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       # taz.de -- Streit um Heizungszuschüsse: Verband stellt Zahlen zu Wärmepumpenförderung richtig
       
       > In der Diskussion über das Heizungsgesetz wird suggeriert, dass der Staat
       > einen zweistelligen Milliardenbetrag für Wärmepumpen zahlt. Das ist
       > falsch.
       
   IMG Bild: Da waren wohl erst mal die falschen Zahlen für Wärmepumpen im Umlauf
       
       Aus Anlass [1][der neu aufgeflammten Diskussion über die Subventionen für
       klimafreundliche Heizungen] weist der Bundesverband Wärmepumpe auf das
       tatsächliche Fördergeschehen hin. „Bedauerlicherweise wird im Zuge der
       Debatte immer wieder davon gesprochen, dass die ‚Wärmepumpen-Förderung‘
       einen zweistelligen Milliardenbetrag im Bundeshaushalt beansprucht“, heißt
       es in einer Mitteilung. „Das entspricht jedoch eindeutig nicht den Fakten.“
       
       [2][Union und SPD streiten darüber, ob die von der Ampelregierung
       eingeführte Förderung von klimafreundlichen Heizungen fortgeführt werden
       soll]. Am Dienstag wiederholte der Erste Parlamentarische Geschäftsführer
       der Union Steffen Bilger die Forderung, dass Schwarz-Rot wie im
       Koalitionsvertrag vorgesehen das „Heizungsgesetz abschaffen“ müsse –
       gemeint sind damit offenbar die Teile [3][des Gebäudeenergiegesetzes], die
       die Förderung des Heizungstauschs zugunsten klimafreundlicher Lösungen
       vorsehen.
       
       Bilger und andere Unionspolitiker:innen fordern
       „Technologieoffenheit“, weil beim Heizungsaustausch angeblich der Fokus
       ausschließlich auf der Wärmepumpe liegt. Der bayrische Ministerpräsident
       und CSU-Chef Markus Söder etwa spricht von einer „völligen
       Übersubventionierung“ der Wärmepumpe.
       
       Immer wieder berufen sich Politiker:innen in diesem Zusammenhang auf
       einen Etatposten im Klima- und Transformationsfonds, der für die
       Gebäudeförderung rund 16 Milliarden Euro vorsieht. Der Bundesverband
       Wärmepumpe weist darauf hin, dass diese Mittel nicht in erster Linie für
       Wärmepumpen ausgegeben werden. Einer Hochrechnung der aktuellen
       Förderzahlen zufolge geht der Verband davon aus, dass im Jahr 2025 nur rund
       3,5 Milliarden Euro direkt in die Wärmepumpenförderung fließen.
       
       ## Viele Wärmepumpen in Bayern
       
       Weitere 1,5 Milliarden Euro gehen in die Förderung anderer Heizungssysteme.
       2 Milliarden entfallen auf Zuschüsse etwa für neue Fenster,
       Geschossdeckendämmungen oder die Optimierung bestehender Gas- und
       Ölheizungen. Hinzu kommen 7,5 Milliarden Euro für die energetische Wohn-
       und Nichtwohngebäudesanierung, teilt der Verband mit. 1 weitere Milliarde
       geht in die Förderung von Wärmenetzen.
       
       Ein großer Anteil der Wärmepumpenförderung fließt nach Bayern. [4][Einem
       Bericht des Bayrischen Rundfunks zufolge] gingen 2024 bei der KfW aus
       privaten bayrischen Haushalten knapp 42.100 Förderanträge für eine
       Wärmepumpe ein. Nach Bayern flossen Fördergelder in Höhe von 570,7
       Millionen Euro.
       
       11 Nov 2025
       
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       ## AUTOREN
       
   DIR Anja Krüger
       
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