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       # taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Ukraine attackiert erneut russische Ölraffinerie
       
       > Mit Drohnen greift die Ukraine die Industriestadt Saratow an. Trump
       > liefert keine Tomahawks. Russische Übermacht in Pokrowsk allmählich
       > erdrückend.
       
   IMG Bild: Russische Truppen sind bei schweren Kämpfen um die ostukrainische Stadt Pokrowsk weiter in das Stadtinnere vorgerückt, 26. 10. 2025
       
       ## USA: Trump sagt Nein zu Tomahawk-Raketen für die Ukraine
       
       US-Präsident Donald Trump will der Ukraine keine
       Tomahawk-Langstreckenraketen liefern. Auf eine entsprechende Frage eines
       Reporters an Bord der Air Force One antwortet er: „Nein, nicht wirklich.“
       (rtr)
       
       ## Ukraine greift erneut Ölraffinerie in Saratow an
       
       Die Ukraine hat erneut die russische Industriestadt Saratow an der Wolga
       mit Drohnen beschossen. Dabei soll eine bereits zuvor angegriffene
       Ölraffinerie getroffen worden sei, wie in sozialen Netzwerken berichtet
       wurde. Veröffentlicht wurden auch Videos von einer Explosion. Das russische
       Verteidigungsministerium bestätigte zwar die Attacken in Saratow.
       Offizielle Angaben zur Ölraffinerie gab es aber nicht. Auch die russische
       Luftfahrtbehörde meldete, dass die Arbeit des Flughafens in Saratow wegen
       Luftalarms mehr als sechs Stunden eingeschränkt war.
       
       Das für die Produktion von Treibstoffen wichtige Werk in Saratow war
       bereits im September Ziel ukrainischer Drohnenangriffe. Laut
       Verteidigungsministerium in Moskau wurden in der Nacht zum Montag insgesamt
       67 ukrainische Drohnen über russischen Zielen abgeschossen. Zu Schäden
       machte das Ministerium wie immer keine Angaben.
       
       Die Ukraine nimmt die russische Ölindustrie täglich mit Drohnen unter
       Beschuss. Sie will damit zum einen den Nachschub für das russische Militär
       und seinen Angriffskrieg stören. Zum anderen wirken sich die Explosionen in
       den strategisch wichtigen Produktionsstätten auf den Handel aus. So ist
       etwa der Export von Benzin und Diesel eingeschränkt, mit dem das Land
       wichtige Einnahmen auch für die Fortsetzung des Kriegs erzielt. Die
       russische Führung räumt zwar Probleme ein, betont aber, die Lage sei
       trotzdem unter Kontrolle und stabil. (dpa)
       
       ## Hofreiter fordert Ausstieg von Gasimporteur Sefe aus Russland-Vertrag
       
       Der Grünen-Abgeordnete Anton Hofreiter fordert die Bundesregierung auf, das
       Russland-Geschäft des staatlichen deutschen Gasimporteurs Sefe zu beenden.
       Das im Oktober verabschiedete 19. Sanktionspaket der EU mache Sefes
       Ausstieg aus seinem Kaufvertrag für russisches Flüssigerdgas (LNG) möglich,
       sagte der Vorsitzende des Europaausschusses im Bundestag dem „Tagesspiegel
       Background“ (Montagsausgabe). Der Vertrag mit dem russischen Unternehmen
       Yamal über 2,9 Millionen Tonnen LNG pro Jahr läuft bis 2040. „Ab dem 1.
       Januar 2027 gilt ein vollständiges Importverbot für russisches LNG aus
       langfristigen Verträgen“, sagte Hofreiter. „Damit liegt die rechtliche
       Grundlage vor, dass Sefe den Vertrag mit Yamal Trade Pte. Ltd. vorzeitig
       beendet.“
       
       Er erwarte von der Bundesregierung, dass alle Möglichkeiten ausgeschöpft
       würden „und der Vertrag endlich beendet wird.“ Mit dem Kauf von russischem
       LNG trage Sefe zur Finanzierung des Angriffskriegs gegen die Ukraine bei,
       sagte Hofreiter. Das Bundeswirtschaftsministerium äußerte sich in seiner
       Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Fraktion zuversichtlich, dass
       ein Ausstieg von Sefe aus dem Lieferverhältnis mit Yamal nach der
       Verabschiedung des 19. EU-Sanktionspakets nun rechtlich möglich sei. (afp)
       
       ## Russland baut Beziehungen zu China angesichts von Sanktionen aus
       
       Um die Beziehungen zu China [1][vor dem Hintergrund westlicher Sanktionen]
       zu vertiefen, ist der russische Ministerpräsident Michail Mischustin am
       Montag zu einem zweitägigen Besuch nach China aufgebrochen. Der Kreml misst
       der Reise nach eigenen Angaben eine „sehr große Bedeutung“ bei. Geplant
       sind Gespräche mit Premierminister Li Qiang und Präsident Xi Jinping. Kurz
       vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine hatten beide Länder im Februar
       2022 eine Partnerschaft „ohne Grenzen“ vereinbart. Seither wendet sich
       Moskau verstärkt Peking zu, um die Wirkung der Sanktionen abzumildern.
       Bereits am Sonntag hatten Vertreter beider Regierungen über eine Ausweitung
       des Handels mit Rohstoffen wie Kupfer und Nickel sowie Agrargütern beraten.
       (rtr)
       
       ## Tote bei russischen Angriffen in der Ukraine
       
       Bei russischen Angriffen gegen ukrainische Städte sind nach offiziellen
       Angaben mindestens zwei Menschen getötet worden. In Pawlohrad in der Region
       Dnipropetrowsk starb während eines russischen Drohnenangriffs ein
       55-Jähriger, wie Militärverwalter Wladislaw Hajwanenko auf Telegram
       mitteilte. Drei weitere Zivilisten, unter ihnen ein achtjähriges Mädchen,
       wurden bei der Attacke verletzt. Mehrere Häuser seien bei diesem Angriff
       beschädigt oder in Brand gesetzt worden.
       
       In der südukrainischen Region Cherson wurde eine Frau bei einem russischen
       Artillerieangriff getötet. Zudem sei eine 82-Jährige schwer verletzt
       worden, berichtete Militärverwalter Olexander Prokudin auf Telegram. Im
       Tagesverlauf seien in der Region sieben weitere Zivilisten durch russischen
       Beschuss verletzt worden, fügte die Agentur Unian hinzu. (dpa)
       
       ## Selenskyj dankt Deutschland für Verstärkung der Luftabwehr durch
       Patriot-System
       
       Die Ukraine hat ihre Luftverteidigung mit dem Patriot-Abwehrsystem nach den
       Worten von Präsident Wolodymyr Selenksyj dank deutscher Hilfe verstärkt.
       „Eine Zeitlang haben wir diese Verstärkung der Luftverteidigung
       vorbereitet, und nun sind die getroffenen Vereinbarungen umgesetzt“,
       erklärte Selenskyj am Sonntagabend unter anderem im Onlinedienst X. Er
       danke Deutschland und Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) „für diesen
       gemeinsamen Schritt zum Schutz von Menschenleben vor dem russischen
       Terror“.
       
       Die Luftangriffe seien die „Hauptstrategie“ des russischen Präsidenten
       Wladimir Putin im Ukraine-Krieg, erklärte Selenskyj. „Daher bringt uns jede
       Stärkung unserer Luftverteidigung buchstäblich dem Ende des Krieges näher.“
       Gemeinsam mit ihren Verbündeten arbeite die Ukraine „weiter am Aufbau eines
       zuverlässigen Luftverteidigungssystems“. Die Verhandlungen darüber sowohl
       auf Regierungsebene als auch direkt mit den Herstellern der Systeme
       dauerten an. „Es wird weitere Ergebnisse geben“, erklärte Selenskyj.
       
       Anfang August hatte Deutschland die Lieferung von zwei weiteren
       Patriot-Luftabwehrsystemen an Kyjiw angekündigt. Zunächst waren die
       Startgeräte übergeben worden, die weiteren Teile des Systems sollten zu
       einem späteren Zeitpunkt geliefert werden. Zuvor hatte Deutschland bereits
       drei Patriot-Systeme an die Ukraine geliefert. Sie dienen der Bekämpfung
       von größeren Zielen in der Luft wie Flugzeugen, Drohnen, Raketen und
       Marschflugkörpern. Das System ist mobil, die Abschussrampen können auf
       Lastwagen montiert werden. Eine Patriot-Batterie kann bis zu 50 Ziele im
       Blick behalten und fünf Objekte gleichzeitig bekämpfen. Die Reichweite
       beträgt laut Bundeswehr rund 68 Kilometer. (afp)
       
       ## Stromausfälle nach russischen Angriffen auf die Ukraine
       
       Nach russischen Angriffen auf das ukrainische Stromnetz waren mehrere
       Regionen des Landes am Sonntag von Stromausfällen betroffen. Das
       ukrainische Energieministerium teilte mit, die Region Donezk sowie Teile
       der Regionen Saporischschja, Charkiw und Tschernihiw hätten keinen Strom.
       Bei einem Drohnenangriff in der südwestukrainischen Region Odessa kamen
       nach Angaben des Rettungsdiensts mindestens zwei Menschen ums Leben. Die
       Drohne habe in der Nacht zum Sonntag einen Parkplatz angegriffen. Russland
       greift derzeit kurz vor dem Winter in dem Angriffskrieg gegen die Ukraine
       wiederholt ukrainische Energieinfrastruktur an. (ap)
       
       ## Russen rücken in Pokrowsk weiter vor
       
       Russische Truppen sind [2][bei schweren Kämpfen um die ostukrainische Stadt
       Pokrowsk] weiter in das Stadtinnere vorgerückt. Das berichtete der
       regierungsnahe ukrainische Militärkanal Deep State auf Telegram, ohne
       weitere Details zu nennen. Zuvor hatte der ukrainische Oberbefehlshaber
       Olexander Syrskyj darauf verwiesen, dass die Operation zur Vertreibung der
       russischen Einheiten aus der Stadt fortgesetzt werde.
       
       [3][Mehrere hundert russische Soldaten] waren in den vergangenen Tagen
       durch die ukrainischen Linien rund um die Stadt gesickert und hatten sich
       im Zentrum von Pokrowsk festgesetzt. Russische Truppen stürmen seit mehr
       als einem Jahr mit hohen Verlusten gegen die Bergbaustadt Pokrowsk im
       Donbass an, die vor dem Krieg etwa 60.000 Einwohner hatte. Den ukrainischen
       Truppen in Pokrowsk und der Nachbarstadt Myrnohrad droht die Einkesselung.
       
       Mit Spezialkräften hinter den russischen Linien versucht die Ukraine
       angeblich, den Fall von Pokrowsk aufzuhalten. Ein Kommandotrupp sei mit dem
       Hubschrauber abgesetzt worden und solle die Nachschublinien nach Pokrowsk
       und Myrnohrad freikämpfen, berichteten ukrainische Medien unter Berufung
       auf Quellen im Militärgeheimdienst HUR. Das russische
       Verteidigungsministerium in Moskau behauptete, die ukrainischen
       Spezialkräfte seien „vernichtet“ worden. Unabhängige Berichte zu den
       Vorgängen waren nicht möglich. (dpa)
       
       3 Nov 2025
       
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