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       # taz.de -- Klimakrise führt zu mehr Katastrophen: Unwetterschäden in Industrienationen seit 1980 vervielfacht
       
       > Warme Luft nimmt mehr Feuchtigkeit auf als kalte, steigende Temperaturen
       > ziehen mehr Unwetter nach sich. Die Folgen sind teuer, so eine Analyse.
       
   IMG Bild: Klimaschäden nehmen in Deutschland stark zu: Stürmisches Herbstwetter in Niederbayern
       
       dpa | Die von [1][schweren Unwettern und Überschwemmungen verursachten
       Schäden] haben sich nach Angaben des Rückversicherers Munich Re seit 1980
       in großen Industrienationen vervielfacht. Deutschland zählt mit einem
       Anstieg um etwa das Fünffache zu den am schwersten getroffenen Nationen,
       schreiben die Geowissenschaftler des Versicherers in einer Analyse.
       Rückversicherer nehmen den sogenannten Erstversicherer, die Verträge mit
       Verbrauchern und Firmen abschließen, einen Teil des Risikos ab und haben
       deshalb einen guten Überblick über das Schadensgeschehen.
       
       Die von Unwettern und Fluten verursachten Gesamtschäden in Deutschland von
       1980 bis 2024 beziffert das Unternehmen auf 210 Milliarden Dollar (aktuell
       etwa 182 Milliarden. Euro), gleichauf mit Indien auf Rang drei.
       
       An erster Stelle der Katastrophen-Rangliste der zehn größten
       Volkswirtschaften auf der Erde [2][stehen die USA mit 2,7 Billionen Dollar
       Schäden], gefolgt von China mit 680 Milliarden. Anlass der Veröffentlichung
       ist die bevorstehende Weltklimakonferenz in Brasilien.
       
       Gemessen an der Entwicklung des nationalen Bruttoeinkommens jedoch sind die
       Schäden in China dank verbesserten Hochwasserschutzes trotz der hohen Summe
       in den vergangenen Jahrzehnten gesunken, wie es in der Analyse heißt.
       
       ## Wetterextreme schaden Industrienationen stark
       
       In den USA und Deutschland dagegen ging es steil nach oben – wobei dazu in
       Deutschland maßgeblich die Ahrtalflut des Jahres 2021 beitrug, die allein
       laut Munich Re 42 Milliarden Dollar Schaden verursachte. Wetterextreme
       könnten die wirtschaftliche Substanz auch der größten Volkswirtschaften
       erodieren, schreiben Chef-Geowissenschaftler Tobias Grimm und seine
       Kollegen.
       
       Kräftige Anstiege der Extremwetterschäden gab es demnach auch in Kanada,
       Italien und Frankreich, etwas weniger ausgeprägt in Indien, Japan und
       Brasilien. Neben China sind die Extremwetterschäden gemessen am
       Bruttonationaleinkommen nur in Großbritannien gesunken.
       
       Die Munich Re sieht einen klaren Zusammenhang [3][mit dem Klimawandel:]
       Unwetter treten demnach nicht nur häufiger auf als in früheren Jahrzehnten,
       sondern sie sind auch extremer geworden.
       
       9 Nov 2025
       
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