URI: 
       # taz.de -- Krieg in der Ukraine: Zahlreiche Tote und Verletzte
       
       > Die Ukraine meldet landesweit Angriffe mit Drohnen und Raketen. Auch die
       > Infrastruktur der Atomwirtschaft ist betroffen. IAEA warnt vor
       > Sicherheitsrisiko.
       
   IMG Bild: Ein bei einem russischen Angriff zerstörtes Auto in der Stadt Kostiantynivka (Gebiet Donezk). Sie liegt direkt an der Frontlinie
       
       Russland hat die Ukraine in der Nacht auf den 2. November erneut mit zwei
       ballistischen Iskander-M-Raketen und 79 Drohnen angegriffen. Aus allen
       Landesteilen wurden infolge der Angriffe Tote, Verletzte, materielle
       Schäden und Stromausfälle gemeldet. In der gesamten Region Donezk wurden am
       Sonntag Strom-Notabschaltungen durchgeführt, nachdem russische Truppen
       gezielt Energieanlagen angegriffen hatten.
       
       In Kramatorsk wurden nach Angaben des Chefs der regionalen
       Militärverwaltung, Wadym Filaschkin, mehrstöckige Wohnhäuser, Privathäuser
       sowie in Slowjansk Unternehmen beschädigt. In Kostjantyniwka starben zwei
       Menschen, eine weitere Person wurde verletzt. Auch in Siwersk wurden Häuser
       zerstört, dort kam eine Person ums Leben.
       
       In der Region Dnipropetrowsk starb in Marhanez ein Mann, zwei weitere
       Menschen wurden verletzt. Im Bezirk Samara, einem Verwaltungsbezirk der
       Stadt Dnipro, geriet ein Geschäft in Brand – die Rettungskräfte meldeten
       mehrere Tote und Verletzte. In Mykolajiw traf eine Iskander-Rakete eine
       Tankstelle und mehrere Fahrzeuge. Nach Angaben von Gouverneur Witalij Kim
       kam dabei ein Mensch ums Leben, 15 weitere Personen wurden verletzt –
       darunter auch ein Kind.
       
       Auch in der Region Odessa wurden zwei Menschen durch russische Angriffe
       getötet und drei verletzt, wie der Leiter der regionalen Militärverwaltung,
       Oleh Kiper, bestätigte. In der Region Saporischschja trafen russische
       Geschosse Wohngebiete. In Saporischschja selbst und im Bezirk Polohy kam
       ein Mensch ums Leben, drei weitere – darunter eine 44-jährige Frau und ein
       91-jähriger Mann – wurden verletzt.
       
       ## Fünf Umspannwerke angegriffen
       
       Laut dem jüngsten Bericht des Institute for the Study of War (ISW)
       intensivieren russische Truppen derzeit ihre Sturmangriffe im Raum Pokrowsk
       (Region Donezk). Aufnahmen vom 31. Oktober und 1. November zeigen, dass die
       Besatzungstruppen in die zentralen und südöstlichen Teile der Stadt
       vorgedrungen sind.
       
       Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Angaben von Robert „Madyar“
       Browdi, dem Kommandeur der Drohnenstreitkräfte, fünf Umspannwerke auf
       russischem Territorium angegriffen. Bereits am 31. Oktober war es in der
       Region Moskau zu einem großflächigen Stromausfall gekommen. Russische
       Medien berichteten, dass der Blackout auf Drohnenangriffe gegen
       Energieanlagen zurückzuführen sei.
       
       Am selben Tag meldete die ukrainische Marine den Beschuss der
       Wärmekraftzentrale Orjol sowie einer Umspannstation in Nowobrjansk. Am 25.
       Oktober hatten russische Behörden zudem berichtet, dass ukrainische Truppen
       mit HIMARS-Raketen den Damm des Belgoroder Wasserspeichers angegriffen
       hätten. Am 26. Oktober bestätigte der ukrainische Kommandeur Browdi den
       Angriff.
       
       Die russische Grenzregion Belgorod ist immer wieder Ziel von
       Drohnenangriffen. Im Bezirk Waluiki wurde nach Angaben von Wjatscheslaw
       Gladkow, dem Gouverneur der Region, in der vergangenen Woche bei einem
       Angriff auf das Dorf Kurgaschki eine Frau tödlich verletzt. Drei weitere
       Personen erlitten Splitter- und Explosionsverletzungen, zwei davon befinden
       sich weiterhin im Krankenhaus. Auch in anderen Orten des Gebietes seien
       Zivilisten verletzt worden.
       
       ## Aufruf zu Sanktionen
       
       Russland hat erneut Teile der Infrastruktur der ukrainischen Atomwirtschaft
       angegriffen. Ohne Russland namentlich zu nennen, berichtet die
       Internationale Atomenergiebehörde IAEA am Donnerstag von [1][„militärischen
       Aktivitäten in der Ukraine, die zu Schäden an Umspannwerken geführt haben,
       die für die nukleare Sicherheit im Land von zentraler Bedeutung sind“].
       
       Infolgedessen, berichtet die IAEA unter Berufung auf ihre vor Ort präsenten
       Experten, sei am Kernkraftwerk Südukraine und am AKW Chmelnyzkyj jeweils
       eine externe Stromleitung verloren gegangen. Das AKW Riwne reduzierte
       daraufhin die Leistung von zwei der vier Reaktoren. „Die Gefahren für die
       nukleare Sicherheit sind weiterhin sehr real und allgegenwärtig“, warnte
       IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi.
       
       Unterdessen wirft der ukrainische Außenminister Andrii Sybiha dem
       russischen Atomkonzern Rosatom eine Mitschuld an diesen Angriffen vor. Die
       Angriffe seien ohne die Mithilfe von Atomexperten nicht möglich gewesen,
       meint Sigiba, der erneut [2][zu Sanktionen] gegen Rosatom aufruft.
       
       2 Nov 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Ukrainisches-Atomkraftwerk/!6094068
   DIR [2] /Oel-Sanktionen-gegen-Russland/!6125334
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Bernhard Clasen
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
   DIR Russland
   DIR AKWs
   DIR Social-Auswahl
   DIR Odessa
   DIR Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
   DIR Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
   DIR Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
   DIR Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Russischer Großangriff auf Region Odessa
       
       Laut Ukraine sei die zivile Energie- und Hafenstruktur das Ziel der
       Angriffe gewesen. In Russland wurde nach Angaben Moskaus ein
       Petrochemie-Werk angegriffen.
       
   DIR +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Ukraine attackiert erneut russische Ölraffinerie
       
       Mit Drohnen greift die Ukraine die Industriestadt Saratow an. Trump liefert
       keine Tomahawks. Russische Übermacht in Pokrowsk allmählich erdrückend.
       
   DIR Krieg in der Ostukraine: Der erbitterte Kampf um Pokrowsk und Myrnohrad
       
       Russlands Präsident Putin spricht von Einkesselung der beiden Nachbarstädte
       im Donbass. Ukrainische Militärs halten mit allen Mitteln dagegen – noch.
       
   DIR Krieg in der Ukraine: Fünf Tote bei Angriffen auf zivile Infrastruktur
       
       Kurz vor dem Winter intensiviert Russland seine Angriffe auf die
       Energieversorgung der Ukraine. Auch mehrere Wohnhäuser werden getroffen.
       
   DIR Krieg in der Ukraine: Kriegsreporterin und Kameramann getötet
       
       Eine russische Drohne trifft das Auto von zwei Mitarbeitenden des
       TV-Senders Freedom. Ein weiterer Reporter wird bei dem Angriff schwer
       verletzt.