zwischen der sudanesischen Armee (SAF) und den paramilitärischen Rapid
       Support Forces (RSF) herrscht, versucht sie, die Zusammenhänge zwischen
       Krieg, Klimakrise und Umweltzerstörung in ihrer Berichterstattung sichtbar
       zu machen. Doch wie erzählt man von Umwelt und Klima in einem Land, das
       mitten in einer der schlimmsten humanitären Katastrophen unserer Zeit
       steckt – [1][mit mehr als 14 Millionen Menschen auf der Flucht und einer
       hungernden Bevölkerung]?
       
       Auch die Journalistin Rawan Ezzedine aus dem Libanon möchte zeigen, dass
       Klimageschichten auch in Kriegs- und Krisenzeiten erzählt werden müssen.
       Seit dem Angriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023 hat sich der Konflikt
       im Süden des Libanons verschärft. Gleichzeitig steckt das Land in einer
       tiefen Wirtschaftskrise und politischer Lähmung, die es in einen
       [2][dauerhaften Ausnahmezustand] versetzen. Aber nicht trotz dieser
       Bedingungen, sondern gerade deshalb meint Ezzedine: „Es ist keine Option,
       aufzuhören. Wir müssen weitermachen.“
       
       Wie schaffen die beiden Journalistinnen es trotz dieser Umstände weiter,
       über die Klimakrise und ihre Folgen zu berichten?
       
       Darüber spricht die freie Journalistin Céline Weimar-Dittmar in dieser
       Folge von Freie Rede mit Ezzedine und Abbas. Beide sind Teil des [3][Green
       Panter MENA-Projekts der taz Panter Stiftung], das seit Ende 2024 25
       Journalistinnen aus 16 arabischsprachigen Ländern zu Klimathemen vernetzt
       und weiterbildet.
       
       Die Region des Mittleren Ostens und Nordafrikas zählt zu den am stärksten
       vom Klimawandel betroffenen Gebieten der Welt. Die Temperaturen steigen
       hier im Schnitt doppelt so schnell wie im globalen Durchschnitt, Forschende
       warnen, dass einige Teile bis 2050 kaum noch bewohnbar sein könnten.
       
       Gleichzeitig prägen Kriege, Konflikte und autoritäre Regime den Alltag
       vieler Menschen und drängen Klimafragen in den Hintergrund. Und selbst wenn
       Journalistinnen wie Abbas und Ezzedine über Klima- und Umweltthemen
       berichten, ist das nur eingeschränkt möglich: „Es gibt ein sehr großes
       Problem, verlässliche Daten und Zahlen zu finden“, sagt Abbas. „Und selbst
       wenn es sie gibt, ist es manchmal nicht einfach, sie zu bekommen. Aktuell
       gibt es keine Dokumentation von Umweltdaten. Es ist nicht einfach.“
       
       Am 15. November erscheint eine 8-seitige Beilage des Projekts Green Panter
       MENA zusammen mit der wochentaz.
       
       24 Oct 2025
       
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       ## AUTOREN
       
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