URI: 
       # taz.de -- +++ Nachrichten zum Ukrainekrieg +++: „Verneige mich vor eurem Mut“
       
       > Außenministerin Baerbock verspricht den ukrainischen Frauen ihre
       > Unterstützung. Die EU-Kommission prüft den Antrag der Ukraine auf
       > Aufnahme in den Staatenbund.
       
   IMG Bild: „Wir sehen auch euch. Dieser Krieg ist nicht euer Krieg“, sagte Baerbock am Montag
       
       ## EU-Kommission soll sich zu möglichem EU-Beitritt der Ukraine äußern
       
       Die Europäische Kommission soll eine Einschätzung zum möglichen EU-Beitritt
       der Ukraine, Moldau und Georgien abgeben. Darauf einigten sich Vertreter
       der 27 EU-Länder am Montag, wie die französische Ratspräsidentschaft am
       Montag bekanntgab. Die Ukraine, Moldau und Georgien hatten in der
       vergangenen Woche offizielle Anträge auf eine EU-Mitgliedschaft beim Rat
       eingereicht. Mit der Weiterleitung an die Kommission erfolgt ein erster
       Schritt auf dem Weg zu offiziellen Beitrittsverhandlungen. Nach Angaben
       eines EU-Vertreters dauert eine solche Einschätzung in der Regel ein bis
       anderthalb Jahre.
       
       Der Chef des Europäischen Rats, Charles Michel, sagte, die EU wolle in den
       nächsten Tagen über den jüngst gestellten Beitrittsantrag der Ukraine
       beraten. Er könnte Thema bei einem zweitägigen informellen EU-Gipfel sein,
       der am Donnerstag in Versailles in Frankreich beginnt. Über einen Beitritt
       zur Europäischen Union entscheiden schlussendlich die EU-Länder, sie müssen
       einstimmig dafür sein.
       
       Der EU-Betrittsprozess ist in der Regel enorm kompliziert und langwierig.
       Grundsätzlich kann nach Artikel 49 des EU-Vertrags jeder europäische Staat
       die Aufnahme beantragen, sofern er vorgegebene EU-Grundwerte wie Demokratie
       und Rechtsstaatlichkeit achtet. Praktisch muss zuvor aber etwa EU-Recht in
       nationales Recht umgesetzt werden. Selbst für die Aufnahme von
       Beitrittsverhandlungen gelten strenge Anforderungen. Derzeit gibt es schon
       fünf Kandidaten: Serbien, Albanien, Montenegro, Nordmazedonien und die
       Türkei. Deren Beitrittsverhandlungen kommen aber seit mehr als 20 Jahren
       nicht vom Fleck. (dpa)
       
       ## Baerbock: Im Herzen sind wir bei den mutigen Frauen der Ukraine
       
       Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) verspricht den ukrainischen
       Frauen ihre Unterstützung. „Im Herzen sind wir heute bei den mutigen Frauen
       der Ukraine“, sagte sie am Montag in Berlin bei einer Veranstaltung zur
       Geschlechtergleichstellung anlässlich des Weltfrauentags am 8. März. „Ich
       möchte euch sagen: Wir sehen euch. Wir stehen an eurer Seite.“ Deutschland
       tue alles in seiner Macht Stehende, um diesen „abscheulichen Krieg“ zu
       beenden.
       
       Sie fügte mit Blick auf die „mutigen Frauen Russlands und Belarus“ hinzu:
       „Wir sehen auch euch. Dieser Krieg ist nicht euer Krieg. Es sind eure
       Söhne, die einen Kampf führen müssen, den sie sich nicht ausgesucht haben.“
       Sie schaue „voller Anerkennung“ auf die vielen Frauen in Russland, „die
       gegen diese inakzeptable Aggression demonstrieren.“
       
       Baerbock betonte: „Ich verneige mich vor eurem Mut.“ Anschließend
       diskutierte Baerbock mit der belarussischen Oppositionspolitikerin Swetlana
       Tichanowskaja und anderen Menschenrechtlerinnen und Politikerinnen über
       eine stärkere Beteiligung von Frauen bei der Lösung von Konflikten.
       Tichanowskaja rief dazu auf, auch beim Blick auf Belarus zwischen den
       Menschen und der Regierung zu unterscheiden.
       
       Die Menschen in ihrem Land wollten Frieden, nicht Krieg, betonte sie.
       Dennoch sei Belarus zur Ausgangsbasis für eine ungerechtfertigte Invasion
       geworden. An der Veranstaltung nahmen auch die sudanesische Klimaaktivistin
       Nisreen Elsaim, die Menschenrechtsaktivistin Nyein Chan May aus Myanmar und
       die ehemalige afghanische Gouverneurin Habiba Sarabi teil. (epd)
       
       ## UN zählen bisher 1,7 Millionen Geflüchtete
       
       Die Zahl der Geflüchteten aus der Ukraine steigt weiter deutlich. Nach
       aktuellen Zahlen der UN-Flüchtlingshilfsorganisation UNHCR haben inzwischen
       1,7 Millionen Menschen ihre Heimat verlassen, teilte die Organisation am
       Montag [1][auf Twitter mit]. Das ist ein Plus von 200.000 binnen eines
       Tages. In den kommenden Tagen würden weitere Millionen Menschen entwurzelt,
       wenn dieser sinnlose Konflikt nicht sofort beendet werde. Das
       Bundesinnenministerium weiß nach eigenen Angaben bislang von 50.294 nach
       Deutschland eingereisten Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine. Da es keine
       Grenzkontrollen gibt, kann die tatsächliche Zahl aber deutlich höher
       liegen. (dpa)
       
       ## UN: Mindestens 1.207 zivile Opfer seit Russlands Einmarsch
       
       Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine sind laut den UN
       mindestens 1.207 Zivilisten verletzt oder getötet worden. Durch Gewalt
       seien 406 Menschen ums Leben gekommen, 801 hätten Verletzungen erlitten,
       teilte das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte am Montag in Genf mit.
       
       Unter den Getöteten befinden sich den Angaben zufolge 27 Kinder, 42 weitere
       Mädchen und Jungen seien verletzt worden. Die Angaben beziehen sich laut
       dem Hochkommissariat auf den Zeitraum vom Beginn der russischen Invasion am
       24. Februar bis zum 6. März um Mitternacht. Die tatsächliche Zahl der
       getöteten und verletzten Zivilisten dürfte wesentlich höher liegen.
       
       Die meisten verletzten oder getöteten Zivilisten seien Opfer von Beschuss
       mit Explosivwaffen mit einem weiten Radius geworden. Die Waffen umfassten
       Artillerie sowie Raketenwerfer. Zudem seien Zivilisten bei Luftschlägen
       getroffen worden. Bei dem Beschuss von Wohngebieten und Zivilisten handelt
       es sich laut dem Hochkommissariat um Kriegsverbrechen. (epd)
       
       ## Nawalny-Team ruft Frauen zu Protesten am Frauentag auf
       
       Das Team des inhaftierten Kremlgegners Alexej Nawalny hat russische Frauen
       dazu aufgerufen, am Internationalen Frauentag an diesem Dienstag gegen die
       russische Invasion in der Ukraine auf die Straßen zu gehen. Um 14.00 Uhr
       Moskauer Zeit (12.00 Uhr MEZ) sollten Frauen auf zentralen Plätzen ihrer
       Heimatorte protestieren, sagte Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch in einer
       Videobotschaft. Der Internationale Frauentag am 8. März ist in Russland ein
       Feiertag, an dem Frauen traditionell Blumen geschenkt bekommen.
       
       Frauen dürften sich in diesem Krieg nicht verstecken. „Frauen verschwinden
       nicht, wenn der Krieg beginnt“, sagte Jarmysch. „Sie tragen im Krieg eine
       genauso große Last wie Männer – wenn nicht sogar eine größere.“ Am
       Frauentag sollten die Frauen daher zeigen, dass mit ihrer Meinung zu
       rechnen sei. „Wir wollen diesen Krieg nicht. Wir wollen, dass er
       unverzüglich beendet wird.“
       
       Bereits am Sonntag hatte es in zahlreichen Städten Russlands
       Demonstrationen gegen den Krieg in der Ukraine gegeben. Dabei waren nach
       neuen Angaben der Bürgerrechtsorganisation Owd-Info vom Montag mehr als
       5.140 Menschen in über 70 Städten festgenommen worden. In Sankt Petersburg
       verurteilte ein Gericht nach Angaben der Staatsagentur Tass einen
       US-Amerikaner zu sieben Tagen Haft wegen Teilnahme an einer nicht
       genehmigten Demonstration.
       
       Auf einem Video des Nawalny-Teams war zu sehen, wie Milizionäre auch alte
       Frauen abführten. Insgesamt zählte die Organisation mehr als 13.400
       Festnahmen bei Anti-Kriegs-Demonstrationen in Russland seit Beginn des
       Krieges am 24. Februar. (dpa)
       
       ## Russland zahlt nur noch in Rubel an „unfreundliche Staaten“
       
       Als Reaktion auf die Sanktionen des Westens hat die russische Regierung
       beschlossen, dass finanzielle Verpflichtungen bei „unfreundlichen Staaten“
       nur noch in Rubel beglichen werden. Auf der am Montag bestätigten Liste
       stehen Deutschland und alle anderen EU-Mitglieder sowie zahlreiche weitere
       Länder. Darunter sind auch die Ukraine, die Schweiz, Japan, Großbritannien
       und Kanada sowie weitere Länder, wie die Regierung in Moskau mitteilte.
       Bisher standen nur die USA und Tschechien auf der Liste. Es handelt sich um
       eine Reaktion auf die Sanktionen der Länder gegen Russland wegen des Kriegs
       von Kremlchef Wladimir Putin gegen die Ukraine.
       
       Konkret bedeutet der Schritt, dass russische Bürger, Unternehmen, der Staat
       selbst oder auch Kommunen Verpflichtungen in anderen Währungen nur noch in
       Rubel bezahlen. Zudem müssten die Staaten dafür ein Verrechnungskonto bei
       einer russischen Bank einrichten, heißt es. Der Westen hatte zahlreiche
       russische Banken mit Sanktionen belegt und zudem einen Ausschluss
       zahlreicher Finanzinstitute aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift
       beschlossen. Das erschwert Überweisungen und andere Bankgeschäfte
       erheblich. Russland hat nach Angaben der russischen Zentralbank
       Auslandsschulden von 478,2 Milliarden US-Dollar – Stand 1. Januar 2022. Der
       russische Rubel verzeichnet seit Tagen starke Kursverluste, auch am Montag
       gab er gegenüber Dollar und Euro deutlich nach.
       
       Die russische Regierung hatte im vergangenen Jahr nach einem Erlass Putins
       mit der Erstellung einer Liste „unfreundlicher Staaten“ begonnen, auf der
       zuerst die USA und Tschechien erschienen waren. So durften die Botschaften
       beider Länder keine russischen Staatsbürger mehr als Mitarbeiter
       beschäftigen. Dadurch ist die Arbeit der diplomatischen Vertretungen, die
       auf russische Ortskräfte setzen, deutlich eingeschränkt. (dpa)
       
       ## 🐾 Sachsen kann auch anders
       
       Keine Stadt in Deutschland ist der Ukraine so nah wie Görlitz. Zugleich ist
       sie AfD-Hochburg. Wie werden die ersten Geflüchteten dort empfangen? Die
       Reportage unserer Korrespondentin Rieke Wiemann lesen Sie [2][hier].
       
       ## Biden berät mit Scholz und anderen Verbündeten über Ukrainekrieg
       
       US-Präsident Joe Biden berät am Montag mit europäischen Verbündeten wie
       Deutschland über den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. An der
       Videoschalte um 16.30 Uhr MEZ werden Bundeskanzler Olaf Scholz, der
       französische Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister
       Boris Johnson teilnehmen, wie aus Bidens aktualisiertem Tagesprogramm
       hervorging, das das Weiße Haus verbreitete. Thema seien „die neuesten
       Entwicklungen in Bezug auf Russland und die Ukraine“. Auf dem
       ursprünglichen Programm Bidens für Montag war der Termin zunächst nicht
       vermerkt gewesen. (dpa)
       
       ## Flüchtlingsrat beklagt Ungleichbehandlung bei Ankommenden aus Ukraine
       
       Der Flüchtlingsrat Berlin beobachtet bei der Behandlung von
       Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine die Entstehung einer
       Zwei-Klassen-Gesellschaft. Nicht-ukrainische Staatsangehörige, die vor dem
       Krieg geflohen sind, würden aktuell im Unterschied zu Ukrainern auf das
       Asylverfahren verwiesen. Auch sie müssten aber den vorübergehenden Schutz
       im Sinne der EU-Massenzustrom-Richtlinie erhalten, forderte Martina Mauer
       vom Flüchtlingsrat Berlin im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst
       (epd).
       
       „Es kommen viele Afghaninnen, die vor kurzem evakuiert wurden, ausländische
       Studierende, die dort studiert haben, Menschen, die dort im Asylverfahren
       waren oder dort gearbeitet haben als ausländische Fachkräfte“, sagte
       Maurer. Die Situation dieser Menschen sei aktuell unklar. Diese Menschen
       dürften nicht aus den Augen verloren werden. „Wir erleben, dass hier eine
       Unterscheidung zwischen Geflüchteten erster und zweiter Klasse entsteht,
       dass es eine unterschiedliche Art der Behandlung gibt“, beklagte Maurer.
       
       An der polnisch-ukrainischen Grenze etwa hätten Schwarze Menschen Probleme,
       in Busse zu kommen, und beim Grenzübertritt. „Da muss gegengesteuert
       werden, sodass alle Schutz bekommen, die Schutz benötigen“, betonte die
       Vertreterin des Flüchtlingsrats Berlin: „Es darf bei der Aufnahme von
       Kriegsflüchtlingen nicht mit zweierlei Maß gemessen werden.“
       
       Mauer begrüßte die große Bereitschaft der Zivilbevölkerung, zu helfen, zu
       spenden und Flüchtlinge bei sich aufzunehmen. Gleichzeitig warnte sie, der
       Staat dürfe seine Aufgaben in dieser Lage nicht Privatleuten überlassen:
       „Berlin ist an der Kapazitätsgrenze angelangt. Viele Menschen sind auf
       private Übernachtungsmöglichkeiten angewiesen.“ Auch der Senat verweise auf
       Bettenbörsen. Man könne sich nicht darauf verlassen, dass alle Angebote
       seriös seien: „Wir sehen mit Skepsis, dass da eine Tür für Missbrauch
       geöffnet wird.“ Private Bettenbörsen könnten nur ein zusätzliches Angebot
       sein. Überdies seien Kontrollmechanismen und eine Registrierung
       erforderlich: „Das kann nicht mal eben so am Bahnhof auf Zuruf
       stattfinden.“
       
       Der Flüchtlingsrat befürchtet überdies, dass die Lage von Geflüchteten aus
       anderen Ländern in Vergessenheit gerät. Die Ausländerbehörde sei seit dem
       Beginn der Pandemie völlig überlastet. Wer dort seinen Aufenthaltstitel
       verlängern lassen oder eine Arbeitserlaubnis beantragen wolle, warte
       mitunter Monate auf einen Termin zur Vorsprache: „Da braucht es dringend
       eine schnelle pragmatische Lösung.“ (epd)
       
       ## Zahl ukrainischer Geflüchteter in Deutschland auf über 50.000 gestiegen
       
       Die Zahl der [3][Geflüchteten aus der Ukraine] in Deutschland ist auf über
       50.000 gestiegen. Bei Kontrollen und an Bahnhöfen wurden bis
       Montagvormittag 50.294 Menschen aus dem Kriegsgebiet registriert, wie ein
       Sprecher des Bundesinnenministeriums in Berlin sagte. Allein der Bund wolle
       deshalb kurzfristig 5.000 zusätzliche Unterkunftsplätze schaffen. Der
       Großteil wird über die Länder untergebracht.
       
       „Alle Bundesländer haben Unterstützung angeboten, und das wirklich
       sozusagen von der ersten Minute an“, sagte der Sprecher weiter. Die
       Verteilung der Geflüchteten, von denen ein großer Teil in Berlin ankommt,
       müsse nun bestmöglich koordiniert werden. Angesichts der gefährlichen und
       dynamischen Lage in der Ukraine lasse sich nur schwer vorhersagen, wieviele
       Geflüchtete noch nach Deutschland kommen könnten.
       
       Der Sprecher verwies darauf, dass ein großer Teil der ukrainischen
       Geflüchteten biometrische Pässe habe und daher visafrei einreisen dürfe.
       Sie haben in Deutschland Anspruch auf vorübergehenden Schutz, das gilt auch
       für Drittstaatler, die zuletzt in der Ukraine gelebt haben.
       
       Um zu verhindern, dass andere Drittstaatler nach Deutschland einreisen, sei
       die Bundespolizei in der Grenzregion zu Polen mit deutlich verstärkten
       Kräften unterwegs. Im Moment kämen aber „ganz überwiegend Frauen und Kinder
       aus der Ukraine“ an, betonte der Sprecher. „Da geht es natürlich darum,
       jetzt ganz schnell und unbürokratisch zu helfen.“ (afp)
       
       ## Türkei: Gespräch zwischen Lawrow und Kuleba geplant
       
       Die Außenminister Russlands und der Ukraine kommen nach Angaben aus Moskau
       und Ankara am Donnerstag für Gespräche in der Türkei zusammen. Das Treffen
       von Sergej Lawrow und Dmytro Kuleba werde am Rande einer Konferenz in
       Antalya stattfinden, erklärte der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu
       am Montag auf Twitter. Die Regierung in Moskau bestätigte dies nach Angaben
       russischer Nachrichtenagenturen. (afp)
       
       ## Waffenexporte von Ungarn aus in die Ukraine per Dekret verboten
       
       Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán erklärt via Facebook, per
       Dekret werden Waffenexporte von Ungarn aus in die Ukraine verboten. Damit
       setzt sich Orban von mehreren EU-Ländern ab, darunter Deutschland, die mit
       Rüstungsgütern die ukrainische Armee unterstützen. Gegen die europäischen
       Sanktionen gegen Russland hatte Ungarn vergangene Woche kein Veto
       eingelegt, Orban hatte den Angriff auf die Ukraine verurteilt. (rtr)
       
       ## Ukraine fordert von UN-Gericht: Stoppt Gewalt Russlands
       
       Vor dem Hintergrund heftiger russischer Angriffe hat die Ukraine den
       Internationalen Gerichtshof dringend aufgerufen, alles zu tun, um die
       Gewalt zu stoppen. „Russland verübt Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen
       die Menschlichkeit“, sagte der Vertreter der Ukraine, Anton Korynevych, am
       Montag in Den Haag. „Russland muss gestoppt werden.“
       
       Zum ersten Mal seit der Invasion in die Ukraine muss sich Russland vor dem
       höchsten Gericht der Vereinten Nationen wegen der Verletzung der
       Völkermord-Konvention von 1948 verantworten. Doch Russland verweigert die
       Teilnahme an der Anhörung, wie die Vorsitzende Richterin Joan Donoghue zu
       Beginn der Sitzung mitteilte. Der Vertreter der Ukraine sprach von einer
       Missachtung des internationalen Rechts. „Sie sind nicht hier im
       Gerichtssaal, sie sind auf den Schlachtfeldern. … So lösen sie Konflikte.“
       
       [4][Im Friedenspalast in Den Haag] werden zunächst die Rechtsvertreter der
       Ukraine ihren Fall darlegen. Ein Vertreter Russlands sollte am Dienstag das
       Wort ergreifen. Wann ein Urteil erfolgt, steht noch nicht fest. Urteile des
       Gerichts sind zwar bindend. Doch das Gericht besitzt keine Machtmittel, um
       einen unterlegenen Staat zu zwingen, das Urteil auch umzusetzen.
       
       Die Ukraine ruft das UN-Gericht auf zu erklären, dass Russland keine
       rechtliche Grundlage für die Invasion hat. Russland hatte den Krieg mit der
       unbewiesenen Behauptung gerechtfertigt, dass Russen vor einem Völkermord
       geschützt werden müssten. „Das ist eine schreckliche Lüge Putins“, sagte
       Korynevych. (dpa)
       
       ## Gedenkstätte „Haus der Wannseekonferenz“ sammelt Spenden
       
       Eigentlich sollte die Berliner Gedenkstätte „Haus der Wannseekonferenz“ am
       Dienstag wegen des Frauentag-Feiertags geschlossen bleiben. Wegen des
       Kriegs gegen die Ukraine wird nun aber geöffnet: aus Solidarität mit den
       ukrainischen Partnern der Gedenkstätte. An diesem Tag will die
       Gedenkstätte, die an die Organisation des Holocaust vor 80 Jahren erinnert,
       Spenden für ihre ihre Partnerorganisationen sammeln – das Ukraine Center
       for Holocaust Studies und das Jewish Forum of Ukraine. Der Eintritt in die
       Gedenkstätte ist frei, Spenden werden dringend erbeten. (taz)
       
       ## Russische Delegation wohl in Brest eingetroffen
       
       Die russische Delegation ist einem Agenturbericht zufolge zu neuen
       Verhandlungen mit der Ukraine in der belarussischen Stadt Brest
       eingetroffen. Die russische Nachrichtenagentur RIA beruft sich bei ihrer
       Meldung auf den Internetdienst Flightradar. Den genauen Ort und Zeitpunkt
       des geplanten Treffens hatten Russland und die Ukraine vorab nicht
       mitgeteilt. (rtr)
       
       ## Kiew lehnt humanitäre Korridore nach Belarus und Russland ab
       
       Kiew hat eine Evakuierung von Zivilisten über [5][humanitäre Korridore]
       nach Belarus und Russland abgelehnt. „Das ist keine akzeptable Option“,
       erklärte die stellvertretende ukrainische Regierungschefin Iryna
       Wereschtschuk am Montag. Die Zivilisten würden „nicht nach Belarus gehen,
       um dann nach Russland zu fliegen“, betonte sie.
       
       Die russische Armee hatte am Montagmorgen die Öffnung mehrerer humanitärer
       Korridore angekündigt, über die Menschen aus den Städten Kiew, Charkiw,
       Mariupol und Sumy in Sicherheit gebracht werden sollten. Dazu sollten in
       den umkämpften Städten Feuerpausen gelten.
       
       Die russische Armee erklärte, sie werde einen Korridor zwischen der
       ukrainischen Hauptstadt Kiew und der belarussischen Stadt Gomel öffnen, die
       nahe der Grenze zur Ukraine liegt. Zwei weitere Korridore sollen demnach
       von Mariupol entweder in Richtung Russland nach Rostow-am-Don oder nach
       Westen in die ukrainische Stadt Saporischschja führen. Einen vierten
       Korridor solle es zwischen Charkiw und der russischen Stadt Belgorod geben.
       Schließlich sollten von Sumy zwei Korridore entweder nach Belgorod oder ins
       ukrainische Poltawa führen.
       
       In der strategisch wichtigen Hafenstadt Mariupol war am Sonntag ein zweiter
       Versuch einer Evakuierung der Zivilbevölkerung gescheitert. (afp)
       
       ## Preis für Erdgas in Europa schnellt um 60 Prozent in die Höhe
       
       Der [6][Preis für Erdgas] in Europa hat angesichts des fortgesetzten
       russischen Angriffs auf die Ukraine und der Wirtschaftssanktionen gegen
       Moskau neue Höchststände erreicht. Am Montag wurde am wichtigen
       niederländischen Handelspunkt TTF eine Megawattstunde zeitweilig für 345
       Euro gehandelt – ein Plus von rund 60 Prozent. Zuvor war wegen zunehmender
       Befürchtungen vor den negativen Folgen für die Energieversorgung bereits
       der Ölpreis in die Höhe geschnellt. (afp)
       
       🐾 Ausgelöschte Geschichte
       
       Putin deutet „Nazismus“ zu einem Kampf- und Feindbegriff um.
       NS-Gedenkinitiativen und Überlebende des Naziterrors sollten sich dagegen
       wehren, meint unser Redakteur Klaus Hillenbrand. Seinen Kommentar lesen Sie
       [7][hier].
       
       Gemeindevorsteher von Hostomel bei Kiew getötet 
       
       In der Ukraine ist der Gemeindevorsteher von Hostomel nach Angaben der
       örtlichen Behörden getötet worden. Russische Truppen hätten Jurij Prylypko
       gezielt erschossen, teilte der Gemeinderat am Montag bei Facebook mit. „Er
       starb bei der Ausgabe von Brot an Hungrige und Arzneien an Kranke.“ Mit ihm
       seien zwei weitere Helfer getötet worden. Von russischer Seite gab es dazu
       keine Reaktion. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.
       
       Das nordwestlich der Hauptstadt Kiew gelegene Hostomel mit dem nahen
       Flugplatz ist seit Beginn des Kriegs umkämpft. Der Großteil der
       ursprünglich 16.000 Einwohner ist geflohen. Den Verbliebenen droht aufgrund
       der fortgesetzten Kämpfe eine humanitäre Katastrophe. Russland hatte das
       Nachbarland Ukraine vor etwa anderthalb Wochen angegriffen. (dpa)
       
       ## Chinas Außenminister bietet Vermittlung an
       
       Im [8][Ukrainekrieg] hat China sich als Vermittler zwischen Russland und
       der Ukraine angeboten. Peking sei bereit, mit der internationalen
       Gemeinschaft zusammenzuarbeiten, um „die notwendige Vermittlung“ zu
       gewährleisten, sagte der chinesische Außenminister Wang Yi am Montag vor
       Journalisten. Zugleich betonte er, die Freundschaft seines Landes zu
       Russland sei „felsenfest“. „Die Aussichten für die künftige Zusammenarbeit
       beider Seiten sind sehr groß“, fügte Wang hinzu.
       
       Peking vollzieht im Umgang mit dem Ukrainekrieg eine Gratwanderung: Zum
       einen steht es [9][an der Seite Russlands] und hat den Krieg nicht
       verurteilt. Zum anderen betont China auch die Unantastbarkeit der
       staatlichen Souveränität und hat Moskau keine direkte Unterstützung
       zugesagt. Die chinesische Regierung dementierte kürzlich einen US-Bericht,
       wonach sie Russland um eine Aufschiebung des Einmarsches in die Ukraine bis
       nach den Olympischen Winterspielen gebeten habe. (afp)
       
       ## 🐾 Russland kündigt neuen Anlauf für Fluchtkorridore in der Ukraine an
       
       Russland hat einen neuen Anlauf für die Einrichtung von Fluchtkorridoren
       für Zivilsten in mehreren ukrainischen Städten angekündigt. Dafür sei ab
       08.00 Uhr eine Feuerpause geplant, teilte das Verteidigungsministerium in
       Moskau am Montag mit. Neben der Hauptstadt Kiew seien derartige Passagen
       auch für Charkiw, Mariupol und Sumy geplant. Im ganzen Land wurden die
       schweren Kämpfe zwischen russischer Armee und ukrainischen Truppen am
       zwölften Tag der Invasion fortgesetzt.
       
       Russland komme mit den angekündigten humanitären Korridoren einem
       persönlichen Ersuchen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron nach,
       erklärte das Verteidigungsministerium. Die russische Nachrichtenagentur RIA
       berichtete, der Fluchtweg für die Kiewer Bevölkerung solle nach Belarus
       führen, der für Charkiw nach Russland. Die Korridore für Mariupol und Sumy
       sollten in andere ukrainische Regionen und nach Russland führen. Die
       überwältigende Mehrheit der bislang rund 1,5 Millionen Menschen auf der
       Flucht will in westliche Länder gelangen.
       
       Am Wochenende war zweimal die Schaffung eines humanitären Korridors für
       rund 200.000 Menschen aus dem umzingelten Mariupol gescheitert. Russland
       und die Ukraine gaben sich dafür gegenseitig die Schuld. In der Ukraine und
       im Westen wird befürchtet, dass die Angriffe mit Raketen und Granaten auf
       die Städte zunehmen werden.
       
       Für diesen Montag ist nach Angaben des ukrainischen Unterhändlers David
       Arachamia eine dritte Gesprächsrunde mit Russland über eine Waffenruhe
       geplant. Der russische Präsident Wladimir Putin ließ am Wochenende keine
       Anzeichen für ein Einlenken erkennen. „Es ist zu hoffen, dass die Vertreter
       der Ukraine bei der geplanten nächsten Runde von Verhandlungen einen
       konstruktiveren Ansatz zeigen, (und) die neu entstehende Realität voll
       berücksichtigen“, erklärte er nach Angaben des Präsidialamtes. Russland
       bezeichnet sein Vorgehen als „Spezialoperation“. Ziel sei nicht die
       Besetzung der Ukraine, sondern die Zerstörung der militärischen Kapazitäten
       der Ukraine sowie die Festnahme als gefährlich eingestufter Nationalisten.
       Auch die Regierung in Kiew zeigte sich bislang nicht bereit, den russischen
       Forderungen nachzugeben. (rtr) [10][Anna Murlykina berichtet für die taz
       aus Mariupol.] 
       
       ## Söder: Brauchen eine „absolute Energiepreisbremse“
       
       Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat wegen der hohen Spritpreise eine
       Aussetzung der Mehrwertsteuer auf Energie ins Gespräch gebraucht. Man
       brauche eine „absolute Energiepreisbremse“, sagt er im ZDF angesichts des
       Anstiegs der Preise für Öl, Gas und Benzin. „Deswegen sollte die
       Mehrwertsteuer so weit reduziert werden, wie es geht und vielleicht sogar
       mit Zustimmung der Europäischen Union auf null reduziert werden.“ Der
       CSU-Chef äußert sich skeptisch zu Forderungen, nun auf Energieimporte aus
       Russland zu verzichten, weil die Preise jetzt schon explodierten. Auch die
       USA bezögen im übrigen sehr viel Öl aus Russland.
       
       ## Selenksi warnt vor bevorstehenden Angriffen auf Odessa
       
       Am Wochenende warnte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski vor
       bevorstehenden Raketenangriffen auf die Hafenstadt Odessa am Schwarzen
       Meer. Die russische Armee versuchte, weiter auf die Hauptstadt Kiew
       vorzurücken und diese einzukreisen. Britischen Geheimdienstkreisen zufolge
       griffen die Russen ähnlich wie in Syrien oder im Tschetschenienkrieg dicht
       besiedelte Gebiete an. Der ukrainische Widerstand verzögere jedoch den
       Vormarsch der russischen Truppen weiter. Russland bestreitet, Zivilisten
       ins Visier zu nehmen.
       
       Die Ukraine meldete, bislang seien rund 11.000 russische Soldaten getötet
       und 88 russische Flugzeuge und Hubschrauber abgeschossen worden. Über
       eigene Verluste machte die Regierung in Kiew keine Angaben. Reuters konnte
       die Angaben der beiden Kriegsseiten nicht überprüfen. Nach UN-Angaben sind
       bislang mindestens 350 Zivilisten bei den Kämpfen gestorben, Hunderte
       wurden verletzt.
       
       Am Wochenende liefen auch die internationalen Bemühungen um eine Feuerpause
       auf Hochtouren. Israels Ministerpräsident Naftali Bennett, den die Ukraine
       um Vermittlung gebeten hatte, sprach am Samstag überraschend drei Stunden
       mit dem russischen Präsidenten in Moskau. Anschließend flog er nach Berlin
       zu Kanzler Olaf Scholz. Am Sonntag telefonierte er nach russischen Angaben
       erneut mit Putin. Mit Selenski sprach er nach israelischen Angaben am
       Wochenende dreimal. Zudem telefonierte er am Sonntag mit Scholz und mit
       Macron. Auch Macron und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hatten
       Gespräche mit Putin geführt. Ein greifbares Ergebnis der Krisendiplomatie
       lag zunächst jedoch nicht vor. (rtr)
       
       ## Lindner erwartet rasche Integration von Geflüchteten
       
       Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) geht davon aus, dass die
       Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine leichter zu bewältigen ist als
       der verstärkte Flüchtlingszuzug 2015. „Es ist zu erwarten, dass die
       Geflüchteten aus der Ukraine aufgrund ihrer Qualifikationen schnell und gut
       integriert werden können“, sagte Lindner dem „RedaktionsNetzwerk
       Deutschland“ (Montag). „Nach heutigem Stand werden die sozialen Folgen
       andere sein als bei der Flüchtlingskrise 2015.“
       
       Im Zentrum stünden zunächst Schutz und Zuwendung für die Geflüchteten,
       erklärte der Finanzminister. „Aber wir sollten den Menschen sofort auch
       Zugang zu Bildung und Arbeitsmarkt geben“, fügte er hinzu. „Es ist unsere
       zivilisatorische Verpflichtung, die Menschen aufzunehmen, die bei uns
       Schutz suchen“, betonte Lindner. Bund und Länder stünden hier in
       gemeinsamer Verantwortung. (ep)
       
       ## 🐾 Schröder, antreten, sofort!
       
       Ex-Kanzler Gerhard Schröder macht sich wegen seiner Verbindungen nach
       Russland unbeliebt. Dabei könnte er versuchen, Putin zur Vernunft zu
       bringen. Den Kommentar von taz-Redakteur Gereon Asmuth finden Sie
       [11][hier].
       
       Ukraine meldet heftigen russischen Beschuss mehrerer Städte 
       
       Russische Invasionstruppen haben nach ukrainischen Angaben ihren Beschuss
       von Städten im Norden, Osten und Süden des Landes verschärft. Dazu zählten
       die Außenbezirke der Hauptstadt Kiew, Tschernihiw im Norden, Mykolajiw im
       Süden und Charkiw im Osten, sagte Präsidentenberater Oleksiy Arestowitsch
       im ukrainischen Fernsehen. „Die jüngste Welle von Raketenangriffen kam bei
       Einbruch der Dunkelheit“, berichtete er.
       
       Aus Charkiw, der zweitgrößten Stadt des Landes hieß es, der Fernsehturm sei
       beschädigt worden und schwere Artillerie treffe Wohngebiete. Aus
       Tschernihiw war zu hören, alle Bereiche der Stadt seien Raketenangriffen
       ausgesetzt. Die Lage in den Kiewer Vorstädten Butscha, Hostomel und Irpin
       sei katastrophal, sagte Arestowitsch. Versuche, Einwohner am Sonntag von
       dort in Sicherheit zu bringen, waren weitgehend gescheitert. Die Regierung
       versuche alles in ihrer Macht Stehende, die Evakuierungen wieder
       aufzunehmen, sagte er. Ähnliche Aktionen waren auch in Mariupol im Süden
       und Wolnowacha im Osten wegen fortdauernden Beschusses gescheitert.
       
       „Dies dürfte der Versuch sein, die Moral der Ukrainer zu brechen“, erklärte
       das britische Verteidigungsministerium zur russischen Taktik am Beginn des
       zwölften Kriegstages. Der russische Plan, die Ukraine schnell zu
       überrennen, ist am heftigen Widerstand der Verteidiger gescheitert. Die
       Invasoren verzeichnen zwar Geländegewinne im Süden entlang der Küste, doch
       viele ihrer Angriffe sind steckengeblieben. Das zeigt sich unter anderem an
       einem Dutzende Kilometer langen Militärkonvoi nördlich von Kiew, der nach
       US-Angaben seit Tagen kaum von der Stelle kommt.
       
       In Mariupol am Asowschen Meer wurde ein Waffenstillstand zur Evakuierung
       von Zivilisten und Verletzten nicht eingehalten. Der geplante humanitäre
       Korridor sei durch russische Angriffe blockiert, erklärten ukrainische
       Regierungsvertreter. Für Montag waren erneute Gespräche zwischen Vertretern
       Russlands und der Ukraine geplant. (ap)
       
       ## Selenski ruft zum Widerstand auf
       
       Das russische Verteidigungsministerium warf den ukrainischen Truppen vor,
       diese planten einen Versuchsreaktor in Charkiw zu sprengen und dann einem
       russischen Raketenangriff die Schuld für die Detonation zu geben. Beweise
       legte das Ministerium nicht vor, doch hatte Putin bereits den Brand im
       größten Atomkraftwerk Europas in Saporischdschja vergangene Woche als von
       ukrainischen Extremisten geplante Provokation bezeichnet. Die Ukraine
       führte ihn auf eine russische Rakete zurück.
       
       Putin behauptete am Wochenende, ein Ende der Kämpfe hänge allein von der
       Ukraine ab. Die Regierung in Kiew müsse ihre Feindseligkeiten beenden und
       seine Forderungen erfüllen. Dazu zählt Putin eine Neutralisierung und
       „Entnazifizierung“ des Landes. Letzteres meint offensichtlich den Sturz der
       Regierung des aus einer jüdischen Familie stammenden Präsidenten Wolodymyr
       Selenski. Putin drohte, weiterer Widerstand gefährde den Fortbestand der
       Ukraine. „Wenn sie so weitermachen wie bisher, stellen sie die Zukunft der
       ukrainischen Staatlichkeit in Frage“, sagte er mit Blick auf die
       ukrainische Führung. „Und wenn dies geschieht, werden sie es selbst zu
       verantworten haben.“
       
       Nach einer Einschätzung aus dem US-Verteidigungsministerium hat Russland
       mittlerweile 95 Prozent seiner für die Ukraine vorgesehenen Streitmacht in
       das Land einrücken lassen. Die Angreifer versuchten, Kiew, Charkiw und
       Tschernihiw einzukesseln, stießen jedoch auf heftigen Widerstand, sagte
       eine Quelle, die nicht genannt werden wollte.
       
       Selenski rief seine Landsleute zu fortgesetztem Widerstand auf. „Ihr
       solltet kämpfen!“, sagte er am Samstag im ukrainischen Fernsehen. „Es ist
       notwendig, hinauszugehen und dieses Übel aus unseren Städten und aus
       unserem Land zu vertreiben.“ (ap)
       
       ## Netflix stoppt Russland-Geschäft
       
       Nach der russischen Invasion in die Ukraine stellt Netflix den Betrieb in
       Russland ein. Bereits vor einigen Tagen hatte der Videostreaming-Riese
       angekündigt, er werde entgegen den Vorschriften keine russischen TV-Sender
       über die Plattform verfügbar machen. Jetzt zieht der US-Konzern den
       Stecker: Angesichts der Situation werde der Dienst ausgesetzt, sagte eine
       Netflix-Sprecherin. Bisherige Kunden werden den Dienst noch schauen können,
       bis die nächste monatliche Zahlung fällig wird. (dpa)
       
       ## Tiktok schränkt Funktionen in Russland ein
       
       Tiktok schränkt den Dienst in Russland ein, da nach einer Gesetzesänderung
       Gefängnisstrafen für Äußerungen drohen, die von der offiziellen Darstellung
       des Krieges in der Ukraine abweichen. Nutzer in Russland werden nicht mehr
       live streamen und neue Inhalte in den Videodienst hochladen können. Man
       habe angesichts der neuen Gesetzeslage keine andere Wahl, schrieb Tiktok
       bei Twitter. Nach der Gesetzesänderung von Freitag kann die Verbreitung
       angeblicher Falschinformationen über russische Streitkräfte mit bis zu 15
       Jahren Haft bestraft werden. (dpa)
       
       Die Entwicklungen im Ukrainekrieg vom Sonntag, 6. März, lesen Sie
       [12][hier].
       
       7 Mar 2022
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://twitter.com/Refugees/status/1500822336672608262?ref_src=twsrc%5Egoogle%7Ctwcamp%5Eserp%7Ctwgr%5Etweet
   DIR [2] /Gefluechtete-Ukrainerinnen-in-Goerlitz/!5836967
   DIR [3] /Schwerpunkt-Flucht/!t5201005
   DIR [4] /Russische-Kriegsverbrechen/!5839334
   DIR [5] /Krieg-in-der-Ukraine/!5839606
   DIR [6] /Energie-und-Krieg/!5835713
   DIR [7] /Putins-Nazi-Definition/!5834132
   DIR [8] /-Nachrichten-zum-Ukrainekrieg-/!5839521
   DIR [9] /Nationaler-Volkskongress-tritt-zusammen/!5839378
   DIR [10] /Krieg-in-der-Ukraine/!5839606
   DIR [11] /Kritik-an-Ex-Kanzler-Schroeder/!5834135
   DIR [12] /-Nachrichten-zum-Ukrainekrieg-/!5839521
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Mirko Schmid
   DIR Leonie Gubela
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
   DIR Nuklearwaffen
   DIR Wladimir Putin
   DIR Wolodymyr Selenskij
   DIR Schwerpunkt Flucht
   DIR GNS
   DIR Swetlana Tichanowskaja 
   DIR Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
   DIR Ampel-Koalition
   DIR Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
   DIR Schwerpunkt Rassismus
   DIR Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
   DIR Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
   DIR Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
   DIR Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Karlspreis für Aktivistinnen aus Belarus: „Die mutigsten Frauen Europas“
       
       Swetlana Tichanowskaja, Maria Kolesnikowa, Veronika Zepkalo sind in Aachen
       ausgezeichnet worden. Ministerin Baerbock würdigte ihren Einsatz für
       Demokratie.
       
   DIR Widerstand gegen Putins Herrschaft: Der Mut der Chancenlosen
       
       Es geht beim Ukraine-Krieg nicht nur um Kosten-Nutzen-Rechnungen. Eine
       Hommage an die Menschen, die nicht kapitulieren wollen.
       
   DIR Sanktionen und der Ukrainekrieg: Zum Zuschauen verdammt
       
       Die Ampel-Regierung sollte ehrlich sein, die Sanktionen sind nicht
       kriegsentscheidend. Helfen kann sich nur noch die Ukraine selbst.
       
   DIR +++ Nachrichten zum Ukrainekrieg +++: Biden will Öl-Importstopp
       
       US-Medien zufolge wird Joe Biden ein Ende der russischen Öllieferungen
       verkünden. Laut Nato-Generalsekretär seien Schüsse auf fliehende Zivilisten
       in der Ukraine gefallen.
       
   DIR Geflüchtete Ukrainer:innen in Görlitz: Sachsen kann auch anders
       
       Keine Stadt in Deutschland ist der Ukraine so nah wie Görlitz. Zugleich ist
       sie AfD-Hochburg. Wie werden die ersten Geflüchteten dort empfangen?
       
   DIR Flucht aus Kiewer Vororten: Eine fast unmögliche Rettung
       
       Im ukrainischen Irpin toben erbitterte Kämpfe, tausende Menschen versuchen
       sich in die Hauptstadt zu retten. Doch auch dort schlagen Raketen ein.
       
   DIR Millionen-Metropole Charkiw: Die vierte Schlacht
       
       Charkiw steht unter Beschuss. Erinnerungen an Kriege prägen die Stadt – und
       die vielen Studierenden aus aller Welt, die um ihr Leben bangen müssen.
       
   DIR Gespräche mit Russland: Putin bleibt unerbittlich
       
       Israels Regierungschef Naftali Bennett ist nach Moskau gereist. Doch bisher
       gelingt es ihm nicht, den Kremlchef vom Krieg gegen die Ukraine
       abzubringen.
       
   DIR +++ Nachrichten zum Ukrainekrieg +++: Sorge um Odessa
       
       In der Ostukraine wurde eine Gasleitung beschädigt. Selenski rechnet mit
       der Bombardierung von Odessa. Macron fordert, Atomanlagen nicht
       anzugreifen.