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       # taz.de -- Abwicklung des Bundesaufnahmeprogramms: Kein Geld mehr für Evakuierung von Afghan*innen
       
       > Kürzungen im Haushalt für 2026 drohen, die Rettung von Afghan*innen
       > mit Aufnahmezusage unmöglich zu machen. Grünen-Abgeordnete kritisieren
       > die SPD.
       
   IMG Bild: Protest im Juni 2025 in Berlin für die Visaerteilung gefährdeter AfghanInnen
       
       Berlin taz | Im [1][Haushaltsentwurf der Bundesregierung für 2026] ist kein
       Geld mehr für das [2][Bundesaufnahmeprogramm Afghanistan] eingeplant. Zwar
       ist schon lange klar, dass das Programm gestoppt wird und keine neuen
       Aufnahmezusagen mehr vergeben werden. Doch in Pakistan sitzen noch über
       2.000 Afghan*innen fest, denen die Evakuierung eigentlich schon
       zugesichert war. Ohne Geld ist fraglich, wie das noch gelingen soll.
       
       Die Grünen-Abgeordneten Schahina Gambir und Leon Eckert kritisieren die
       fehlenden Mittel für die Rettung der Menschen in Pakistan als „beschämend
       und inakzeptabel“. Bundesinnenminister Dobrindt (CSU) bringe die
       Betroffenen in „eine maximal aussichtslose Position.“ Die Bundesregierung
       breche geltendes Recht, wenn sie sich nicht an die Aufnahmezusagen hält,
       die sie gegeben hat, so Gambir und Eckert. Das untergrabe „das Vertrauen in
       unseren Rechtsstaat.“
       
       Die beiden Grünen sehen die Sozialdemokrat*innen besonders in der
       Pflicht: „Wenn die SPD Dobrindt jetzt gewähren lässt, bricht sie nicht nur
       ihre eigenen Versprechen, sondern treibt die betroffenen Afghan*innen in
       die Fänge ihrer Häscher.“ Und weiter: „Damit handelt die SPD mindestens
       [3][genauso verantwortungslos wie die Union.“]
       
       Das Bundesaufnahmeprogramm war 2022 von der Ampel beschlossen worden und
       sollte insbesondere Menschenrechtsaktivist*innen, homosexuelle Personen und
       Frauen vor dem islamistischen Regime der Taliban retten. Die Bemühungen
       galten schon vor dem offiziellen Ende des Programms Anfang 2025 aber als
       weitgehend gescheitert: Statt der geplanten mehreren Zehntausend [4][wurden
       nur etwas über 1.000 Afghan*innen ausgeflogen.]
       
       Um das Schicksal der rund 2.000 Afghan*innen, die eine Aufnahmezusage
       haben, aber in Pakistan festsitzen, wird nun schon seit Monaten gerungen.
       Während die Union strikt gegen die Aufnahme ist, hatten sich
       SPD-Politiker*innen zumindest zaghaft dafür eingesetzt, die Menschen zu
       evakuieren.
       
       31 Jul 2025
       
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