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       # taz.de -- +++ Ampelkoalition zerbricht +++: Lindner findet sich spitze
       
       > FPD-Chef will Spitzenkandidat werden. Wissing und Özdemir werden
       > Doppel-Minister. Die Union will schnellere Neuwahl. Ver.di schimpft. Die
       > Nachrichten zum Ampel-Aus im Ticker.
       
   IMG Bild: Ich bin es nicht gewesen: Ex-Finanzminister Christian erklärt das Ende der Ampelkoalition
       
       • Die Ampelkoalition ist am Mittwochabend geplatzt. Bundeskanzler Olaf
       Scholz hat Finanzminister Christian Lindner (FDP) entlassen. Mitte Januar
       will er die Vetrauensfrage stellen, im März soll es Neuwahlen geben.
       
       • Den Live-Ticker zum Abend [1][finden Sie hier]. Einen ausführlichen
       Bericht über die Entwicklungen des Abends von Anna Lehmann, Cem Odos Güler
       und Tobias Schulze [2][lesen Sie hier]. Den Kommentar von taz-Inlandschef
       Kersten Augustin [3][steht hier].
       
       ## 14:50 Uhr: Treffen von Merz und Scholz bleibt folgenlos
       
       Das knapp halbstündige Gespräch zwischen Unions-Kanzlerkandidat Friedrich
       Merz und Kanzler Olaf Scholz (SPD) ist nach Angaben aus der Unionsfraktion
       ergebnislos geblieben. Merz hat Scholz demnach angeboten, die Union sei
       jederzeit bereit, über anstehende Tagesordnungspunkte oder Gesetze im
       Bundestag zu sprechen – aber erst, wenn vom Bundeskanzler in den kommenden
       Tagen die Vertrauensfrage gestellt worden sei. Scholz wolle aber am
       Zeitplan für die Vertrauensfrage im kommenden Jahr festhalten. (dpa)
       
       ## 14:45 Uhr: Steinmeier händigt FDP-Kabinettsmitgliedern
       Entlassungsurkunden aus
       
       Die Bundesregierung hat keine FDP-Minister mehr: Bundespräsident
       Frank-Walter Steinmeier händigte am Donnerstag dem bisherigen
       Finanzminister Christian Lindner, dem bisherigen Justizminister Marco
       Buschmann und der bisherigen Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger
       (alle FDP) ihre Entlassungsurkunden aus. (afp)
       
       14.30 Uhr: Wissing und Özdemir werden Doppel-Minister
       
       Verkehrsminister Volker Wissing wird in der Minderheitsregierung von
       Kanzler Olaf Scholz (SPD) nach dem Ampel-Aus auch das Justizressort
       übernehmen und Agrarminister Cem Özdemir (Grüne) das Bildungsministerium.
       Sie springen für Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger und
       Justizminister Marco Buschmann aus der FDP ein, die beide ihren Rücktritt
       erklärt hatten, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen
       erfuhr. Zuvor hatte der „Stern“ berichtet.
       
       Damit ist die rot-grüne Minderheitsregierung komplett. Zuvor war bereits
       bekanntgeworden, dass der bisherige Wirtschaftsberater von Scholz (SPD),
       Jörg Kukies, Nachfolger des entlassenen Finanzministers Christian Lindner
       (FDP) wird.
       
       Der Sozialdemokrat Kukies ist derzeit Staatssekretär im Kanzleramt und gilt
       als einer der wichtigsten Berater von Kanzler Scholz. Er ist sein Mann für
       Wirtschaft und Finanzen und verhandelt für ihn die Abschlussdokumente der
       G7- und G20-Gipfel. (dpa)
       
       ## 13.25 Uhr: Merz 30 Minuten bei Scholz, kein Resulat
       
       Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz haben
       rund 30 Minuten über den Fahrplan nach dem Bruch der Ampel-Regierung
       beraten. Über Inhalte oder Ergebnisse wurde zunächst nichts bekannt.
       
       Die Unionsfraktion im Bundestag hatte den Kanzler am Morgen in einem
       einstimmigen Beschluss aufgefordert, die Vertrauensfrage sofort, spätestens
       aber Anfang nächster Woche zu stellen. Scholz hatte angekündigt, er wolle
       die Vertrauensfrage im Bundestag am 15. Januar stellen und dann eine
       vorgezogene Bundestagswahl Ende März herbeiführen. Am Nachmittag will Merz
       auch mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier über das weitere Verfahren
       sprechen. (dpa)
       
       ## 13:19 Uhr: Mieterbund hofft nach FDP-Austritt
       
       Der Deutsche Mieterbund (DMB) hofft auf Verbesserungen beim Mieterschutz.
       Der Bundestag könne nun die verbliebenen Koalitionspartner „in ihrem bis
       dato durch die FDP blockierten Bestreben nach verbessertem Mieterschutz“
       unterstützen, erklärte DMB-Präsident Lukas Siebenkotten. Zumindest müsse
       nun rasch der Weg „für die Umsetzung der im Koalitionsvertrag vereinbarten
       mietrechtlichen Reformen“ freigemacht werden.
       
       Die Ampel-Parteien hatten in ihrem Koalitionsvertrag die Verlängerung der
       Mietpreisbremse und weitere mietrechtliche Maßnahmen wie die Absenkung der
       Kappungsgrenze für Mieterhöhungen vereinbart. Der mittlerweile
       zurückgetretene FDP-Bundesjustizminister [4][Marco Buschmann] hatte sich
       lange gewehrt, im Oktober legte er dann – nach eigenen Angaben durchaus
       widerwillig – einen Referentenentwurf mit Blick auf die Mietpreisbremse
       vor. Weitere mietrechtliche Änderungen sind darin nicht vorgesehen. Aus dem
       Justizministerium hieß es, das deutsche Mietrecht sei „schon heute sehr
       mieterfreundlich ausgestaltet“. [5][Die Mietpreisbremse] läuft nach
       derzeitigem Stand Ende 2025 aus. (afp)
       
       12:45 Uhr: Linder will FDP in Bundestagswahl führen
       
       FDP-Chef Christian Lindner will die Liberalen in die kommende
       Bundestagswahl führen. Er trete, sofern die Partei dies wolle, erneut als
       Spitzenkandidat an, sagte Lindner am Donnerstag in Berlin. (rtr)
       
       12:05 Uhr: Grüne Jugend froh über Ampel-Aus
       
       Die beiden neu gewählte Vorsitzenden der Grünen Jugend haben sich
       erleichtert über das Ende der Ampel-Koalition gezeigt. „Christian Lindner
       hat mit seinem Spardiktat quasi nicht auf das Portemonnaie der Menschen
       geachtet, sondern eigentlich nur auf sich selber“, sagte Jette Nietzard in
       Berlin. Ihr Co-Chef Jakob Blasel bemängelte: „Es gab nicht genügend
       Fortschritte und nicht genügend soziale Absicherung im Klimaschutz.“ Er
       verwies auch auf den Zustand von Schulen und Ausbildungsstätten, und die
       Hoffnungslosigkeit junger Menschen nach den Corona-Jahren. „Das ist kein
       Zustand, der so bleiben darf. Und deswegen wollen wir jetzt nach vorne
       schauen.“
       
       Die Vorgänger:innen von Blasel und Nietzard hatten Ende September
       [6][das Verhalten der Grünen innerhalb der Koalition heftig kritisiert und
       die Partei verlassen]. (dpa/taz)
       
       ## 12:00 Uhr: Ver.di schimpft über die FDP
       
       Mit scharfer Kritik an der FDP hat die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di
       auf das Ende der Ampelkoalition reagiert. „Was wir von der FDP in den
       vergangenen Wochen an unsozialen Vorschlägen zur Finanzierung des
       Bundeshaushalts 2025 erlebt haben, die Blockade wichtiger Gesetze, etwa dem
       Rentenpaket und dem Gesetzentwurf zur Stärkung der Tarifbindung, war
       unwürdig und unverantwortlich“, sagte der Ver.di-Vorsitzende Frank Werneke
       am Donnerstag. Christian Lindner und seine Partei betrieben
       „Klientelpolitik für Reiche“. Damit habe die FDP bewusst das Ende der
       Ampelkoalition vorbereitet. „Dass der Bundeskanzler darauf reagiert und den
       Finanzminister entlassen hat, war richtig“, so Werneke. (pab)
       
       11:35 Uhr: Steinmeier ruft politisch Handelnde zu Vernunft auf
       
       Nach dem Zerbrechen der Ampel-Koalition hat Bundespräsident Frank-Walter
       Steinmeier alle politisch Handelnden zu Vernunft aufgerufen. „Es ist nicht
       die Zeit für Taktik und Scharmützel“, sagte er auch mit Blick auf den
       Wahlausgang in den USA in Berlin. „Es ist die Zeit für Vernunft und
       Verantwortung. Ich erwarte von allen Verantwortlichen, dass sie der Größe
       der Herausforderungen gerecht werden.“
       
       Steinmeier betonte, die deutsche Demokratie sei stark. „Das Ende einer
       Koalition ist nicht das Ende der Welt. Es ist eine politische Krise, die
       wir hinter uns lassen müssen und werden.“ Das Grundgesetz gebe klare
       Vorgaben für das weitere Verfahren.
       
       Er als Bundespräsident werde über die Auflösung des Bundestages zu
       entscheiden haben. „Zu dieser Entscheidung stehe ich bereit.“ (dpa)
       
       ## 🐾 10:50 Uhr: Ende der Ampel-Regierung – ein Gefühl von Zusammenbruch
       
       Das Aus der Ampel ist kein Grund zur Freude. Ihr Scheitern markiert wohl
       das Ende der langen Hegemonie der Linksliberalen in der Bundesrepublik,
       [7][kommentiert taz-Redakteur Stefan Reinecke].
       
       ## 10:15 Uhr: FDP-Staatssekretäre im Verkehrsministerium gehen
       
       Anders als Bundesverkehrsminister Volker Wissing wollen seine drei
       Staatssekretäre Daniela Kluckert, Oliver Luksic und Gero Hocker nicht Teil
       der Bundesregierung bleiben. Wie Kluckert auf der Plattform X mitteilte,
       baten die drei FDP-Politiker den Minister, ihre Entlassung beim
       Bundespräsidenten zu veranlassen. (dpa)
       
       ## 10:05 Uhr: Scholz hät an seinem Zeitplan fest
       
       Bundeskanzler Olaf Scholz hält nach dem Ampel-Bruch an seinem Zeitplan für
       die kommenden Monate fest. Er werde nun das tun, was für das Land notwendig
       sei, sagte der SPD-Politiker in Berlin. Die Regierung werde auch in den
       kommenden Wochen und Monaten ihre Arbeit machen. „Die Bürgerinnen und
       Bürger werden bald die Gelegenheit haben, neu zu entscheiden, wie es
       weitergehen soll. Das ist ihr gutes Recht. Ich werde deshalb Anfang des
       nächsten Jahres im Bundestag die Vertrauensfrage stellen.“ (dpa)
       
       10:00 Uhr: Merz fordert von Scholz Vertrauensfrage nächste Woche
       
       Die Unionsfraktion hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) aufgefordert,
       spätestens in der kommenden Woche die Vertrauensfrage im Bundestag zu
       stellen. Die Ampel-Koalition sei „gescheitert“, und damit sei die
       Legislaturperiode zu Ende, sagte Fraktionschef Friedrich Merz (CDU) am
       Donnerstag nach einer Fraktionssitzung in Berlin. Merz schlug Neuwahlen für
       den Bundestag in der zweiten Januarhälfte vor. Zu Gesprächen mit dem
       Kanzler über eine mögliche punktuelle Zusammenarbeit sei die Union bereit.
       
       Die Unionsfraktion habe die Forderung einstimmig beschlossen, wonach die
       Vertrauensabstimmung spätestens kommende Woche erfolgen müsse, sagte Merz
       weiter. Diese Forderung will der CDU-Chef nach eigenen Angaben dem
       Bundeskanzler am Mittag in einem persönlichen Gespräch vortragen, danach
       werde er auch mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier über die aktuelle
       Lage sprechen. (afp)
       
       ## 09:30 Uhr Justizminister Buschmann legt Amt nieder
       
       Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) gibt nach dem Bruch der
       Ampel-Koalition sein Amt auf. Er habe am Donnerstag Bundeskanzler Olaf
       Scholz (SPD) um seine Entlassung gebeten, erklärte Buschmann am Morgen. Der
       FDP-Politiker begründete seinen Schritt mit dem Verhalten von Scholz
       während des Koalitionsausschusses am Mittwochabend. (afp)
       
       ## 09:20 Uhr Jörg Kukies soll Finanzminister werden
       
       Nachfolger des entlassenen Christian Lindner als Bundesfinanzminister soll
       einem Insider zufolge der SPD-Politiker Jörg Kukies werden. Der bisherige
       Staatssekretär im Kanzleramt übernehme den Posten, erfuhr die
       Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag von einer mit der Sache vertrauten
       Person. Zuvor hatte dies auch das ARD-Hauptstadtstudio berichtet. Der
       56-jährige Kukies ist seit 2021 Staatssekretär im Kanzleramt und war schon
       zuvor ein enger Vertrauter von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) – als dessen
       Finanzstaatssekretär. (rtr)
       
       ## 09:00 Merz will Neuwahlen schon im Januar
       
       Oppositionsführer Friedrich Merz besteht auf Neuwahlen bereits im Januar
       und nicht erst im März. Dafür habe sich die CDU/CSU-Bundestagsfraktion in
       ihrer Sondersitzung ausgesprochen, sagt der CDU-Chef. „Das muss jetzt
       schnell gehen.“ Er werde heute sowohl Bundeskanzler Olaf Scholz als auch
       Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bitten, den Weg dafür freizumachen,
       fügt der Kanzlerkandidat der Union hinzu. (rtr)
       
       08:39 Uhr: Wissing tritt aus FDP aus und will Minister bleiben 
       
       Nicht wenige haben sich bereits gefragt, wo eigentlich der Verkehrsminister
       Volker Wissing steckte beim Statement von Christian Lindner am
       Mittwochabend. Nun gibt es die Antwort: Wissing bricht mit seinem Chef und
       der liberalen Partei. Er will trotz des Bruchs der Ampel-Koalition
       Bundesverkehrsminister bleiben und tritt aus der FDP aus. Er wolle nicht in
       eine andere Partei eintreten, sagte Wissing in Berlin. (taz/dpa)
       
       ## 08:32 Uhr: Habeck schaltet in Wahlkampfmodus 
       
       Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) hat sich von den scharfen gegenseitigen
       Vorwürfen distanziert, mit denen sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und
       FDP-Chef Christian Lindner nach dem Bruch der Ampel-Koalition bedacht
       haben. „Ich halte wenig davon, dass wir uns gegenseitig unsere Wunden
       zeigen“, [8][sagte der Grünen-Politiker am Donnerstagmorgen im
       Deutschlandfunk].
       
       Die Verantwortung für den Koalitionsbruch sieht Habeck aber wie Scholz auch
       bei Lindner. Der Haushaltsstreit in der Koalition wäre „lösbar“ gewesen,
       die FDP habe dies aber nicht gewollt, sagte Habeck. Insofern sei es
       „folgerichtig“, dass der Kanzler Lindner als Bundesfinanzminister entlassen
       habe.
       
       Habeck kritisierte scharf, dass Deutschland nun nach dem Bruch der
       Koalition ohne einen Haushalt für das kommende Jahr dastehe. „Das ist eine
       schwere Hypothek für eine lange Zeit“, sagte der Bundeswirtschaftsminister.
       Außenpolitisch sei Deutschland aber weiter handlungsfähig, etwa auf Ebene
       der EU, der G7 und der G20.
       
       Habeck dementierte zugleich einen Medienbericht, wonach er neben seinem Amt
       als Bundeswirtschaftsminister kommissarisch den Posten des
       Bundesfinanzministers übernehmen wolle. Er strebe nicht an, „neben allem
       anderen jetzt auch noch Bundesfinanzminister“ zu sein, sagte er. (afp)
       
       08:25 Uhr SPD fordert Union zur Zusammenarbeit auf 
       
       SPD-Generalsekretär Matthias Miersch fordert die oppositionelle Union auf,
       eine Minderheitsregierung zumindest punktuell zu unterstützen. „Die CDU hat
       vor zwei Tagen ja gerade erklärt, dass sie durchaus auch bereit ist,
       bestimmte Dinge im Falle einer Minderheitsregierung zu unterstützen“, sagt
       Miersch in der ARD. „Dieses Angebot werden wir ernst nehmen. Es gibt auch
       in vielen anderen Ländern die Situation einer Minderheitsregierung. Es
       kommt jetzt auf die Mehrheiten im Parlament an, auf die Vernunft aller
       Parteien, die dort sind, gerade in der Mitte.“ Es gebe jetzt einen Übergang
       zu Neuwahlen. „Aber wir haben auch die Möglichkeit, hier sehr
       stabilisierend für dieses Land als Parlament zu wirken.“
       
       ## 08:20 Uhr: SPD-Generalsekretär verteidigt Zeitplan 
       
       Nach dem Auseinanderbrechen der Ampel-Koalition hat SPD-Generalsekretär
       Matthias Miersch den von Bundeskanzler Olaf Scholz vorgeschlagenen Zeitplan
       für mögliche Neuwahlen verteidigt. Dies sei ein Vorgang, der „Stabilität
       wahrt und geordnete Übergänge schafft“, sagte Miersch am Donnerstag im
       Morgenmagazin der ARD. In der Zwischenzeit komme es auf das Parlament und
       auch auf die Unterstützung der „demokratischen Mitte“ an, auch auf die
       Union.
       
       „Wir können Gesetze beschließen, gerade wenn es um die Stabilisierung der
       Wirtschaft geht, wenn es um die kalte Progression geht, wenn es um das
       Rentenniveau geht. Das können wir alles beschließen“, sagte Miersch. Es
       gebe in Deutschland eine „funktionsfähige Regierung“.
       
       Bundeskanzler Scholz hatte am Mittwoch Bundesfinanzminister Christian
       Lindner (FDP) im Streit um die Haushalts- und Wirtschaftspolitik entlassen
       und für den 15. Januar die Vertrauensfrage im Bundestag angekündigt. Bis
       Ende März könnte es dann dem Kanzler zufolge Neuwahlen geben. Bis dahin
       will er in einer Minderheitsregierung mit den Grünen weiterregieren.
       
       Es gebe auch in vielen anderen Ländern die Situation einer
       Minderheitsregierung, betonte Miersch. „Es kommt jetzt auf die Mehrheiten
       im Parlament an, auf die Vernunft aller Parteien, die dort sind, gerade in
       der Mitte“, sagte er. (afp)
       
       ## 08.12 Uhr: Baerbock kritisiert Lindner 
       
       Bundesaußenministerin Annalena Baerbock wirft FDP-Chef Christian Lindner
       vor, keine Verantwortung mehr für Deutschland tragen zu wollen. Dies sei
       aber weiter nötig. „Das tun wir jetzt auf andere Weise“, sagt die
       Grünen-Politikerin in der ARD. (rtr)
       
       08:10 Uhr: FDP spindoctort sich den Rausschmiss zurecht 
       
       Nach dem Scheiten der Ampel-Koalition hat FDP-Fraktionschef Christian Dürr
       den Zeitplan von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) für Neuwahlen kritisiert.
       „Wir brauchen schnell Klarheit, ich verstehe nicht, warum der Bundeskanzler
       damit bis zum nächsten Jahr warten wird“, sagte Dürr am Mittwoch im
       ZDF-„Morgenmagazin“ in Bezug auf die Ankündigung von Kanzler Olaf Scholz
       (SPD), nach dem Koalitionsbruch Mitte Januar die Vertrauensfrage zu
       stellen, so dass Neuwahlen voraussichtlich Mitte März stattfinden könnten.
       
       Vor Dürr hatten bereits Politiker von CDU und CSU gefordert, den Bundestag
       rascher neu zu wählen als von Scholz geplant. CSU-Chef Markus Söder
       forderte einen Wahltermin im Januar.
       
       Die FDP habe in der Ampel „echte Reformpolitik“ machen wollen, das zuletzt
       vorgelegte Papier sei auch bei Unternehmen auf Zustimmung gestoßen. Das
       Angebot der SPD war jedoch „viele neue Schulden“ zu machen und die im
       Grundgesetz verankerte Schuldenbremse auszusetzen. „Das kann keine Option
       sein“, fügte Dürr hinzu.
       
       In Bezug auf die von Scholz angekündigten Beschlüsse, zum Beispiel zur
       kalten Progression, die noch bis Ende des Jahres gefasst werden sollten,
       sagte der FDP-Fraktionsvorsitzende: „Wenn es um Entlastung geht, ist es
       selbstverständlich, dass wir dabei sind.“ Er könne sich aber vorstellen,
       dass von Seiten der SPD Vorschläge kommen, die nicht zur Entlastung der
       Bürger beitrügen.
       
       Scholz hatte am Mittwochabend angekündigt, bis Weihnachten noch die
       Gesetzesvorlagen im Bundestag zur Abstimmung stellen, „die keinen Aufschub“
       dulden, sagte Scholz am Mittwochabend. Dazu zählten der Ausgleich für die
       sogenannte kalte Progression, um inflationsbedingte höhere
       Steuerbelastungen von Arbeitnehmern zu vermeiden.
       
       In Bezug auf mögliche Koalitionspartner nach einer Neuwahl sagte Dürr, die
       FDP habe klare Linien, dazu gehöre das Einhalten an der Schuldenbremse. Die
       Union habe bereits signalisiert, dass sie daran ebenfalls festhalten wolle.
       Die FDP liegt in Umfragen derzeit bei drei bis vier Prozent. (afp)
       
       ## 07:55 Uhr: Lob aus dem Saarland 
       
       „Der Bundeskanzler hat Führung gezeigt“, sagt die saarländische
       Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) im Deutschlandfunk. Es habe eine
       Richtungsentscheidung gebraucht, um den Dauerstreit in der Ampel
       aufzulösen. Nun gehe es darum, Mehrheiten für einzelne Projekte im
       Bundestag zu finden. Beispielsweise könnten Maßnahmen aus der
       Wachstumsinitiative zur Stärkung des Standorts mit der FDP oder der
       Opposition umgesetzt werden. „Es trägt jetzt jeder Verantwortung.“ (rtr)
       
       ## 07:50 Uhr: FDP leckt sich die Wunden 
       
       Die FDP hat nach Angaben aus ihrer Bundestagsfraktion den Rauswurf aus der
       Regierung nicht provoziert. Das sagt der Parlamentarische Geschäftsführer
       Johannes Vogel im Deutschlandfunk. Die FDP habe Vorschläge für echte
       Reformen in der Wirtschaftspolitik gemacht. SPD und Grüne hätten aber nur
       Gegenvorschläge gemacht, die den aktuellen Herausforderungen nicht gerecht
       würden. (rtr)
       
       ## 07:45 Uhr: FDP liebt immer noch die Schuldenbremse 
       
       „Wir brauchen jetzt schnell Klarheit“, sagt der Chef der
       FDP-Bundestagsfraktion, Christian Dürr, in der ARD. Kanzler Olaf Scholz
       (SPD) will Mitte Januar die Vertrauensfrage im Bundestag stellen und damit
       den Weg zu Neuwahlen einleiten. „Ich glaube, er sollte sehr schnell die
       Vertrauensfrage stellen“, so Dürr. Er kritisiert, dass die bisherigen
       Ampel-Partner SPD und Grüne nur das Angebot gemacht hätten, neue Schulden
       zu machen und keine echten Reformen. „Das kann keine Option sein“, sagt
       Dürr mit Blick auf die geforderte Aushebelung der Schuldenbremse. (rtr)
       
       07:29 Uhr: Habeck will nicht Finanzminister werden 
       
       Vize-Kanzler Robert Habeck sagt im Deutschlandfunk, er strebe nicht an,
       jetzt übergangsweise Finanzminister zu werden. Der Grünen-Politiker ist
       formal stellvertretender Finanzminister. Es wird aber damit gerechnet, dass
       Kanzler Olaf Scholz (SPD) nach der Entlassung des bisherigen
       Finanzministers Christian Lindner (FDP) einen Vertrauten zum Nachfolger
       macht. (rtr)
       
       ## 06:30 Uhr: Verkehrsminister Wissing darf bleiben 
       
       SPD-Generalsekretär Matthias Miersch bietet dem FDP-Politiker Volker
       Wissing den Verbleib in der Koalition an. „Aus meiner Sicht kann er das“,
       sagt Miersch dem Nachrichtenmagazin Politico. „Ich fände das ein gutes
       Zeichen, weil es auch zeigt, dass in der FDP nicht alle von diesem Kurs von
       Christian Lindner überzeugt gewesen sind.“ (rtr)
       
       03:06 Uhr: Scholz will wieder antreten
       
       Daran bestanden nach der Wahlkampfrede im Zuge der Lindner-Entlassung wohl
       kaum noch Zweifel: SPD-Generalsekretär Matthias Miersch geht einem
       Medienbericht zufolge davon aus, dass Olaf Scholz bei möglichen Neuwahlen
       erneut als Kanzlerkandidat der Sozialdemokraten antreten wird. „Davon gehe
       ich fest aus“, sagt Miersch in einem Podcast des Nachrichtenmagazins
       Politico. Nach dem Bruch der Ampel-Koalition steht die SPD vor der Aufgabe,
       sich neu zu positionieren. (rtr/taz)
       
       ## 02:27 Uhr: Arbeitgeberverband will schnelle Neuwahlen 
       
       Nach dem Ende der Ampel-Koalition fordert der Arbeitgeberverband
       Gesamtmetall Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf, rasch die Vertrauensfrage
       zu stellen und den Weg für Neuwahlen freizumachen. „Deutschland braucht
       eine Wirtschaftswende. Dafür braucht es eine Richtungsentscheidung und
       handlungsfähige Mehrheiten“, sagt Verbandspräsident Stefan Wolf der
       „Bild“-Zeitung. „Daher sollten so schnell wie möglich Neuwahlen
       stattfinden.“ Angesichts der dramatischen Lage der deutschen Wirtschaft
       brauche es einen Befreiungsschlag „mit großen, ambitionierten Maßnahmen“.
       Die FDP habe das erkannt und sehr gute Vorschläge gemacht (rtr)
       
       ## 0:01 Uhr: Göring-Eckhardt „Schritt nicht nötig gewesen“
       
       Eine Stunde nach der SPD kommen auch die Grünen Abgeordneten aus ihrer
       Sitzung. Wesentlich bedröppelter als die SPD. Auch Katrin Göring-Eckhardt
       meint: „Dieser Schritt wäre nicht nötig gewesen.“ Sie bezieht sich damit
       auf Lindners Entlassung. SPD-Urgestein Axel Schäfer steht vorm Lift und ist
       konsterniert: meine grünen Freunde grüßen mich nicht mal mehr. Jetzt hat
       der Wahlkampf begonnen. (ale)
       
       Den Liveticker mit den Ergeinisse von Mittwochabend [9][finden Sie hier.]
       
       7 Nov 2024
       
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