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       # taz.de -- Abkommen mit Damaskus: Kurdische Kämpfer verlassen Aleppo
       
       > Die autonome Verwaltung der Kurden im Nordosten Syriens ist unzufrieden.
       > Trotzdem wird ein Abkommen zur Eingliederung in den syrischen Staat
       > umgesetzt.
       
   IMG Bild: Qamishli, Syrien: Eine Wand mit Flaggen der „Volksverteidigungseinheiten“ YPG und YPJ entlang im Dezember 2024
       
       Aleppo dpa | In Syrien ziehen sich Kämpfer der kurdischen YPG-Miliz aus der
       Stadt Aleppo zurück und setzen so [1][Abmachungen eines Abkommens mit der
       neuen syrischen Regierung] um. Den Rückzug bestätigten kurdische Quellen
       auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Demnach sollen sich die Einheiten
       in Richtung des Gebiets östlich des Euphrat bewegen. Auch die staatliche
       syrische Nachrichtenagentur Sana meldete, ein erster Konvoi habe sich aus
       Aleppo auf den Weg in den Osten des Landes gemacht.
       
       Der Rückzug aus den seit 2014 von der YPG gehaltenen Stadtteilen der
       Millionenmetropole stellt den ersten Teil einer Vereinbarung zwischen der
       Regierung in Damaskus und den von der YPG dominierten Syrischen
       Demokratischen Kräfte (SDF) dar. Die [2][SDF kontrollieren und verwalten
       bislang weite Teile im Nordosten des Landes].
       
       Der Vereinbarung zufolge sollen die SDF-Einheiten vollständig in die nach
       dem Sturz des Langzeitmachthabers Baschar al-Assad neu gebildeten syrischen
       Streitkräfte integriert werden. Auch die zivile Infrastruktur soll demnach
       unter die Kontrolle der Regierung gebracht werden. Im Gegenzug sicherte
       Damaskus den Kurden in Syrien die Einhaltung ihrer Bürgerrechte und ein
       Rückkehrrecht für Vertriebene zu.
       
       ## Abkommen soll trotz Kritik umgesetzt werden
       
       Trotz [3][scharfer Kritik der autonomen Verwaltung im Norden und Osten
       Syriens] an dem von der syrischen Regierung vorgelegten Verfassungsentwurfs
       und dem Kabinett von Übergangspräsident Ahmad al-Scharaa soll das Abkommen
       nun umgesetzt werden.
       
       Nach Angaben der in Großbritannien ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle
       für Menschenrechte ist auch ein Gefangenenaustausch Teil dieser ersten
       Phase der Umsetzung des Abkommens. Demnach wurden 146 Gefangene der SDF
       gegen 97 mit der Regierung verbündete Kämpfer ausgetauscht.
       
       Die bislang von den USA unterstützten SDF galt als wichtigste Kraft, die
       sich der Terrormiliz Islamischer Staat entgegenstellte. Die Türkei sieht
       die YPG jedoch als [4][Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei
       PKK] und damit als terroristische Organisation, die sie bekämpft.
       
       4 Apr 2025
       
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