# taz.de -- Drohnenalarm in Belgien: „Es ist klar, dass hier etwas Größeres im Gange ist“
> Am Dienstagabend gab es einen Drohnenalarm am Flughafen von Brüssel,
> Stadt des Nato-Hauptsitzes. Der belgische Verteidigungsminister findet
> klare Worte.
IMG Bild: „Keine Drohnenzone“, Warnschild am Flughafen von Brüssel, Foto vom 26. September
dpa/afp | Hinter den Drohnen über zwei Militärstützpunkten in [1][Belgien]
und dem Brüsseler Flughafen stecken laut Belgiens Verteidigungsminister
Theo Francken keine Amateure. „Es ist klar, dass hier etwas Größeres im
Gange ist“, sagte der Politiker der flämischen nationalistischen Partei
N-VA der belgischen Nachrichtenagentur Belga zufolge im
Verteidigungsausschuss der belgischen Abgeordnetenkammer. „Wir müssen
schnell reagieren.“
Am Dienstagabend war der Flugbetrieb am Brüsseler Flughafen wegen
Drohnensichtungen zweimal zum Erliegen gekommen. Am Mittwoch wurden Belga
zufolge 54 Flüge gestrichen. Auch der Flughafen von Lüttich war am
Dienstagabend betroffen.
Darüber hinaus wurden an einem Militärstützpunkt in der Wallonie sowie bei
der von der Nato genutzten Militärbasis Kleine-Brogel in Flandern am
Dienstagabend erneut Drohnen gesichtet. Unbestätigten Berichten zufolge ist
der Luftwaffenstützpunkt einer der Orte in Europa, an denen US-Atomwaffen
lagern. Schon am Wochenende wurden hier vermehrt Drohnen gemeldet.
Francken sagte, die [2][hybride Bedrohung] sei real und ernst und passe zu
dem, was in anderen Ländern beobachtet werde. „Die Drohnenvorfälle sind
zeitlich und räumlich koordiniert, sie sind absichtlich störend“, so der
Minister. „Es wurden keine klassischen Funkfrequenzen, sondern 4G- und
5G-Netze verwendet“, erklärte er. „Es handelt sich um (halb-)professionelle
Drohnen, die in Formation flogen – etwas, das nicht jeder einfach so kann.
Verschiedene Hinweise deuten auf eine strukturierte Operation hin.“
## Dringlichkeitssitzung des belgischen Sicherheitsrates
Um die Bedrohung zu bekämpfen, müsse ein Luftraumüberwachungszentrum
einsatzbereit werden. Zudem wolle er dem Ministerrat den schnellen Ankauf
von Detektions- und Abwehrsystemen gegen Drohnen vorschlagen.
Der belgische Premierminister Bart de Wever hat unterdessen eine
Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsrats der [3][Regierung] einberufen.
Die Sitzung solle auf Anfrage des Innenministeriums am Donnerstag
stattfinden, erklärte De Wevers Sprecher am Mittwoch.
5 Nov 2025
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